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Der Tod kommt in schwarz-lila

Titel: Der Tod kommt in schwarz-lila Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefne
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wirkte auf ihn wie ein Mahnmal.
    »Hier steht wirklich nicht mehr viel«, bemerkte er, als sich Monika zu ihm gesellte. Unterdessen umstellten die Polizisten das Haus und den Schuppen.
    »Schauen wir zuerst im Schuppen nach«, schlug Monika vor. Zusammen mit dem Kollegen und zwei weiteren Polizisten gingen sie auf das windschiefe Gebäude zu. Die Tür war unverschlossen. Sie betraten den Schuppen.
    Regale standen an den Wänden. Dietmars Blick fiel sofort auf einen Außenbordmotor, der in der Ecke auf einem Holzgestell ruhte. Direkt daneben lag ein gelbes, luftleeres Schlauchboot. Als er sich umwandte, fiel sein Blick auf einen Kompressor. Die Abdeckung des Motors glänzte mattschwarz. Der Kompressor konnte noch nicht alt sein. Die Gegenstände wirkten in der alten und modrigen Hütte wie Fremdkörper. »Ich dachte, hier wäre niemand mehr?« Er schaute den uniformierten Begleiter fragend an. Der Polizist zuckte mit den Schultern.
    »Was ist das?« Monika zeigte auf das schwarze Ding.
    »Ein Kompressor«, antwortete Petermann. »Wahrscheinlich, um das Boot mit Luft zu füllen.«
    Der Kollege kniete vor dem Gerät nieder und suchte nach dem Typenschild. Er fand es an der Unterseite. Aufmerksam las er die technischen Daten, dann hob er den Kopf. »Das ist ein Hochleistungskompressor zum Befüllen von Tauchflaschen.«
    Ungläubige Blicke wechselten zwischen Monika Sander und Dietmar Petermann hin und her.
    »Wir müssen vorsichtig sein, Sörensen ist hier«, flüsterte Monika und zog ihre Dienstwaffe aus dem Halfter.
    »Sollen wir auf Verstärkung warten?«, fragte Dietmar.
    Monika schüttelte den Kopf. Ihre Miene wirkte entschlossen. Sie wandte sich zur Tür.
    Mittlerweile wussten die Polizisten des VW-Busses von dem Fund und hielten ihre Waffen im Anschlag. Jeder hatte eine Deckung aufgesucht. Ausnahmslos kannten sie die Geschichte des Wangerland-Mörders und wussten von seiner Gefährlichkeit.
    Monika, Dietmar und der uniformierte Begleiter besprachen sich im Schutz des Schuppens. Ihre Augen blieben auf die Tür des verfallenen Hauses gerichtet.
    »Ich habe ein paar Schutzwesten im Wagen. Es wird wohl besser sein, wenn ich sie hole«, sagte der Polizist und verschwand für kurze Zeit hinter dem Schuppen. Bald darauf kehrte er mit drei Westen zurück.
    »Kannst du mir mal sagen, wie ich das zukriegen soll?« Dietmar hielt eine Schlaufe der Schutzweste in der Hand. Er hatte die Weste verkehrt herum angezogen. Monika huschte ein Lächeln über das Gesicht, doch angesichts der gespannten Situation verrutschte es zu einem schmalen Grinsen. Sie half Dietmar beim Anlegen der Weste.
    »Wir gehen jetzt gemeinsam an die Tür. Ich weiß nicht, was uns erwartet, aber wir müssen mit allem rechnen«, sagte sie warnend.
    Zwei uniformierte Polizisten in Schutzwesten gingen voran. Der junge Kollege und ein weiterer Beamter folgten. Die Männer verteilten sich neben der Tür. Monika und Dietmar warteten auf das Zeichen. Einer der Uniformierten trat mit dem Fuß die Tür auf. Krachend knallte sie gegen die Wand. Sofort sprangen zwei Polizisten auf und stürmten in den dunklen Flur. Ihre Waffen lagen fest in ihren Händen, ihre Gesichter verrieten ihre Anspannung. Monika folgte den Männern. Schon als die Polizisten die erste Tür rechts des Einganges öffneten, hatte Monika die Gewissheit, auf den Unterschlupf des Wangerland-Mörders gestoßen zu sein. Ein paar Sekunden lang starrte sie nachdenklich auf das einfache Matratzenlager.
    Die Polizisten durchsuchten den Raum. Im Schrank lagen verdorbene Lebensmittel und ein verschimmelter Laib Brot. Der nächste Raum war leer. Als sie um die Ecke bogen, stießen sie auf einen weiteren Eingang. Einer der Beamten öffnete die Tür, zwei seiner Kollegen stürmten den Raum.
    Auch dieser Raum war leer. Monika betrat das Zimmer. Ihr Blick fiel auf den Altar in der Ecke. Vor kurzem hatte sie so etwas schon einmal gesehen. Doch damals hatten sie nicht weit entfernt eine Leiche gefunden.
    Eine schwere schwarze Decke war über den Opfertisch gelegt. Ein quadratisches lilafarbenes Deckchen brachte traurige Abwechslung in die bedrohliche Finsternis. Fotografien waren symmetrisch auf dem Altar verteilt. Abgebrannte Kerzen standen daneben, fast so, als ob sie die Abbildungen bewachten. Monika Sander schüttelte den Kopf. Sie trat näher und erkannte Hansen, Grevenstedt und Lüdke. Als die Polizisten den Raum verlassen hatten, stand Monika noch immer gedankenverloren vor dem Opfertisch des Todes.
    »Alles

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