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Der Tod ist kein Gourmet

Der Tod ist kein Gourmet

Titel: Der Tod ist kein Gourmet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean G. Goodhind
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besinnen konnte, dann gab es ihn nicht. Der Vorsitzende des Hotelfachverbandes bildete sich einiges darauf ein, dass er alle Mitglieder, gegenwärtige und vergangene, im Gedächtnis behielt. Honey musste zu dem Schluss kommen, dass der Jogger nur etwas mit einem weit von Bath entfernten Hotel zu tun haben konnte.
    Doherty nickte nachdenklich, während er nach seiner Teetasse griff.
    »Klingt ganz, als wäre das ein attraktiver Mann«, sagte Adelaide Cox. »Meinen Sie, der ist zu haben?«
    »Ich wünschte, ich wüsste das«, sagte Doherty und stellte seine Teetasse mit Nachdruck auf den Tisch. Er stand auf. »Wir haben gehofft, dass er mit jemandem verwandt oder bekannt ist. Noch mal, gibt es eine Person, die mit Ihnen oder Ihrem Mann zu tun hatte und ungefähr so aussieht?«
    »Nein. Und das ist jammerschade«, sagte sie, schüttelte den Kopf und schürzte ihre rosa Lippen. »Jemanden, der so aussieht, hätte ich bestimmt nicht vergessen. Aber mir fällt niemand, absolut niemand ein. Ich wünschte nur, ich könnte Ihnen helfen.«
    »Macht nichts«, sagte Doherty und ging in Richtung Tür. »Lassen Sie es mich wissen, wenn Sie sich doch noch an jemanden erinnern, auf den die Beschreibung passen könnte.«
    Adelaide erhob sich ebenfalls und packte ihn am Arm.
    »Bitte kommen Sie mal wieder vorbei, wenn Sie in der Gegend sind. Hier gibt es für Sie jederzeit eine Tasse Tee und ein Stück Kuchen. Und wer weiß, vielleicht fällt mir ja noch etwas ein, was Sie in Ihren Ermittlungen weiterbringt.«
    Honey schaffte es, sich wesentlich schneller zu verabschieden als Doherty. Sie stand also schon am Gartentor, als er herauskam. Da sich bei ihr gerade ein akuter Kicheranfall anmeldete, den sie kaum noch unterdrücken konnte, war das auch besser so.
    Doherty schloss die Fahrertür seines Toyota auf und bemerkte ihren Gesichtsausdruck.
    »Wisch dir das Grinsen vom Gesicht.«
    Nun prustete Honey los. »Da wird dir mehr als nur ein Stück Sandkuchen angeboten, wenn du mich fragst.«
    Doherty schaute sie tadelnd an. »Ich mag keinen Sandkuchen. Der ist mir zu trocken und zu krümelig. Aber ein ordentliches, solides Stück Früchtebrot, das macht mich jederzeit an.«
    »Die wollte dich für sich haben, und du hast es genossen, gib’s zu.«
    Doherty schaute nach hinten, ehe er den Wagen auf die Straße lenkte.
    »Du hättest dich ja dazwischenwerfen und sie warnen können.«
    Sie lächelte. »Ich hätte damit doch aber eine wunderbare neue Freundschaft im Keim erstickt, oder?«
    Sie fuhren auf der Straße nach Bath zurück, die um die Stadt Warminster herumführte.
    Beatrice Dixon lebte in einer modernen Doppelhaushälfte. Das Haus, das aus den achtziger Jahren zu stammen schien, hatte große Fenster, die so viel Licht wie möglich hereinlassen sollten. Aber die Bewohnerin wollte das aus irgendeinem Grund unterbinden. Heruntergelassene Jalousien sorgten in 36 Marlborough Road für völlige Ungestörtheit. Der Garten war schlicht gehalten, die Beete schnurgerade und mit Studentenblumen in exakt gleicher Höhe bepflanzt.
    »Kommt dir das alles nicht ein bisschen streng reglementiert vor?«, fragte Honey Doherty.
    Der schaute sich um. »Du meinst schnurgerade, wie mit dem Lineal gezogen.«
    »Steif und völlig unflexibel. Keine Rundung weit und breit.«
    »O doch!«
    Honey schaute ihn an. »Wo? Ich sehe keine.«
    Er grinste sie an. »Ich sehe dich.«
    »Frechdachs!«
    Beatrix Dixon wirkte so steif und unflexibel, wie ihr Haus und ihr Garten aussahen. Sie war schlicht gekleidet. Der Pullover und die dazu passende Strickjacke waren grau, der Rock grau mit einem leichten braunen Überkaro. Nirgends ein wenig Farbe, eine Brosche oder eine Halskette.
    Ihre Gesicht war ungeschminkt, aber ihre Haut wirkte pfirsichzart, und sie hatte einen natürlichen rosa Schimmer auf den Wangen. Das kurze Haar lag ihr wie eine engsitzende Kappe am Kopf. Die Nase war lang, der Mund breit, und die Augen standen sehr nah beieinander.
    Es war ein alberner Gedanke und wahrscheinlich ein Ammenmärchen, aber Honey erinnerte sich an den Spruch, dass man niemandem trauen sollte, dessen Augen zu nah beieinander standen.
    Beatrice Dixon schaute sie gerade an, sagte nur knapp: »Ja?« Und wartete darauf, dass sie reagierten, den ersten Schritt taten.
    Doherty erklärte, warum sie gekommen waren, und fragte, ob sie eintreten dürften.
    »Sie erinnern sich vielleicht, dass ich schon einmal hier war«, merkte er noch an.
    Beatrice Dixon brauchte ein paar Sekunden, um

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