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Der Tod ist kein Gourmet

Der Tod ist kein Gourmet

Titel: Der Tod ist kein Gourmet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean G. Goodhind
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von Bath nach Plastik, Glas, Textilien und gewöhnlichem Müll für die Deponie ordentlich getrennt hatten.
    Die Möwen, die gewöhnlich nah beim Fluss ihre Kreise zogen oder auf dem Wasser schaukelten, stießen herab und krächzten nach ihrem Mittagessen. Ein, zwei von ihnen waren besonders waghalsig und stürzten sich auf die Männer herab, die die Mülltonnen zum Wagen trugen.
    Honey und Doherty leisteten sich gerade ein paar freie Stunden. Sie waren ein wenig aus der Stadt herausgefahren und wollten einige Schritte gehen. Doherty beobachtete die Möwen. Honey versuchte, so viel frische Luft zu schnappen, wie sie nur konnte. Sie atmete tief ein.
    »Also, was kommt jetzt als Nächstes?«
    Doherty spitzte die Lippen. Seine Augen waren zu Schlitzen verengt und auf die kreischenden Möwen gerichtet – beinahe als würde er mit einer Armbrust auf sie zielen. Nun ja, sie machten wirklich viel Lärm. Und sie waren eine echte Landplage.
    Aber deswegen hatten sich seine Augen nicht verengt. »Ich denke nach. Erstens: hat dein joggender Freund irgendwas mit diesem Mord zu tun? Zweitens: wo ist Colin Wrights Reisetasche? Drittens ...« Er legte eine Pause ein. Sein Magen knurrte. »Wo essen wir zu Mittag?«
    »Na ja ...«
    Ehe sie Zeit hatte, ihm einen Vorschlag zu machen, plärrteDohertys Handy den Marsch der Elefanten aus dem Dschungelbuch . Er hatte sich in letzter Zeit einen Spaß daraus gemacht, verschiedene Klingeltöne herunterzuladen.
    »Es geht nichts über ein bisschen Abwechslung«, hatte er ihr erklärt, als sie ihn nach seinen Gründen gefragt hatte. »So halte ich den Arbeitstag besser aus.«
    »Was hast du denn jetzt vor?«, fragte sie, nachdem er sein Telefonat beendet hatte.
    »Na ja, wir müssen als Nächstes Wrights Habseligkeiten gründlich untersuchen. Ich haben einen vom Team in Wrights Wohnung in London geschickt. Seine Schwester Cynthia hat einen Schlüssel. Sie hat mich ja auch auf die Briefe aufmerksam gemacht. Sie hat zwar nur ein paar mit auf die Wache gebracht, aber davon gesprochen, dass sie eine ganze Schachtel voll gefunden hat, mit Drohbriefen von Hoteliers aus dem ganzen Land.«
    »Vielleicht ist auch der Brief von dem blonden Jogger dabei?«
    Doherty zuckte die Achseln und verzog das Gesicht. »Wer weiß? Ist dir noch was zu ihm eingefallen?«
    »Nein, die superkurzen Shorts haben mich abgelenkt.«
    »Okay, ich weiß, dass dich das sehr beschäftigt. Hat er ausgesehen, als würde er etwas verbergen?«
    Honey prustete los. »Machst du Witze? In dem Outfit konnte er nichts, aber auch gar nichts verstecken. Das war so knapp, dass es mir die Schamröte ins Gesicht getrieben hat.«
    Doherty zog überrascht eine Augenbraue hoch. »Das muss ja wirklich knapp gewesen sein.«
    Honey überhörte diese Bemerkung. Der blonde Mann hatte immer wieder von diesem Brief gefaselt. Aber von welchem Brief, das war eben die Frage.
    »Vielleicht bin ich auf der völlig falschen Fährte?«
    Doherty schüttelte den Kopf. »Nein, das mit den Fährten, das machen nur Hunde, und deiner ist ja weg.«
    »Genau. Vielleicht hat der Jogger einen ganz anderen Brief gemeint. Vielleicht hatte der Brief was mit Hunden zu tun, und er hat Bobo deswegen mitgenommen?«
    »Er hat offensichtlich gedacht, dass Bobo dein Hund ist.«
    »Glaube ich auch. Aber ich frage mich immer wieder, ob wir wirklich auf der richtigen Fährte sind?«
    »Vielleicht war der Jogger einfach durchgeknallt.«
    »Vielleicht hat er aber auch was ganz anderes im Sinn?« Honey blinzelte nachdenklich. »Und der Schwanz wackelt mit dem Hund und nicht umgekehrt?«
    Er schaute sie verständnislos an. »Jetzt kann ich dir nicht ganz folgen.«
    »Das passiert schon mal, wenn man älter wird«, erwiderte sie mit einem Grinsen. Doherty warf unmutig den Kopf in den Nacken.
    »Na jedenfalls«, fuhr sie fort, »da er mir über den Inhalt des Briefs nichts verraten hat, können wir nur vermuten, dass der etwas mit C. A. Wright zu tun hatte. Stimmt’s?«
    »Das versteht sich von selbst.«
    »Aber er hat ja nicht gesagt, dass er etwas mit Wright zu tun hatte. Selbst wenn, dann war es vielleicht ein Brief, der nicht zugestellt wurde. Es geht heutzutage bei der Post doch so viel verloren.«
    »Stimmt.«
    »Und falls es ein Brief war, den er an euch, an die Polizei geschickt hat ... Ihr seid doch ernsthafte Leute, ihr lest jeden Tag eure Post und seht euch alles an, was so reinkommt.«
    Diese Bemerkung wurde mit Schweigen quittiert.
    »Ich nehme mal an, das war ein Nein«,

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