Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Tod heilt alle Wunden: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
Vom Netzwerk:
das sie zusammenarbeiten & aus dem Manor ein tolles Hotel machen. Onkel Sid weiß alles über Geld – deswegen hört auch Lady D. auf ihn – sagt Mum –
    – Wie nett – sagte ich – dann ist dein Onkel also so was wie der Finanzberater des Konsortiums, oder? –
    – Glaub schon – sagte sie unsicher. Dann grinste sie & fuhr fort – Onkel Sid sagt, Lady Denham hält ihre Kohle zusammen wie eine Ente ihren Arsch – da kommt kein Tropfen Wasser mehr durch – & dabei sah sie mich erwartungsvoll an & wartete auf meine Reaktion.
    Ich lachte nur – als Stompy Heywoods Tochter hat man schon Schlimmeres gehört – was sie dazu ermutigte, gleich noch eins draufzusetzen – Ich & Onkel Sid nennen sie nur Lady B. – nicht Lady D. –
    – B wie Brereton? – riet ich.
    – Nein, B wie Breitarsch – kreischte sie.
    So langsam wurde ich auf diesen Sidney Parker neugierig, der mit seiner Nichte redete, als wäre sie ein intelligentes menschliches Wesen & nicht irgendein zurückgebliebener Zwerg – so hat nämlich der schreckliche Onkel Ernie immer mit mir geredet. Was er beruflich treibt, da blieb Min im Vagen – selbst von Mary bekam ich nichts Eindeutiges zu hören –
er ist im Bankgewerbe.
Musste dabei an Dads Antwort denken, als Mrs. Duxberry prahlte, ihr Blödmann von Sohn sei bei einer Bank –
oh aye? – Sie meinen – so wie Bonnie & Clyde?
 –
    Zur Familiendynamik der Parkers – OK  – ich war eben neugierig, so wie immer – daher fragte ich nach der Schwester. Laut Min ist Tante Diana wirklich ein sonderbarer Fall – faselt immer davon, der Tod würde bald vor der Tür stehen – was Min, als sie noch klein war, immer einen gehörigen Schrecken einjagte – sie glaubte nämlich, die Tante meinte damit die Tür zum Speicher in ihrem alten Haus – dahinter musste nämlich der Tod wohnen! Onkel Sid hat dann ihr aufgewühltes Gemüt beruhigt & sie mit auf den Speicher genommen & ihr die Überbleibsel seiner Kindheit gezeigt – & ihr gesagt – Mach dir mal keine Sorgen um deine Tante, Min – wenn du irgendwann mal zur Ruhe gebettet wirst – so in 150  Jahren – dann wird Tante D. es sein, die dir Blumen aufs Grab legt! –
    Ein etwas makaberer Trost – schien mir – aber Kinder lieben das Makabere, außerdem ist in Minnies Augen Onkel Sid die Vollkommenheit selbst!
    Bin mir nicht sicher, ob Mary so weit gehen würde. Tom verschwand nach dem heutigen Abendessen – muss noch immer seinen Berg abarbeiten, sagt er – & nachdem die Kids ins Bett geschickt worden waren – in Mins Fall war das nur durch grobe Gewaltanwendung möglich! – gönnten Mary & ich uns einen großen Baileys & unterhielten uns wie alte Freundinnen. Mir kommt es vor, als sehnt sie sich seit Jahren nach jemandem, dem sie sich anvertrauen kann – jemandem außerhalb der Familie & außerhalb von Sandytown. Wie schon gesagt – sie ist unglaublich loyal – aber ich habe den starken Eindruck, insgeheim fürchtet sie, dieser Entwicklungsplan werde noch in Tränen enden.
    Sie bestätigte, was Min mir erzählt hatte – das Sid es war, der alles losgetreten hatte.
    Sid war schon immer gut mit Zahlen – von klein auf verwaltete er die Finanzen der Familie – & erfolgreich dazu – wie Mary zugeben musste. Gute Investments – stete Einkünfte – was, als sie davon hörte, Lady D. auf den Plan rief – sie bat um seinen Rat – der, da sie eine Freundin der Familie sei, natürlich kostenlos war – & so profitabel, dass Sid schnell zu ihrem blauäugigen Blue-Chip-Boy wurde!
    Wie auch immer – irgendwann hatte Sid die Idee, das die Kombination aus Brereton-Immobilien & Parkerschen Grundbesitz & Toms Architektur-Know-how zusammen eine hübsche kleine Einnahmequelle ergeben könnte. Jedenfalls, nehme ich an, dürfte er es so Lady D. verkauft haben. Tom gegenüber hatte er allem sicherlich einen eher visionären Anstrich verpasst – das Gute, das daraus entstehen möge – der Nutzen für die Gemeinde – Sorge für die Umwelt etc. – all diese Dinge, mit denen Tom sein Leben lang herumwurstelte.
    So wurde also das große Sandytown-Entwicklungs-Konsortium ins Leben gerufen – & Sidney ist seitdem – wie ich aus dem Erzählten schließe – als dessen Finanzberater tätig, aber auch als Schiedsrichter, wenn Tom & Lady D. mal nicht einer Meinung sind. Lady D. ist alles andere als überzeugt, das Toms Anliegen für Alternativmedizin & Umweltschutz wirklich

Weitere Kostenlose Bücher