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Der Tod trägt dein Gesicht

Der Tod trägt dein Gesicht

Titel: Der Tod trägt dein Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ginna Gray
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ruckartig auf. “Was machen Sie denn hier?”
    Mark grinste. Einen Moment lang ließ sich Casey von seinen attraktiven Augenfältchen ablenken. “Das ist ja komisch, dasselbe wollte ich Sie gerade fragen. Ich arbeite hier. Sie erinnern sich doch daran, dass ich Arzt bin, nicht wahr? Ich habe gerade eine Notoperation beendet.”
    Toll. Casey schlug sich innerlich mit der Hand gegen die Stirn.
Eine erstklassige Kommissarin bist du, Casey O’Toole.
Verdammt, der Mann trägt Klinikkleidung! Sie sah ihn kurz an und spürte, wie ihr Herz einen kleinen Aussetzer hatte. Das OP-Oberteil hatte einen V-Ausschnitt und gab einen Teil seiner Brust preis, die mit kurzen schwarzen Haaren bewachsen war. Das Hemd war kurzärmelig, und sie konnte seine ebenfalls seidig behaarten muskulösen Unterarme sehen. Wie immer roch er nach Desinfektionsmittel und nach seinem eigenen männlichen Duft. Wer hätte jemals gedacht, dass diese beiden Gerüche so gut zusammenpassten?
    Mit einem Blick erfasste sie seine breiten Schultern, seinen starken Hals und seine pechrabenschwarzen Haare. Seine Frisur war verwuschelt, und das Gummiband der OP-Haube zeichnete sich noch über der Stirn ab.
    Das ist nicht fair, dachte sie trotzig. Wie kann ein Mann nur so unglaublich sexy aussehen, auch wenn er nur schlabberige OP-Kleidung trägt? Es ist einfach nicht fair.
    “Casey! Geht es Ihnen nicht gut?”, holte sie Mark aus ihrer Träumerei.
    “Was? Nein … alles in Ordnung. Mir geht es gut. Also … hatten Sie es wieder mit einem Autounfall zu tun?”
    Ein besorgter Blick machte sich auf seinem Gesicht breit. “Nein. Es war Gewalt in der Ehe. Der Ehemann hat seiner Frau im Streit mit einem Messer das Gesicht zerschnitten. Ich wurde gerufen, um die Narben so klein wie möglich zu halten.”
    “Oh. Verstehe.” Casey konnte seinen plötzlichen Stimmungsumschwung nachvollziehen. Sie hatte es immer gehasst, zu derartigen Einsätzen gerufen zu werden. Um nichts in der Welt wollte sie in der Einsatzgruppe für Gewalt in der Ehe arbeiten.
    Mark schien innerhalb von Sekunden seine dunklen Gedanken zu vertreiben, und seine Augen strahlten wieder. “Sie haben mir allerdings immer noch nicht verraten, was Sie hierher führt.”
    “Oh.” Sie deutete auf die Tür hinter ihr. “Meine Cousine Mary Kate, die Frau meines Partners, erwartet Zwillinge. In sieben Wochen ist es so weit, aber die Wehen haben zu früh eingesetzt. Deshalb ist sie heute Abend hier eingeliefert worden.”
    Sofort wurde Marks fröhlicher Gesichtsausdruck wieder ernst. “Das tut mir leid. Wie geht es ihr?”
    “Besser.”
    “Wer ist ihr Gynäkologe?”
    “Dr. Thomas.”
    Mark nickte. “Da ist sie in guten Händen. Er ist einer der Besten.”
    Seine Bemerkung ließ Casey wieder aufhorchen. Jetzt erst bemerkte sie, dass Marks Hände immer noch auf ihrem Rücken ruhten. Und als sich eine Tür öffnete und eine Krankenschwester beim Anblick des Paares ungläubig die Augen aufriss, sprang sie erschreckt einen Schritt zurück. Wie ein kleines Kind, das dabei erwischt wird, wie es Kekse aus der Dose stiehlt, dachte Casey.
    Mark lachte in sich hinein, als die Frau in Richtung Schwesternzimmer verschwand. “Das hier ist eine einzige Gerüchteküche. Morgen früh sind wir offiziell verlobt.”
    “Na, toll”, zischte Casey, um die peinliche Situation zu überspielen. Gleichzeitig aber fand sie seine Aussage aufregend. “Schön, dass Sie so viel Spaß haben.” Allmählich aber machte ihr finsterer Blick einem zurückhaltenden Grinsen Platz. “Aber ich weiß, was Sie meinen. Auf dem Revier ist es dasselbe. Nur die geringste Kleinigkeit und …”
    “Wusste ich doch, dass ich Ihre Stimme gehört habe, Doc.” Hinter ihnen ging die Tür auf, und Dennis steckte seinen Kopf heraus. “Was macht ihr beiden da draußen auf dem Flur? Bring ihn rein, Casey!” Er hielt die Tür weit auf und winkte sie herein. “Kommen Sie, Doc. Ich möchte Ihnen meine Frau und Caseys Eltern vorstellen.”
    Casey wäre am liebsten im Boden versunken, aber Mark schob sie, seine Hand immer noch auf ihrem Rücken, ins Krankenzimmer.
    Mary Kate riss die Augen auf, als sie ihn sah.
    “Onkel Pat, Tante Maureen, ich möchte euch Dr. Mark Adams vorstellen. Doc, das sind Caseys Eltern.”
    Während Dennis alle miteinander bekannt machte, glitt Mary Kates Blick zwischen dem Doktor und Casey hin und her. Casey war das alles unangenehm. Sie wusste, ihre Cousine brütete etwas aus.
    “So, Sie sind also Dr. Adams”, schnurrte

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