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Der Tod im Eis

Der Tod im Eis

Titel: Der Tod im Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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Telefon.
    Cheree glitt vom Bett. Nackt kam sie zu ihm. Er schloß die Augen, sog ihren Duft ein .
    Roch sie nicht schon irgendwie - anders .?
    Landru nahm ihr Kinn zwischen die Finger, hob ihren Kopf, so daß er Cheree in die Augen sehen konnte. In ihre Augen, denen auch das Blutmahl nicht den alten Glanz hatte wiedergeben können »Werden wir alle sterben?« fragte sie, mit dem Ausdruck und in dem Ton des kleinen Mädchens, das sie vor sehr langer Zeit einmal gewesen war.
    Landru fühlte sich davon in einer Weise berührt, die ihn selbst erschreckte, fast entsetzte. Weil diese Regung für ihn neu und ungewohnt war.
    »Ich weiß es nicht«, sagte er.
    Er log. Und er wußte, daß er log. Er wußte es spätestens in dem Moment, da er sanft über Cherees nackte Arme fuhr, ihren bloßen Rücken berührte. Ihre Haut hatte schon ein kleines bißchen ihrer samtenen Geschmeidigkeit verloren.
    Er ging zum Lift.
    »Sehen wir uns wieder?« rief sie ihm nach.
    Er antwortete erst, als sich die Türhälften schon geschlossen hatten, und er tat es trotzdem ganz leise.
    »Nein.«
    Als die Kabine sich nach unten in Bewegung setzte, hörte er es.
    Ersticktes Keuchen, Würgen ...
    Cheree erbrach das Blut, das sie getrunken hatte.
    Weil Landru den Tod zurückgelassen hatte.
    *
    Icy Cape, Alaska
    Dr. Xander Hodges hatte die Größe der Forschungsstation in den vergangenen Wochen so manches Mal verflucht.
    Heute wünschte er, sie wäre zehn- oder zwanzigmal größer.
    Groß genug eben, daß man sich wirklich in ihren Gängen und Räumen verirren konnte.
    Oder verstecken.
    Hodges warf die schwere Stahltür hinter sich zu. Noch während das dumpfe Donnern, das damit einherging, den Boden unter ihm vibrieren ließ, drehte er den Schlüssel im Schloß. Gehetzt sah er sich um, ging zu einem Schreibtisch und zerrte ihn keuchend zur Tür, um sie damit zusätzlich zu verbarrikadieren.
    Dann besah er sich sein Werk. Und grinste. Hätte ihn jemand beobachtet, hätte er unschwer festgestellt, daß es kein zufriedenes Grinsen war, das Xander Hodges' schmales Gesicht auf fast diabolische Weise verzerrte. Eher schon kündete es von etwas, das sich al-lenfalls noch hinter einer hauchdünnen Membran im Innern des Wissenschaftlers verbarg, bereit, sie zu durchstoßen und den Verstand des hageren Mannes zu verzehren.
    Mit beiden Händen wischte sich Hodges übers Gesicht, und er wischte damit nicht nur den kalten Schweiß weg, sondern auch diesen beinahe irrsinnigen Ausdruck. Übrig blieben Angst, die eindeutig an Panik grenzte, und Verzweiflung, die seinen Blick flimmern ließ, als spiegelte sich darin das flackernde Licht einer kaputten Leuchtstoffröhre.
    Mit kleinen Schritten wich Dr. Hodges zurück, ohne die Tür aus den Augen zu lassen. Als er mit den Oberschenkeln gegen die Kante eines weiteren Tisches stieß, ließ er sich dagegensinken. Eine Minute lang tat er nichts anderes als dem Dröhnen seines Herzens zu lauschen - und natürlich die Tür zu beobachten.
    Doch sobald er auch nur den kleinsten Teil eines Gedankens dem widmete, was jenseits der Tür war, begann sein Puls zu rasen, und das Rauschen des Blutes in seinen Ohren erreichte eine Lautstärke, als stünde er direkt unter einem Wasserfall.
    Hodges schüttelte den Kopf, schnell und ruckartig, und über seine Lippen flogen wimmernde Laute, für die er sich vor sich selbst schämte.
    Was dort draußen geschah, war schlichtweg unmöglich!
    Und doch wahr.
    Er hatte es selbst miterlebt, mit eigenen Augen gesehen, und er hatte daran gezweifelt wie alle anderen. So lange, bis er der einzige war, den es noch nicht erwischt hatte.
    Es ...
    Hodges weigerte sich selbst jetzt noch, es beim Namen zu nennen.
    Es hatte sich wie schleichendes Gift unter der Besatzung der Station ausgebreitet. Begonnen hatte es nach dem Weihnachtsabend, und wie alle anderen hatte er es zunächst für eine besonders krasse Form von »Stationskoller« gehalten, als Denny Murphy wie ein Wahnsin-niger über Da Silva hergefallen war und ihn - gebissen hatte!
    Schließlich waren sie zu der Meinung gekommen, daß Murphy sich mit etwas infiziert haben mußte, das ihn so ausrasten ließ. Daraus war Überzeugung geworden, nachdem auch Da Silva Anzeichen von Tobsucht gezeigt hatte. Offensichtlich hatte Murphy ihn angesteckt - mit etwas wie Tollwut ...
    Sie hatten Murphy und Da Silva überwältigt, und die Stationsärztin hatte sich darangemacht, nach dem Virus - oder was immer es sein mochte - zu forschen. Ohne Erfolg.
    In der

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