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Der Tod macht Schule: Bröhmann ermittelt wieder (German Edition)

Der Tod macht Schule: Bröhmann ermittelt wieder (German Edition)

Titel: Der Tod macht Schule: Bröhmann ermittelt wieder (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dietrich Faber
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zwar immer so, als wär alles super, aber die spielt das nur, glaub ich. Wenn ich sie mal nach letztem Jahr, wo sie so lange weg war, frage, dann lacht sie immer so doof und lenkt voll ab. Und redet mit mir so, als wär ich der Laurin.
Ach, es gibt auch positive News. Wir haben einen neuen kleinen Hund. Ist noch ein baby, total süüüüß!!! Er heißt Charlie, weil er irgendwie an der Schnauze so aussieht, wie der Bart von diesem Schwarz-Weiß-Schauspieler von vor Ewigkeiten, Charlie Chaplin. Berlusconi ist der Vater, er hat im Wald eine Hündin gepoppt, weil Dad nicht aufgepasst hat, ich hab mich krank gelacht. Jedenfalls wohnt nun Charlie bei uns.
Ok, ich hör jetzt besser auf, sonst schreib ich die ganze Nacht durch und das will ich dir net antun … ☺
Bis bald und bitte schick mir neue Pics, voll schön, der Sonnenuntergang bei der letzten mail.
Deine Mel

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    39. Kapitel
    E s gibt Dinge, die zu verhindern nicht unbedingt einfach ist. Ein ausgedehnter Besuch meiner Eltern in unserer Doppelhaushälfte gehört leider in diese Kategorie.
    Ich nehme mir jedes Mal aufs Neue vor, diese Begegnungen mit gereifter Gelassenheit und Gleichmut hinzunehmen, scheitere allerdings immer wieder kläglich an diesem Vorsatz. Eigentlich weiß ich doch, wie es war, wie es ist, wie es immer sein wird, und doch hoffe ich immer wieder, dieses Mal, ja dieses Mal wird alles anders werden. Es beginnt meist schon damit, dass es mich bei der Begrüßung im Hausflur nervt, wie meine Mutter mit ihren Augen das Haus nach Defiziten abscannt. Nach Unordentlichkeiten, nach Dreck oder nach einem fehlenden Foto der Großmama an der Wand.
    «Ist Franziska gar nicht da?», fragt sie in vorwurfsvollem Ton, während sie um sich schauend in den Wohnbereich voranschreitet.
    «Doch, ja, nein», antworte ich und lasse dabei versehentlich das Jackett meines Vaters beim Versuch, es an einen Kleiderbügel zu hängen, fallen. Hinter meinem Rücken schüttelt er stumm den Kopf, und schon jetzt habe ich genug von dieser Veranstaltung.
    «Sie ist noch joggen», sage ich. «Müsste aber gleich kommen.»
    «Aha», sagt meine Mutter.
    Dann werden die Kinder begrüßt und abgefragt, ob in ihrem Leben auch alles nach Plan laufe. Das tut es immer. Danach wird im Esszimmer Platz genommen. Nur mein Vater bleibt am Fenster stehen.
    «Wollt ihr einen Kaffee?», frage ich.
    «Ich dachte, du fragst gar nicht mehr», antwortet meine Mutter.
    «Willst du dich nicht setzen?», richte ich das Wort an meinen Vater, der leise tonlos in sich hineinpfeift, die Hände dabei auf seinem Rücken verschränkt, und durch das Fenster in den Garten blickt.
    «Jaja», antwortet er und bleibt stehen.
    Melina beherrscht inzwischen meisterlich die Kunst, ihren Großeltern genau das zu erzählen, was sie hören wollen, sich genau so zu verhalten, wie sie ihre Enkelin sehen wollen, um so schnell wie möglich entweder zu einem Geldgeschenk oder wieder zurück in ihr Zimmer zu gelangen.
    Leider ist Hitler, äh Charlie mit Berlusconi und Franziska draußen. Der würde mit seinem Welpencharme die Gesamtsituation sicher etwas entspannen.
    Meine Mutter ist die wandelnde Unzufriedenheit. Sie hat nie das Leben geführt, das sie haben wollte. Sie wollte eigentlich studieren, forschen und lernen. Später, sagte sie sich bestimmt einmal, damals, als meine ältere Schwester und ich Kinder waren und mein Vater der große Polizeipräsident, später, da bin ich dann dran, dann kommt meine Zeit, dann mache ich, was ich wirklich will. Doch in all den Jahren, die ins Land gingen, muss sie irgendwann vergessen haben, was sie eigentlich vorhatte. Dann begann sie sich lustig zu machen über Senioren, die noch mal an die Universität gehen oder sich ehrenamtlich in Kulturinitiativen engagieren. Sie ließ den Zug abfahren und pflegt seitdem kultiviert ihre Enttäuschung. Gerade Letzteres ist ja auch mir nicht ganz fremd, allerdings sollte ich aus dem Alter heraus sein, meiner Mutter dafür die Schuld zu geben.

    «Ich hoffe, dass man hergeht und alles dafür tut, dass der Junge gefunden wird», bellt mein Vater sonor aus der Fensterecke, ohne zu mir zu schauen. Woher weiß er denn das schon wieder?
    «Der Reinhold aus dem Ministerium hat mich angerufen. Er habe Beschwerden gehört, wir, also vielmehr ihr, ihr würdet zu zurückhaltend an die Materie herangehen.»
    «Wir behandeln alle Fälle gleich, egal ob der Vater des Vermissten irgendwelche Beziehungen zu irgendwem hat oder nicht. Wir gehen

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