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Der Tod ist mein

Der Tod ist mein

Titel: Der Tod ist mein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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war.
    Bowers biss sichtbar die Zähne aufeinander. Ihr war kalt, sie hatte Hunger, und der allzu freundschaftliche Umgang zwischen Eve und dem Chefpathologen rief stürmischen Widerwillen in ihr wach.
    Wahrscheinlich lässt sie sich von ihm ficken, dachte Bowers wütend. Sie kannte Frauen wie Eve Dallas. Sie machten einzig dadurch Karriere, dass sie sich von jedem vögeln ließen, der ihnen Aufstiegschancen versprach. Bowers war nur deshalb noch nicht aufgestiegen, weil sie nicht bereit war, die Beine breit zu machen, sobald ein Kerl sie von der Seite ansah.
    Aber so läuft das Spiel nun einmal, das ist mir sonnenklar. Ihr Herz begann zu rasen, und in ihrem Kopf fing es an zu rauschen. Aber eines Tages würde sie es ganz von selber schaffen, ganz aus eigener Kraft.
    Hure, Flittchen. Die Worte hallten derart laut in ihrem Kopf, dass sie sie beinahe ausgesprochen hätte. Doch sie schluckte sie herunter. Sie hatte alles unter Kontrolle, ermahnte sie sich.
    Der blanke Hass, den Eve in Bowers’ bleichen Augen sah, war ihr ein absolutes Rätsel. Er war viel zu glühend, um die Folge einer simplen und durchaus verdienten Strafpredigt durch sie als Vorgesetzte zu sein. Er rief das seltsame Verlangen in ihr wach, sich für einen Angriff zu wappnen und sich zu vergewissern, dass ihr Stunner ordnungsgemäß in seinem Halfter lag. Stattdessen zog sie lediglich die Brauen in die Höhe und wartete eine Sekunde, bis sie fragte: »Nun, Officer, was haben Sie zu melden?«
    »Niemand hat irgendwas gesehen, niemand hat irgendwas gehört«, schnauzte Bowers sie unfreundlich an. »So sind diese Leute nun mal. Sobald es ungemütlich wird, krabbeln sie nicht mehr aus ihren Löchern.«
    Obgleich Eve Bowers ansah, nahm sie aus dem Augenwinkel eine fast unmerkliche Bewegung ihres Helfers wahr, griff instinktiv in ihre Tasche, zog ein paar lose Kreditchips daraus hervor und meinte: »Holen Sie mir mal einen Kaffee, Officer Bowers.«
    Bowers Verachtung wich derart schnell einem Ausdruck des Gekränktseins, dass Eve sich große Mühe geben musste, um nicht amüsiert zu grinsen. »Ich soll Ihnen einen Kaffee holen?«
    »Genau. Ich will einen Kaffee.« Sie packte Bowers’ Hand, ließ die Münzen hineinfallen und sagte: »Und meiner Assistentin auch. Sie kennen sich hier in der Gegend aus. Laufen Sie also rüber in den nächsten Laden, der um diese Uhrzeit auf hat, und holen Sie uns Kaffee.«
    »Trueheart ist der Rangniedrigere von uns beiden.«
    »Habe ich mit Trueheart gesprochen, Peabody?«, fragte Eve mit sanfter Stimme.
    »Nein, Lieutenant. Ich glaube, Sie sprachen mit Officer Bowers.« Da auch Peabody die andere Frau nicht mochte, lächelte sie breit, ehe sie erklärte: »Ich nehme Milch und Zucker, und der Lieutenant trinkt seinen Kaffee schwarz. Ich glaube, einen Block weiter unten gibt es ein Geschäft, das Tag und Nacht geöffnet hat. Es sollte also nicht allzu lange dauern, bis Sie wieder hier sind.«
    Nach zwei Sekunden machte Bowers auf dem Absatz kehrt und stapfte zornbebend davon. Ihr gemurmeltes »Zimtzicke« drang durch die Stille der Umgebung deutlich an Eves Ort.
    »Himmel, Peabody, Bowers hat Sie Zimtzicke genannt.«
    »Ich glaube, dass sie Sie gemeint hat, Madam.«
    »Ja.« Eve grinste vergnügt. »Wahrscheinlich haben Sie Recht. Also, Trueheart, jetzt schießen Sie mal los.«
    »Madam?« Sein bereits farbloses Gesicht wurde, als sie ihn direkt ansprach, tatsächlich noch bleicher.
    »Was glauben und was wissen Sie?«
    »Ich…«
    Als er nervös auf Bowers’ steifen, sich entfernenden Rücken blickte, trat Eve ihm in den Weg und fixierte ihn reglos. »Vergessen Sie sie. Jetzt haben Sie mit mir zu tun. Und ich möchte hören, was die Suche nach Zeugen aus Ihrer Sicht ergeben hat.«
    »Ich…« Sein Adamsapfel hüpfte. »Niemand in der unmittelbaren Umgebung gibt zu, dass ihm zu der fraglichen Zeit irgendetwas aufgefallen ist.«
    »Aber?«
    »Es ist nur so – ich wollte es schon Bowers sagen«, fuhr er hastig fort. »Aber sie hat mich nicht zu Ende reden lassen.«
    »Dann erzählen Sie es mir«, schlug Eve ihm fröhlich vor.
    »Es geht um Gimp. Seit ich hier angefangen habe, hatte er seinen Verschlag auf dieser Seite direkt neben der Bude von Snooks. Ich bin erst seit ein paar Monaten dabei, aber…«
    »Haben Sie die Gegend auch gestern patrouilliert?«, unterbrach ihn Eve.
    »Ja, Madam.«
    »Und gestern hat noch jemand direkt neben Snooks gewohnt?«
    »Ja, Madam, wie immer. Aber jetzt ist er auf die andere Straßenseite,

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