Der Tod im Eis
Penthouse füllten, waren nicht die eines Liebesaktes, sondern die eines Kampfes, der mit unkonventionellen Mitteln geführt wurde.
Landrus Hände walkten Cherees kleine, feste Brüste, so daß sie laut aufschrie - vor Schmerz und Lust in einem. Doch in der nächsten Sekunde war es Landru, der schrie. Als ihre messerscharfen Krallen sich in die Haut seines Rückens gruben und tiefe Spuren hineinzogen.
Ohne sie loszulassen, rollte Landru zur Seite. Schwarzes Blut besudelte die Laken, während sich die Wunden schon wieder schlossen.
Ein paar Sekunden gönnte er Cheree den scharfen Ritt, den sie im Sattel seiner Lenden genoß. Dann richtete er sich auf, bog ihren Oberkörper zurück und legte alle Kraft, die er in sich fand, in seine Stöße, trieb sie dem Gipfel entgegen.
Als das Pochen in seinem Unterleib unerträglich wurde und sich glühend entlud, schrie auch Cheree auf, und ihr Leib bebte wie unter einem gewaltigen Stromstoß.
Ermattet und stöhnend sanken sie beide in die Laken.
Minuten verstrichen in völligem Schweigen. Nur ihre Erschöpfung lag hörbar im Raum.
Dann beugte Cheree sich zur Seite, griff nach dem Telefonhörer und sagte etwas, das Landru wegen des dumpfen Rauschens in seinen Ohren nicht verstand.
»Was ...?« fragte er.
»Ich habe uns eine Erfrischung bestellt«, lächelte Cheree, und es war ein seltsam - müdes Lächeln, wie Landru beunruhigt bemerkte Es dauerte nicht lange, bis sich die Türen des Liftes, der mitten im Raum endete, öffneten. Ein blondes Mädchen trat heraus, gekleidet wie eine Dienerin im alten Rom. Cheree befahl die Blonde mit einem Wink zu sich. Gehorsam legte sich das Mädchen zu ihnen, und Cheree nahm ihm Schmuck und Schal vom Hals.
Landru sah die beiden dunklen Male über der Schlagader der blonden Schönen. Sie war also noch keine Dienerkreatur, sondern »nur« ein Opfer, an dessen Blut Cheree sich von Zeit zu Zeit labte.
»Nach dir«, sagte Cheree und wies einladend auf die Kehle des Mädchens. »Mir scheint, du hast eine Stärkung nötig.«
»Werde du erst einmal so alt wie ich«, grinste Landru mit gebleckten Zähnen.
Seine Zunge fuhr wie prüfend über die Spitzen seiner Fänge, dann beugte er sich über den einladend dargebotenen Hals und biß zu.
Der Trunk hätte besser gemundet, wenn er den Kreislauf der Schönen vorher etwas »aufgepeitscht« hätte. Nichts übertraf den Geschmack von Blut, das im Moment höchster Lust genossen wurde. Aber es kräftigte ihn auch so, und er beendete das Mahl, als er spürte, daß er wieder »der Alte« war.
Mit der Zungenspitze leckte er letzte Reste von seinen Lippen, während Cheree sich an dem Mädchen gütlich tat. Als auch sie gesättigt war, schickte sie es wieder fort. Lautlos, wie sie gekommen war, aber geschwächt bis an den Rand der Bewußtlosigkeit verschwand die Schöne.
Nachdem sie wieder allein waren, schnitt Cheree von neuem jenes Thema an, mit dem sie Landru vorhin schon gereizt hatte. Dabei schmiegte sie sich an seine breite Brust, als hoffte sie, damit seinen Zorn besänftigen zu können, noch ehe er aufflammte.
»Was also hat es mit dem Sterben unseres Volkes auf sich?«
»Ich weiß es nicht«, erwiderte Landru.
Ihr stummer Blick bewies ihm, daß sie ihm nicht glaubte.
»Nicht sicher jedenfalls«, schränkte er ein.
»Und was vermutest du?« wollte Cheree wissen. »Hat es tatsächlich mit dem Kelch zu tun?«
Das unaufdringliche Läuten des Telefons enthob ihn einer Antwort. Cheree nahm ab, lauschte und reichte den Hörer dann verwundert an ihn weiter.
»Es ist für dich«, sagte sie, »FBI, Washington.«
Die Dunkelheit verschwand für einen Sekundenbruchteil aus Landrus Blick. Etwas blitzte darin auf - etwas wie . Hoffnung?
Er meldete sich knapp und hörte dann nur zu. Etwa eine halbe Minute lang.
»Ich komme«, sagte er schließlich und reichte den Hörer zurück, während er sich auch schon vom Bett schwang.
»Was ist?« fragte Cheree verwirrt.
»Ich muß gehen.«
Er sah hinab auf die Fetzen, die von seiner Kleidung übriggeblieben waren. Cheree wies stumm auf einen Schrank. Darin fand Landru Herrenkleidung in verschiedenen Größen - und nur der namhaftesten Hersteller. Offensichtlich war Cheree auf solche »Zwischenfälle« vorbereitet.
Während er einen passenden Anzug aussuchte, fragte sie erneut: »Was geschieht nun mit unserer Rasse?«
»Wie gesagt, ich bin mir nicht sicher . aber ich bin dabei, etwas dagegen zu unternehmen.« Sein Blick fiel dabei wie zufällig auf das
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