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Der Tod steht ins Haus

Der Tod steht ins Haus

Titel: Der Tod steht ins Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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sagte
Bubbles düster, »aber ich wette, es war ein triftiger.«
    »Wie ist denn das mit Ihnen?«
fauchte English. »Wir haben lediglich Ihre Aussage, daß Sie im Dunkeln
niedergeschlagen worden sind. Sie könnten ebensogut bloß geschrien, dann Ray
erstochen und anschließend eine Ohnmacht vorgetäuscht haben.«
    Gerassi steckte sich eine
Zigarette an. »Erklären Sie mir doch mal das eine«, sagte er ruhig. »Dieser
Romayne ist Antiquitätenhändler und dem Vernehmen nach ein netter, respektabler
Mensch. Und dennoch ist sein bester Freund ein stadtbekannter Gangster.«
    »Ich werde Sie wegen
Verleumdung verklagen, Leutnant«, sagte Mike.
    »Tun Sie das«, erwiderte
Gerassi gleichgültig. »Und noch etwas — dieser nette, respektable Mann heuert jemanden
wie Eddie Howard als Leibwächter an. Einen Ganoven, der vor zwölf Monaten in
San Diego nur wegen Mangels an Beweisen einer Anklage wegen Raubmordes
entgangen ist. Wie kommt es bloß, daß sich ein so netter Mensch mit derart
zweifelhaften Gestalten umgibt?«
    »Das kann ich Ihnen erklären«,
sagte Bubbles scharf. »English interessiert sich für Antiquitäten und hat Ray
eine Menge teures Zeug abgekauft; dadurch haben sich die beiden befreundet.«
    »Hat English diesen Howard als
Leibwächter empfohlen?«
    »Ich würde Eddie nicht einmal
zum Geschirrspülen empfehlen«, höhnte Mike.
    »Romayne hat vor einem Monat
nach einem Leibwächter annonciert«, sagte Eddie kurz angebunden. »Viele seiner
Kunden zahlen bar, und er war besorgt, weil er oft große Summen mit sich
herumtragen mußte. Manchmal kam er auch nicht mehr rechtzeitig zur Bank und war
gezwungen, das Geld über Nacht im Haus aufzubewahren. Er sprach mit mir und gab
mir den Job.«
    »Ein Wunder, daß er überhaupt
so lange gelebt hat — ein derart vertrauensseliger Mensch«, sagte der Leutnant.
»Wie hoch ist denn seine Lebensversicherung?«
    »Das weiß ich nicht«, sagte
Bubbles. »Wir haben nie über solche Dinge gesprochen.« Sie tupfte sich behutsam
die Augen. »Ich habe mir niemals Gedanken gemacht, was geschehen könnte, falls
Ray etwas zustößt.«
    Abigail erhob sich und zupfte
energisch an ihrem grünen Satinkleid.
    »Leutnant!« Ihre Stimme schien
von den Wänden widerzuschallen. »Meine Geduld ist am Ende! Wenn Sie mich noch
länger hier festhalten, mache ich Sie für die gesundheitlichen Folgen
verantwortlich.«
    »Nun gut«, gab sich Gerassi
geschlagen. »Sie können alle nach Hause gehen. Hinterlassen Sie Ihre Namen und
Adressen bei dem Sergeanten draußen, und unternehmen Sie während der nächsten
Tage keine längeren Reisen.«
    Sam Barry führte die Prozession
zur Tür an, dicht gefolgt von Abigail und Dolores. Als ich mich gerade
anschließen wollte, faßte mich Bubbles beim Arm.
    »Mavis, bitte«, sagte sie mit
flehender Stimme. »Lassen Sie mich nicht hier allein. Bleiben Sie übers
Wochenende, wie geplant.«
    »Ja, aber«, sagte ich, »ich...«
    »Ray hat Sie doch engagiert,
nicht wahr?« sagte sie drängend. »Und ich engagiere Sie weiter, um ein paar
Tage auf mich aufzupassen. Natürlich zahle ich das übliche Honorar.«
    »Okay«, sagte ich zweifelnd.
»Aber ich verstehe nicht ganz, wozu das gut sein soll.«
    »Ich brauche ein bißchen
Gesellschaft«, erwiderte sie weinerlich. »Ich werde verrückt hier so allein,
wenn ich über den armen Ray und alles nachdenke.«
    »Noch eine Frage, bevor ich
gehe, Mrs. Romayne«, unterbrach uns Gerassi. »Wie ist der Name des
Rechtsanwalts Ihres Mannes?«
    »Hindman«, erwiderte sie.
»Clifford Hindman.«
    »Besten Dank«, er nickte und
verließ hinter Mike English das Haus.
    Nachdem alle, außer Bubbles und
mir, gegangen waren, herrschte bedrückende Stille. Doch dann ließ sich Eddie
vernehmen, und ich fuhr zusammen, weil ich völlig vergessen hatte, daß er auch
noch vorhanden war.
    »Ihr Mädchen müßt ja fix und
fertig sein«, sagte er. »Packt euch ins Bett und schlaft. Ich werde die
Reporter abfertigen, wenn sie aufkreuzen.«
    »Das scheint mir ein
vernünftiger Vorschlag zu sein«, schluckte Bubbles. »Mein armer, armer Ray! Ich
kann noch immer nicht recht glauben, daß es wirklich passiert ist.«
    »Denken Sie jetzt nicht mehr
daran«, beruhigte sie Eddie sanft. »Wenn Sie ein bißchen geschlafen haben,
werden Sie sich besser fühlen.«
    »Kommen Sie, Mavis«, sagte
Bubbles. »Ich zeige Ihnen Ihr Zimmer.«
    »Vielen Dank«, sagte ich. »Ich
fühle mich, als ob ich eine Woche schlafen könnte.«
    Bubbles schauderte zusammen.
»Ich

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