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Der Tod kommt in schwarz-lila

Titel: Der Tod kommt in schwarz-lila Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefne
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überzeugt«, entgegnete Trevisan.
    »Viele sind der Ansicht, dass er sich längst abgesetzt hat. Vielleicht ist er schon im Süden.«
    Trevisan schüttelte den Kopf. »Er ist noch nicht am Ende seines Weges angekommen. Er ist immer noch in der Gegend. Wir werden bald wieder von ihm hören. Ich hoffe nur, dass es uns gelingt, ihm zuvorzukommen.«
    »Ich vertraue Ihnen. Ich kann gegen die Anweisung aus der Bezirksregierung nichts machen, aber wenn Sie weitere Unterstützung brauchen, dann kommen Sie zu mir.«
    Trevisan war überrascht, diese Worte ausgerechnet von ihr zu hören.
    *
    Sörensens Polizeiakte lag auf Trevisans Schreibtisch. Er blätterte in den Seiten, als es an der Tür klopfte.
    »Herein!«, rief er laut.
    Dietmar Petermann trat ein. Er trug einen grellgelben Rollkragenpulli und lächelte entschuldigend.
    »Dietmar!«, sagte Trevisan überrascht. »Ich dachte, du bist noch krank.«
    »Es geht mir besser«, antwortete Dietmar. »Außerdem weiß ich, dass du jetzt jeden Mann brauchst. Die Erkältung ist so gut wie auskuriert.«
    Trevisan lächelte. »Aber nur, wenn du es dir auch wirklich zutraust. Wenn du krank bist, bist du krank.«
    »Ich sagte doch, es geht schon wieder. Was liegt heute an?«
    Trevisan klappte die Akte zu. »Du kannst Monika und Till bei den Durchsuchungsaktionen helfen. Sie sind draußen im Hof bei der Einsatzbesprechung.«
    »Alles klar.« Dietmar wandte sich zur Tür.
    »Dietmar«, sagte Trevisan leise.
    Dietmar Petermann drehte sich noch einmal um.
    »Danke. Du hast recht, ich brauche jetzt wirklich jeden Mann.«
    Nachdem Dietmar das Büro verlassen hatte, erhob sich Trevisan und ging hinüber ins Besprechungszimmer. Er hoffte dort auf Margot Martinson zu treffen, doch das Zimmer war leer.
    »Alles geht auf das Ende zu und uns geht langsam die Luft aus«, dachte er. Margot Martinsons Abordnung endete am nächsten Freitag. Trevisan hätte vor ein paar Tagen nicht geglaubt, dass ihm der Abschied von der Psychologin einmal schwer fallen könnte, doch mittlerweile war ihm die junge, unscheinbare Frau ans Herz gewachsen. Er nahm seine Windjacke vom Haken und ging hinaus in den Flur.
    Als er am Büro der Sekretärin vorüberging, hörte er das laute Klacken der Computertastatur. Er öffnete die Tür. Margot Martinson saß am Schreibtisch und schaute gebannt auf den Monitor vor ihr.
    »Ich habe schon nach Ihnen gesucht«, sagte Trevisan.
    Sie wandte sich um. »Ich bin gerade mit dem Abschlussbericht an die Staatsanwaltschaft beschäftigt.«
    »Das kann warten. Ich brauche Sie für eine Überprüfung.«
    Zehn Minuten später saßen sie im Dienstwagen. Auf der Fahrt erzählte ihr Trevisan, wohin ihr Weg führte.
    »Sie trauen Berichten nicht?«, fragte sie ihn.
    Trevisan schüttelte den Kopf. »Berichte sind schon wichtig, aber sie enthalten meist nur die halbe Wahrheit. Wirklich wichtige Einzelheiten erfährt man nur durch Gespräche. Wenn ich den Menschen in die Augen blicke, dann sehe ich viele Dinge klarer.«
    Die Antwort schien Margot Martinson zu gefallen.
    Eineinhalb Stunden später stoppte Trevisan den Wagen auf dem Parkplatz der Psychiatrischen Landesklinik in Wehnen. Hier hatte Sven Sörensen sieben Jahre seines Lebens zugebracht, bevor er wie ein Schatten im Nichts verschwunden war. Ein hoher, stacheldrahtbewehrter Zaun umschloss das Areal. Die Umgebung wirkte bedrückend. Häuser in sterilem Hellgrün getüncht, umrahmt von leblosen Rasenflächen, starrten ihn freudlos an. Im Hintergrund zeichnete sich eine kleine Kapelle ab. Eine Straße führte am Zaun entlang und hinter den Häusern vorbei. Zwischen den doppelstöckigen und schmucklosen Gebäuden verloren sich geschotterte Fußwege in trister Einförmigkeit. Alles wirkte auf Trevisan unnatürlich, ja sogar bedrohlich.
    Im großen Gebäude unmittelbar hinter dem Tor war die Verwaltung untergebracht. Nachdem der Pförtner seinen Dienstausweis überprüft und ihn angemeldet hatte, öffnete sich die Sicherheitsschleuse.
    »Nicht viel anders als in einem Gefängnis«, bemerkte Trevisan, als er auf das Gebäude zuging.
    »Mit dem deutlichen Unterschied, dass hier den Menschen geholfen wird«, entgegnete Margot Martinson entrüstet.
    »Ja richtig, ich vergaß«, erwiderte Trevisan. »So wie Sven Sörensen.«
    Margot Martinson warf ihm einen missbilligenden Blick zu. »Die Psychologie ist im Gegensatz zur Medizin immer noch eine Wissenschaft mit vielen Unbekannten und nicht mit einer Blinddarmoperation vergleichbar. Es gibt keine

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