Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Tod trägt dein Gesicht

Der Tod trägt dein Gesicht

Titel: Der Tod trägt dein Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ginna Gray
Vom Netzwerk:
besorgt, als er neben ihr stand.
    “Es geht mir gut. Gib mir die Handschellen, bitte.”
    Mark tat, wie ihm geheißen.
    Sie fixierte die Beine des Täters und legte ihm die Handschellen an. Aus den Augenwinkeln sah sie, wie sich Leroy aufrichtete.
    “Glaube ja nicht, dass du jetzt hier wegkommst, Leroy”, warnte sie ihn. “Ich schwöre dir, wenn du mich zwingst, mit diesen Absätzen zu rennen, dann trete ich dir in deinen mageren Arsch, und zwar ordentlich.”
    Leroy ließ sich wieder flach auf den Boden fallen.
    “Was soll ich tun? Soll ich dein Revier anrufen und Hilfe holen?”
    “In meinem Handschuhfach sind Kabelbinder. Wenn du mir davon welche holst, wäre das gut. Dann lege ich den anderen lahm und rufe dann die Kollegen über Funk.” Sie sah sich um. “Wie geht es Jennifer?”
    “Mir geht es gut”, hörte Casey von hinten.
    Sie drehte sich um und sah Jennifer dort stehen, wo sie zuvor mit Mark gehockt hatte. Direkt hinter ihr stand die junge Mutter mit dem Kleinkind. Das Baby schrie immer noch und schien von alledem nichts mitbekommen zu haben, aber die beiden Frauen waren bleich vor Schreck.
    “Jennifer, du bleibst bei Casey, während ich zum Auto gehe”, befahl Mark.
    “Okay.” Jennifer hielt sich immer noch an ihrer Plastiktüte fest und kam langsam auf Casey zu, ohne die Augen von den beiden Männern abzuwenden, die wie zwei Vögel mit abgespreizten Schwingen auf dem Boden lagen. “Wow, Casey, Sie waren fantastisch”, sagte das Mädchen beeindruckt. “Ich habe noch nie gesehen, dass sich jemand so schnell bewegen kann.”
    “Du hast gesehen, was passiert ist?”
    “Hm. Ja. Onkel Mark und ich haben es vom Ende des Ganges aus gesehen.”
    “Habe ich euch nicht gesagt, ihr sollt bleiben, wo ihr seid und euch auf den Boden hocken?”
    “Ich weiß … aber … Onkel Mark dachte, dass Sie vielleicht Hilfe brauchen, und deswegen bin ich ihm zum Ende des Regals gefolgt, damit ich sehen konnte, was los war.” Jennifer biss sich auf die Unterlippe. “Sie sind uns doch nicht böse, oder?”
    “Nein, ich bin euch nicht böse.” Allerdings wäre es Casey lieber gewesen, wenn weder Jennifer noch Mark die Festnahme mitangesehen hätten.
    Mark kam mit den Kabelbindern in der Hand in den Laden gerannt. “Hier.”
    “Danke.” Sie gab ihm ihre Waffe. “Richte sie auf die beiden, während ich Leroy die Handschellen anlege.”
    Als sie den zweiten Mann gefesselt hatte, ließ sie sich Leroys Waffe von der Kassiererin geben. “Danke. Das haben Sie sehr gut gemacht. Ich gehe jetzt zum Wagen, sichere die hier als Beweismittel und funke die Zentrale an. Ich bin gleich wieder da. Behalten Sie nur die beiden Männer im Auge.”
    Innerhalb weniger Minuten erschienen verschiedene Streifenwagen, die in der Nachbarschaft unterwegs gewesen waren. Sie erklärte dem wachhabenden Kollegen, was passiert war, und die beiden Kriminellen wurden abgeführt. Die Beamten ließen sich von allen Zeugen eine Aussage und ihre Namen geben.
    Währenddessen hörte Jennifer nicht auf zu reden. Immer noch sah man ihr die Aufregung an, ihre Augen waren groß und ihre Wangen rot. “Ich kann es nicht abwarten, den anderen Mädchen zu erzählen, was hier los war. Sie waren so toll, Casey! Sie werden sich so ärgern, dass sie nicht dabei gewesen sind und die ganze Aufregung verpasst haben!”, sprudelte sie hervor.
    Mark hingegen schien nicht besonders angetan zu sein von dem, was gerade passiert war. Während er mit den Beamten sprach, wirkte er distanziert, wenn nicht gar wütend.
    War er von ihrer Fähigkeit, für sich selbst zu sorgen und sich zu verteidigen, abgestoßen? Auch wenn sie bisher nicht viel Erfahrung mit Männern gemacht hatte, hatte sie doch immer wieder erlebt, wie sehr sie sich in der Rolle des Beschützers gefielen.
    Später, als die Aufregung sich gelegt hatte, standen Casey, Mark und Jennifer draußen vor dem Drogeriemarkt.
    “Das war mehr, als wir uns für heute Abend gewünscht haben, was?”, begann Casey das Gespräch, um das befangene Schweigen zu brechen.
    “Das kannst du wohl sagen”, stimmte Mark mit ausdrucksloser Stimme zu.
    “Das war vielleicht aufregend”, sagte Jennifer. “So etwas habe ich noch nie erlebt.”
    “Und ich hoffe ernsthaft, dass du das auch nie wieder tun wirst. Sag Casey Gute Nacht. Es wird Zeit, dass ich dich nach Hause bringe, junge Dame.”
    “Ich rufe gleich meine Freundinnen an und erzähle ihnen, was sie alles verpasst haben!” Jennifer umarmte Casey kurz. “Gute

Weitere Kostenlose Bücher