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Der Tod kommt wie gerufen

Der Tod kommt wie gerufen

Titel: Der Tod kommt wie gerufen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Begriffe durch den Kopf.
    Takeela Freeman.
    Jimmy Klapec.
    T-Bird Cuervo.
    Santería.
    Palo Mayombe.
    Satanismus.
    Ich hatte keine Ahnung, dass wir am Ende dieses Tages zwei weitere Identifikationen haben, einen alten Fall abschließen und eine weitere verwirrende Religion kennenlernen würden.

18
    Eine Stunde lang durchsuchten wir Cuervos Laden, fanden aber nichts Ominöses. In der botánica gab es keine Schädel, keine geschlachteten Tiere, keine durchbohrten Puppen.
    »Dann hat T-Bird seine Knochensammleraktivitäten also auf seine Hütte an der Greenleaf beschränkt.«
    Ich stellte das Glas ab, das ich eben untersucht hatte, und schaute Slidell an. Mit seinen vom Regen an den Schädel geklatschten Haaren und den triefenden Klamotten sah er aus wie ein übergewichtiger Al Bundy nach einem schlechten Tag. Aber ich war auch nicht gerade in bester Verfassung.
    »Ist einleuchtend«, sagte ich. »Der Keller war geheim, einfach sicherer.«

    »Kessel sind typisch für dieses Palo-Zeugs.« Ich war mir nicht sicher, ob Slidell mir eine Frage stellte oder einfach laut dachte.
    »Palo Mayombe. Aber wie Takeela ihn beschreibt, ist Cuervo eher ein ganz normaler, harmloser santero.«
    »Wenn er harmlos ist, warum hat er dann Kessel?«
    »Santería ist nicht sehr dogmatisch.«
    »Soll heißen?«
    »Vielleicht steht T-Bird einfach auf Töpfe.«
    »Und Tierkadaver.« Slidell stieß den Kessel mit der Schuhspitze an. Er klang hohl. »Warum ist der da leer?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Und wo zum Teufel ist dieser Kerl?«
    »Ekuador?«, schlug ich vor.
    »Von mir aus kann er auch ruhig dort bleiben. Ich sollte eigentlich Klapec bearbeiten.«
    Und damit verschwand Slidell durch den Vorhang.
    Ich folgte ihm.
    Draußen war der Regen schwächer geworden, es nieselte nur noch. Slidells Handy bimmelte, als er den Laden abschloss.
    »Ja.«
    Ich konnte am anderen Ende eine Stimme hören.
    »Ist der Junge glaubwürdig?«
    Wieder Murmeln.
    »Ist ’ne Schuhsohle wert.«
    Schuhsohle? Ich verdrehte die Augen.
    Slidell berichtete von unserem Gespräch mit Takeela Freeman und unserer Durchsuchung der botánica. Dann kam wieder Murmeln, diesmal länger.
    »Im Ernst.« Slidell streifte mich mit einem Blick. »Ja. Ab und zu kann sie richtig genial sein.«
    Slidell hörte sehr lange zu.
    »Ist die Adresse aktuell?«
    Wieder schaute Slidell mich kurz an. Ich konnte mir nicht vorstellen, was am anderen Ende gesagt wurde.

    »Du bleibst bei Rick. Ich fahre nach Pineville. Wir treffen uns dann am späten Nachmittag.«
    Murmeln.
    »Okay.«
    Slidell schaltete ab.
    »Rinaldi?«, fragte ich.
    Slidell nickte. »Einer der Stricher sah Klapec an dem Abend, als er verschwand, zusammen mit einem Stecher. Älterer Kerl mit einer Baseballkappe. Kein Stammkunde. Der Junge erzählte Rinaldi, der Typ sei ihm unheimlich gewesen.«
    »Soll heißen?«
    »Woher soll ich denn das wissen? Erinnern Sie sich an Rick Nelson? Rock-’n’-Roller, der in den Achtzigern bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam?«
    »Ozzie und Harriet.«
    »Ja. Erinnern Sie sich an Travelin’ Man? Der Kerl hatte Tussis auf der ganzen Welt. Ein Fräulein in Berlin, eine señorita in Mexiko. Klasse Song.«
    »Was hat Rick Nelson mit Rinaldis Zeuge zu tun?«, fragte ich, um zu verhindern, dass Slidell zu singen anfing.
    »Das Genie meinte, Klapecs Stecher hätte ausgesehen wie Rick Nelson mit einer Baseballkappe. Echte Glanzleistung, was?«
    »Was ist in Pineville?«
    Slidell grinste und legte den Kopf schief.
    Da ich nicht in Stimmung für Ratespiele war, legte ich meinen ebenfalls schief.
    »Rinaldi sagt, Sie sind gut.«
    »Bin ich«, sagte ich. »Was ist in Pineville?«
    »Asa Finney.« Slidells Grinsen wurde breiter, zwischen den Backenzähnen rechts unten war etwas Grünes zu sehen. »Tauchte auf, als Rinaldi Ihren Fingerabdruck durchs System laufen ließ.«
    »Der im Wachs?«
    »Genau der.«
    »Warum ist Finney im System?« Ich war ganz aufgedreht.

    »Kleinkram. Erregung öffentlichen Ärgernisses unter Alkoholeinfluss. Der Trottel dachte, auf einen Grabstein pinkeln sei eine Performance.«
    »Wer ist er?«
    »Computerfreak. Vierundzwanzig Jahre alt. Wohnt in Pineville, arbeitet von Zuhause aus. Wollen Sie noch mehr hören?«
    Ich wackelte ungeduldig mit den Fingern.
    »Finney hat eine Website.«
    »Millionen von Leuten haben Websites.«
    »Aber keine Millionen von Leuten behaupten, Hexer zu sein.«
    »Sie meinen santero? Wie Cuervo?«
    »Rinaldi sagte Hexer.«
    Das ergab keinen Sinn.

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