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Der Tod steht ins Haus

Der Tod steht ins Haus

Titel: Der Tod steht ins Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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rauszuschrauben?«
    »Was haben Sie dazu zu sagen?«
fragte Sam.
    »Das ist für Eddie doch kein
Problem«, sagte Mike zuversichtlich. »Er hat keine Mühe und Kosten gescheut, um
den Zeitpunkt des Mordes festzulegen. Was sollte ihn also davon abhalten, einen
auf Zeit gestellten Unterbrecher in den Stromkreis einzuschalten? Einfach
genug, ihn so zu stellen, daß er die Stromzufuhr für dreißig Sekunden — oder
welche Zeitspanne Eddie auch für erforderlich hielt— unterbrach und dann
automatisch wieder einschaltete. Dabei kalkulierte er die Panik ein, die nach
der Ermordung Romaynes entstehen würde, so daß ihm ausreichend Zeit blieb, den
Unterbrecher zu entfernen, bevor jemand daran dachte, den Sicherungskasten zu
kontrollieren.«
    »Das klingt schon
einleuchtender«, sagte Sam langsam. »Aber Sie werden sich gewaltig anstrengen
müssen, um mich zu überzeugen, daß es tatsächlich Mavis war, die Romayne
erstochen hat.«
    »Die beiden waren Partner«,
sagte Mike liebenswürdig. »Ich gebe zu, Barry, daß es fast unmöglich sein
dürfte, festzustellen, wer von ihnen Romayne ermordet hat — aber die Ereignisse
von heute abend sind eindeutig.«
    »Fahren Sie fort«, brummte Sam.
    Mike schilderte, wie er in mein
Zimmer gekommen war und mich über Bubbles’ Leiche gebeugt angetroffen hatte.
Dann verbreitete er sich ausführlich über das Messer in ihrer Brust und das
herabrinnende Blut.
    Als er meine Erklärung
wiederholte, warum ich die Leiche nicht früher entdeckt hatte, wurde mir klar,
wie töricht die ganze Geschichte klang. Auch Sam fiel es offensichtlich schwer
zu glauben, daß ich zehn Minuten mit der Toten im Zimmer gewesen war, ohne sie
zu bemerken.
    »Wäre ich zehn Minuten früher
ins Zimmer gekommen, hätte ich sie auf frischer Tat ertappt«, schloß Mike. »Sie
hat Bubbles erstochen, darüber besteht kein Zweifel — und deshalb halte ich sie
auch für Rays Mörderin.«
    »Ich habe keinen von beiden
umgebracht«, protestierte ich leidenschaftlich. »Es stimmt wirklich, daß ich
vor dem Weggehen meine Kopfkissen unter die Bettdecke gestopft habe und deshalb
die Leiche erst so spät...«
    »Sie lügt natürlich«,
unterbrach mich Mike. »Und sie wird weiter lügen. Es gibt eine schnelle
Methode, zum Ziel zu kommen.«
    »Wie meinen Sie das?« fragte
Sam gepreßt.
    »Mit ein bißchen Nachhilfe wird
sie vielleicht ein Geständnis ablegen«, erwiderte Mike.
    »Wenn du sie anrührst, English«,
flüsterte Eddie, »bring’ ich dich um!«
    »Ich werde sie nicht einmal mit
dem kleinen Finger antippen, Eddie«, grinste Mike hämisch. »Das ist reine
Frauensache. Wie wäre es denn, Abigail?«
    »Nein!« schrie ich auf. »Nicht
diese Verrückte!«
    Abigail erhob sich langsam, ein
befriedigtes Lächeln auf dem Gesicht. »Ich kann nicht mehr als mein Scherflein
beitragen«, sagte sie heiser. »Das Böse ist unüberwindlich — wir können es nur
entkräften.«
    Ich wich vor ihr zurück, als
sie mit langsamen, bedächtigen Schritten auf mich zukam.
    »Sie gehen zu weit, English!«
rief Sam. »Halten Sie dieses alte Weib zurück — oder ich tu’s!«
    »Falls Sie das versuchen
sollten, kriegen Sie eine Kugel in den Bauch«, erwiderte Mike finster. »Stellen
Sie sich neben Eddie, aber ein bißchen dalli!«
    Mike packte meinen Arm und
drehte ihn mir auf den Rücken. »Benny«, sagte er knapp. »Paß auf die beiden auf
— falls einer von ihnen Dummheiten machen will, gib’s ihm!«
    »In Ordnung, Boss«, erwiderte
Benny. »Ganz wie Sie wünschen.«
    Mike verstärkte den Druck auf
meinen Arm, so daß ich vornüberklappte, und zwang mich zu einem schlurfenden
Marsch in Richtung Tür. Die nächsten Sekunden spürte ich nur noch den Schmerz
in meinem Arm, bis Mike mich endlich losließ. Ich richtete mich mühsam auf und
sah, daß ich in einem der Schlafzimmer war, vielleicht in Eddies.
    Während ich noch meinen halb
abgestorbenen Arm massierte, kam Abigail herein und schloß die Tür hinter sich.
    »Ich mache Ihnen alles fertig,
was Sie brauchen«, sagte Mike schroff, »den Rest überlasse ich Ihnen. Aber
beeilen Sie sich. Mir ist egal, wie Sie Mavis dazu bringen, ein Geständnis zu
unterschreiben, Hauptsache, Sie schaffen es. Verstanden?«
    Abigail nickte. »Ich glaube,
Sie legen sie am besten aufs Bett und binden ihr Füße und Hände.«
    »Okay.« Mike starrte mich an.
»Du hast gehört, was sie gesagt hat — leg dich hin!«
    »Ich denke ja gar nicht daran!«
sagte ich wütend und trat so plötzlich zu, daß mein

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