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Der Tod trägt dein Gesicht

Der Tod trägt dein Gesicht

Titel: Der Tod trägt dein Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ginna Gray
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Nacht, Casey. Und noch mal danke für alles!”
    Während seine Nichte in den Lieferwagen einstieg, wandte sich Mark an Casey. Immer noch wirkte er ein wenig abwesend. “Gute Nacht, Casey. Und vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, den Mädchen etwas über die Polizei zu erzählen.”
    Sein Verhalten war distanziert, seine Worte kühl. Beides ein Zeichen dafür, da war Casey sich sicher, dass sie Dr. Mark Adams nicht mehr wiedersehen würde. Offensichtlich war er von der ausgeübten Gewalt und ihrer Kampfbereitschaft abgestoßen.
    “Gern geschehen.”
    Als er davonfuhr, überkam sie ein Gefühl von Enttäuschung und gleichzeitig Trauer. Sie stieg in ihr eigenes Auto und nahm die entgegengesetzte Ausfahrt. Schade, dass ihre Freundschaft schon wieder ein Ende gefunden hatte, bevor sie überhaupt angefangen hatte. Aber wahrscheinlich war es so das Beste. Sie war und blieb … eine Polizistin – und eine ziemlich gute. Wenn Mark das nicht akzeptieren konnte, dann war das sein Problem.
    Sie bog in die Pinion Avenue ein und musste an einer roten Ampel halten. Erst jetzt bemerkte sie, dass ihr Rock auf der einen Seite völlig zerrissen war. Nun, das erklärte auch die neugierigen Blicke der anderen Beamten.
    “Na großartig”, murmelte Casey vor sich hin und legte ihre Stirn auf das Lenkrad. Einfach toll. Nicht genug, dass der Abend so endete – nein, nun hatte auch Mary Kate einen Grund, auf sie wütend zu sein.

14. KAPITEL
    C asey war nicht überrascht, als sie Mark am Samstagmorgen nicht im Park antraf. Aber dennoch war sie enttäuscht. Und zwar mehr, als sie erwartet hätte.
    Sie hätte es sich aber denken können. Bei den Polizisten und Polizistinnen herrschte Einigkeit darüber, dass die meisten Menschen in Zivilberufen mit den Alltagsproblemen eines Beamten nicht umgehen konnten. Die meisten ihrer Kollegen rieten, sich einen Ehepartner aus demselben oder zumindest einem ähnlichen Berufsfeld zu suchen.
    Nicht, dass eine Heirat mit Mark infrage gekommen wäre, aber sie bereute es, ihn als einen Freund verloren zu haben. Sie hatte sich daran gewöhnt, ihn häufiger zu sehen, mit ihm joggen zu gehen.
    Natürlich hätte es auch sein können, dass er aus anderen Gründen an diesem Morgen nicht im Park war, aber sie wusste intuitiv, dass das nicht zutraf.
    Das Wochenende ging vorüber, ohne dass noch etwas Spektakuläres passierte. Sie ging ihren gewohnten Aktivitäten nach und redete sich ein, dass sie nicht darauf wartete, dass das Telefon klingelte oder jemand an ihrer Haustür klopfte. Das war auch gut so, denn weder das eine noch das andere geschah.
    Am Montagmorgen war es ungewöhnlich ruhig, als sie die Treppe zum Büro hochging. Aber das war an einem Montagmorgen nichts Besonderes. Als sie im zweiten Stock angekommen war, warf sie einen Blick ins Büro; alles schien seinen normalen Gang zu gehen. Monika legte Akten ab, und die anderen Kollegen waren an ihren Schreibtischen beschäftigt.
    Doch als sie hineinging, stimmten ihre Kollegen in einen Gesang ein, ohne sie dabei auch nur anzusehen oder von ihrer Arbeit aufzuschauen. Sie sangen ein altes irisches Seemannslied, das sie für Casey umgedichtet hatten:
    “Ohh, diese Casey, ohh, diese Casey. Immer wenn man ihr irisches Gemüt reizte, dann legte sie los, dann legte sie los.”
    “Schon gut! Gebt endlich Ruhe, ihr Clowns.”
    “Wir wissen alles über deine kleine Show am Freitag!”, rief Keith. “Du hast es denen ja so richtig gegeben, und das auch noch im Röckchen und mit High Heels.”
    “Ach was, Watson.”
    “Oh, und außerdem haben mir die Jungs aufgetragen, dir zu sagen, dass du Spitzenbeine hast.”
    “Halt die Klappe, Murphy. Wirklich sehr witzig. Seid ihr jetzt fertig? Einige von uns müssen nämlich arbeiten, und die Festnahme am Freitag beschert mir mindestens eine Stunde Extraarbeit. Dieser verdammte Leroy.” Murrend ließ sich Casey an ihrem Schreibtisch nieder und rief in ihrem Computer das entsprechende Formular auf, um den lästigen Bericht über Leroy Bertrum und Tyrone Rudmann zu schreiben.
    “Hey, Tiger, Kopf hoch! Die Jungs haben doch nur ein bisschen Spaß gemacht. Du weißt doch, wie schnell so etwas in der Abteilung die Runde macht.”
    “Ja. Ich weiß”, grummelte sie.
    Dennis sah sich um, dann lehnte er sich zu ihr herüber und fragte: “Wie war’s denn eigentlich?”
    “Gut.”
    “Komm schon, Tiger. Ich will mehr als das wissen. Mary Kate ist schon ganz aufgelöst, weil sie nichts aus dir herausbekommen

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