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Der Tod steht ins Haus

Der Tod steht ins Haus

Titel: Der Tod steht ins Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Zeit ein Opfer geholt hat? Wer von uns ist
jetzt an der Reihe? Die hübsche Blonde zwischen uns vielleicht? Laß uns
teilhaben, Dolores, schone uns nicht.«
    »Sie ist ein bißchen hinter den
Ereignissen zurück«, sagte Mike ruhig. »Es ist schon passiert.«
    »Was meinen Sie?« fragte
Dolores heiser.
    »Die liebende Gattin ist mit
dem Gatten vereint«, erklärte Mike mit gleichgültiger Brutalität. »Sie hat ein
Messer im Herzen, genau wie der arme alte Ray.«
    »Sie ist tot?« Dolores’ Stimme
brach.
    »Mausetot«, nickte Mike.
    »Wer hat sie umgebracht?«
erkundigte sich Abigail interessiert.
    »Das hübsche Mädchen, die echte
Blondine mit der wundervoll weißen Haut«, äffte er ihre Stimme nach. »Das
verwundbare Geschöpf direkt neben Ihnen!«
    Dolores rückte demonstrativ von
mir ab.
    »Das ist nicht wahr!« sagte ich
zu ihr. »Er lügt!«
    »Ich habe Sie falsch
eingeschätzt, meine Schöne.« Abigail atmete schwer in mein Ohr. »Völlig
falsch.« Ihre knochigen Finger klammerten sich mit erstaunlicher Kraft um mein
Handgelenk. »Sie sind schlau. Sie wissen genauso wie ich, daß es sinnlos ist,
gegen die Mächte des Bösen anzukämpfen — man muß sich ihnen beugen.«
    Ihr Griff um mein Handgelenk
verstärkte sich derart, daß ich vor Schmerz aufschrie, mich jedoch nicht zu
befreien vermöchte. Sie reckte mir mit bebendem Mund das Gesicht entgegen. Die
dünne Schweißschicht auf ihrer Oberlippe und das brennende Verlangen, das in
ihren Augen glühte, erfüllte mich mit heftigem Widerwillen.
    »Verraten Sie mir doch, meine
Schöne«, sabberte sie, »was haben Sie empfunden, als Sie das Messer in ein
lebendiges, schlagendes Herz senkten?«
    Ich riß mich mit äußerster
Anstrengung von ihr los, sprang von der Couch auf und rannte durch das Zimmer
zu Mike, der sich an der Bar einen Drink mixte.
    »Halten Sie mir die verrückte
alte Schachtel vom Leibe!« sagte ich atemlos. »Haben Sie gehört?«
    Er musterte mich gleichgültig,
während er mit herabgezogenen Mundwinkeln träge lächelte. Ein kaltes,
berechnendes Glitzern trat in seine Augen, und mein Herz begann wie wild zu
klopfen.
    »Sie ist dir also unheimlich,
Puppe?« sagte er heiser. »Sie jagt dir Angst ein? Das muß ich mir merken.«
     
     
     

9
     
    Das Geräusch eines näher
kommenden Wagens wurde immer deutlicher, dann quietschten Bremsen, und der
Motor verstummte. Sekunden später flog die Tür auf, und Sam Barry stürmte
herein. In der Mitte des Zimmers verhielt er den Schritt und starrte offenen
Mundes auf Mike und dessen Pistole. Dann blinzelte er ein paarmal und
registrierte wortlos die Anwesenheit von Dolores und Abigail. Schließlich
blieben seine hervorquellenden Augen auf mir haften, was mir erst zu Bewußtsein
brachte, daß er den Pudelpyjama noch nicht kannte.
    »Was...« Er schluckte trocken
und versuchte es noch einmal. »Was...«
    »Es war Mikes Idee, daß ich Sie
anrufen und hierherbitten sollte«, erklärte ich. »Ich hatte die ganze Zeit
seine Pistole im Kreuz.«
    »Bubbles’ Ermordung ist also
eine Erfindung?« fragte Sam verständnislos.
    »Keine Erfindung«, erwiderte
Mike. »Ihre Leiche liegt immer noch in einem der Schlafzimmer.«
    »Wer hat sie umgebracht?«
wollte Sam wissen.
    »Um das zu klären, findet diese
Party hier statt«, sagte Mike ruhig. »Ich hielt es für das Vernünftigste, alle
zusammenzutrommeln, die sich zum Zeitpunkt von Romaynes Ermordung in diesem
Raum befunden haben.«
    »Moment mal!« unterbrach Sam
ihn dramatisch. »Das kommt mir irgendwie bekannt vor! Halten Sie es für
möglich, daß mir diese Idee schon einmal in einem Buch oder Kinostück begegnet
ist?«
    »Ich vergaß«, fauchte Mike,
»daß Sie von Beruf Komiker sind, Barry. Nicht daß Sie mich je zum Lachen
gebracht hätten — ein Blick auf Ihr Gesicht, und ich schalte ein anderes
Programm ein.«
    »Das kann ich verstehen«,
erwiderte Sam liebenswürdig. »Wir wenden uns ausschließlich an ein Publikum mit
durchschnittlichem oder sogar überdurchschnittlichem Intelligenzgrad.«
    »Halten Sie die Klappe!« befahl
Mike. »Ich habe Sie nicht herzitiert, um mir Ihr albernes Gerede anzuhören. Wir
müssen herauskriegen, wer Romayne und seine Frau umgebracht hat. Diesem Gerassi
traue ich nicht einmal zu, einen entlaufenen Köter zu finden, geschweige denn
einen Mörder.«
    Aus Richtung der Schlafzimmer
näherten sich Schritte. Mike lauschte ihnen grinsend.
    »Das scheint der letzte in der
Runde, auf den wir warten«, sagte er.
    Eddie Howard trat

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