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Der Tod steht ins Haus

Der Tod steht ins Haus

Titel: Der Tod steht ins Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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überlassen, Mavis?«
    »Natürlich nicht«, erwiderte
ich. »Ich werde ein bißchen fernsehen.«
    »Wunderbar!« Bubbles lächelte
zuckersüß. »Und weil wir gerade allein sind, Mavis, Sie müssen Ihren
Lippenstift erneuern, Ihr Mund ist völlig verschmiert!«
     
     
     

6
     
    Eddie und Bubbles brachen kurz
nach sieben auf, und Bubbles sagte, obwohl sie sicherlich nicht lange
wegblieben, sollte ich, falls ich müde würde, nicht auf ihre Rückkehr warten.
Nachdem die beiden gegangen waren, machte ich es mir vor dem Fernsehapparat
bequem.
    Etwa nach der ersten Hälfte des
Stücks — es handelte von einem verrückten, überspannten Beatnik in San
Franzisko, der seine Mutter umbringen wollte, weil niemand seine Probleme
verstand, nicht einmal der Privatdetektiv, den sein Vater engagiert hatte, um
ihn wieder zur Vernunft zu bringen — klingelte es zu meiner Überraschung an der
Haustür.
    Ich schaltete das Gerät aus, um
öffnen zu gehen, und sah mich zu meiner neuerlichen Überraschung Sam Barry
gegenüber.
    »Hallo, Mavis.« Er lächelte
freundlich. »Wie steht’s denn?«
    »Ruhig«, erwiderte ich. »Ich
bin im Augenblick völlig allein im Haus, treten Sie doch näher.«
    Wir gingen ins Wohnzimmer, und
ich sagte ihm, er möge sich etwas zu trinken eingießen.
    »Ich habe mir Ihretwegen Sorgen
gemacht, Mavis«, sagte Sam in ernstem Ton, während er Scotch auf ein paar
Eiswürfel goß. »Ich hatte heute nachmittag ein langes Gespräch mit Leutnant
Gerassi.«
    »Du meine Güte!« Ich fühlte
mich einigermaßen beunruhigt. »Er glaubt doch nicht etwa, ich hätte Mr. Romayne
umgebracht?«
    »Nichts dergleichen.« Sam
grinste einen Augenblick, dann wurde sein Gesicht wieder sachlich. »Wir haben
über Mike English und Eddie Howard gesprochen.«
    »Und?« fragte ich höflich.
    »Dieser English ist ein Gangster,
Mavis«, sagte Sam bedeutungsvoll. »Einer von der ganz üblen Sorte, mit einem
beachtlichen Strafregister. Um sein Ziel zu erreichen, schreckt er vor nichts
zurück, nicht einmal vor Mord. Und was seinen Ruf in bezug auf Frauen angeht —
ich glaube, ich brauche da nicht in Details zu gehen, aber er ist ein Sadist,
er liebt es, Frauen zu verletzen.«
    »Was ist daran so
ungewöhnlich?« Ich zuckte verächtlich die Achseln. »Er ist ein Mann, nicht
wahr? Die sind doch alle gleich.«
    »Ich meine das nicht
gefühlsmäßig, ich meine körperlich.« Sam wurde plötzlich ohne ersichtlichen
Grund lauter. »Es macht ihm Spaß, sie zu verprügeln, sogar zu quälen!«
    »Ach so«, sagte ich ungerührt.
»Was ist denn los mit Ihnen, Sam Barry? Halten Sie mich etwa für naiv? Ich habe
von solchen Leuten schon gehört — manche gehen sogar mit der Peitsche auf einen
los.«
    »Ja«, murmelte Sam erregt.
»English verschleppt alle Sorten von Frauen in seine Wohnung, dicke, dünne,
große, kleine...«
    »Ich würde mich sowieso nicht
mit ihm verabreden.«
    »Er ist aber in den Mordfall
Romayne verwickelt«, fauchte Sam. »Solange Sie in diesem Hause sind, werden Sie
es höchstwahrscheinlich auch mit Mike English zu tun haben.«
    »Ich kann schon auf mich
aufpassen«, erwiderte ich. »Aber es ist nett von Ihnen, sich Gedanken darüber
zu machen.«
    »Und dann dieser Eddie Howard«,
fuhr Sam gepreßt fort. »Ein berufsmäßiger Killer — haben Sie das gewußt?«
    »Es war einmal die Rede von San
Diego«, gab ich zögernd zu, »aber die Anklage wurde fallengelassen, weil der Staatsanwalt
nicht genügend Beweismaterial hatte.«
    »Wissen Sie, warum?«
    »O ja«, erwiderte ich. »Der
Augenzeuge hatte einen Unfall, bevor er im Zeugenstand erscheinen konnte.«
    »Er wurde viermal in den
Hinterkopf geschossen«, sagte Sam bitter. »Das war der sogenannte Unfall. Raten
Sie mal, wer schuld daran war?«
    »Nun ja, vielleicht hatte Eddie
dabei die Finger im Spiel«, erwiderte ich, »aber das soll mir egal sein. Ich
bin keine Augenzeugin, und außerdem mag er mich.«
    »Er mag Sie!« wiederholte Sam
dumpf. »Natürlich tut er das — er nimmt mit, was er kriegen kann, aber falls er
je vermuten sollte, daß Sie die geringste Gefahr für ihn sein könnten, dann —
pfft!« Er schnalzte geräuschvoll mit den Fingern. »Er würde Sie bedenkenlos
abservieren.«
    »Wie ich schon sagte, es ist
lieb von Ihnen, sich darüber Gedanken zu machen, aber das ist wirklich
unnötig«, erwiderte ich. »Ich kann sehr gut auf mich aufpassen. Ein Mädchen,
das in Hollywood lebt, kann man mit nichts mehr überraschen, das kennt die
Tricks und Schliche der

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