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Der Tod trägt dein Gesicht

Der Tod trägt dein Gesicht

Titel: Der Tod trägt dein Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ginna Gray
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Eltern und der Cousine.
    Als sie jedoch mit quietschenden Reifen vor dem Eingang der Notaufnahme hielt, hatte ihr Partner den Schock bereits überwunden und übernahm wieder das Kommando. Während Casey einen Parkplatz suchte, rannte er hinein und benachrichtigte die Krankenschwestern und Ärzte, sodass sie ihm hinausfolgten. Als Caseys Vater seinen Wagen vorfuhr, warteten Dennis, Casey und die Mediziner bereits auf sie.
    In den nächsten Stunden trudelten Caseys Brüder ein, einer nach dem anderen. Joe und Francis waren den Eltern in ihrem eigenen Fahrzeug gefolgt und hatten Roger und Granda mitgebracht. Es gab nichts, was sie tun konnten, außer zu warten und sich gegenseitig Mut zuzusprechen. Aber niemand dachte daran, wieder nach Hause zu fahren, bevor man nicht sicher wusste, dass Mary Kate und die Babys außer Gefahr waren.
    Schließlich kam ein erschöpft aussehender Dennis gegen acht Uhr von der Station in den Warteraum. Sofort waren alle auf den Füßen und löcherten ihn mit Fragen.
    “Gute Nachrichten”, berichtete er, nachdem er mit erhobenen Händen um Ruhe gebeten hatte. “Mary Kate und die Babys sind gesund. Die Ärzte haben ihr etwas gegeben, um die Wehen zu stoppen.” Ein allgemeines Seufzen der Erleichterung hob an. “Sie behalten sie über Nacht hier, nur zur Kontrolle. Und wenn alles gut geht, wird sie in ein bis zwei Tagen wieder entlassen. Sie liegt jetzt in einem Einzelzimmer, also könnt ihr sie jetzt alle sehen.”
    Mary Kate saß aufrecht in ihrem Bett. Sie sah müde, aber immer noch hübsch aus. Als die ganze Familie sich in ihr kleines Zimmer quetschte, strahlte sie vor Freude. Alle nahmen sie nacheinander in den Arm und küssten sie.
    “Du hast uns vielleicht ‘n Schrecken eingejagt, Mary Kate”, schalt sie Granda, dessen breiter Akzent durch die Aufregung noch deutlicher hervortrat. Er drohte ihr mit seinem gichtigen Finger. “Denk in Zukunft immer daran, ich bin ein alter Mann. Mein armes Herz hält solche Aufregung nicht mehr aus. Also überleg dir das nächste Mal gut, ob du deinen alten Großvater wirklich so erschrecken wills’, hörs’ du?”
    “Ja, Granda.” Mary Kate küsste seine faltige Wange. Dann senkte sie beschämt den Blick, aber es war nicht zu übersehen, dass sie grinsen musste. Obwohl die beiden nicht direkt verwandt waren, akzeptierte er die Nichte seiner Schwiegertochter als richtige Enkelin, seitdem sie in die Familie gekommen war.
    Einige Zeit sprachen sie mit der Patientin, aber als Roger dann anfing herumzuquengeln, kündigte Francis an, sie würde ihn nach Hause fahren und ins Bett bringen.
    Die müden Augen des kleinen Jungen fingen an zu glänzen, als er stolz verkündete: “Ja, ja, mit Tanne Francis und Onkel Tscho nach Hause fahren!”
    Kurz, nachdem die O’Tooles mit Roger und Granda gefahren waren, verließen auch die Collins-Brüder die Cousine, bis nur noch Dennis und Casey mit ihren Eltern im Zimmer waren.
    “Soll ich dir noch etwas besorgen, bevor wir fahren?”, bot Casey ihrer Cousine an.
    “Ihr wollt auch schon gehen?” Mary Kate sah enttäuscht drein und starrte auf ihre sorgsam manikürten Fingernägel, die an der rauen Bettdecke zupften. “Könnt ihr nicht noch ein wenig bleiben?”
    Casey musste in sich hineinlachen. Wann immer Mary Kate diese beleidigte Miene aufsetzte, schmolz Dennis dahin wie Eis in der Sonne, aber Casey war aus anderem Holz geschnitzt. Sie hatte mit ihrer Cousine zusammen in einem Zimmer gewohnt, bevor sie zum College gegangen war, und kannte deshalb alle ihre Tricks.
    Casey lehnte sich über das Bett und küsste Mary Kate auf die Wange. “Tut mir leid, mein Liebes, aber ich verhungere gleich. Jetzt weiß ich ja, dass es dir einigermaßen gut geht. Ich gehe jetzt nach Hause und koch mir was.”
    “Oh, in Ordnung. Aber du kommst doch morgen Abend zum Essen, oder?”
    “Darauf kannst du wetten. Ich verpasse es doch nicht, wenn Mom kocht.” Casey küsste ihre Eltern und ging zur Tür. Bevor sie hinausging, drehte sie sich noch einmal um und winkte. Sie öffnete die Tür und rannte gegen einen muskulösen Mann, noch bevor sie die Tür wieder hinter sich geschlossen hatte.
    “Hoppla!”
    Er zog sie mit seinen starken Armen an seine Brust. Caseys Sinne waren plötzlich umnebelt von einem männlichen Duft.
    “Nun. Wenn das nicht Detective Casey O’Toole ist”, sagte eine tiefe Stimme amüsiert. “Wissen Sie, wir dürfen uns einfach nicht mehr so häufig zufällig treffen.”

10. KAPITEL
    C asey sah

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