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Der Tod trägt dein Gesicht

Der Tod trägt dein Gesicht

Titel: Der Tod trägt dein Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ginna Gray
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Raum standen, nahm der Mann vor Leroy seine Waren und machte sich auf den Weg nach draußen. Casey wollte gerade auf Leroy zugehen, als neben ihr eine Frau mit einem dicken Paket Windeln und einem heulenden Kleinkind auftauchte. Sie war so von dem Kind auf ihrem Arm abgelenkt, dass sie gar nicht wahrnahm, dass Casey mit gezückter Waffe fast direkt vor ihr stand. Erst als sie auf gleicher Höhe waren, bemerkte sie Casey, zuckte zurück und stieß einen kleinen Schrei aus, der glücklicherweise vom Gebrüll des Kindes übertönt wurde.
    Casey nahm sie am Arm und zog sie zu sich hinter das Regal. “Polizei. Gehen Sie rüber zu den anderen, und ducken Sie sich”, befahl sie ihr und schob die junge Mutter zu Jennifer und Mark. Er streckte seine Hand aus und zog sie zu sich auf den Boden.
    Casey knirschte mit den Zähnen, weil dieser Zwischenfall eine Verzögerung bedeutete. Sie sah noch einmal um die Ecke des Regals und beobachtete, wie Leroy seine Waffe zog. Verdammt, sie hatte gehofft, einschreiten zu können, bevor er aktiv wurde.
    “Überfall!”, rief er, und fuchtelte mit der Waffe vor der Nase der Kassiererin herum. “Geben Sie mir alles, was in der Kasse ist. Und halten Sie die Hände so, dass ich sie sehen kann.”
    Casey trat aus ihrem Gang und hielt die Pistole mit durchgestreckten Armen vor sich. “Polizei. Lassen Sie die Waffe fallen! Sofort!”
    Leroys Körper spannte sich an. Die junge Kassiererin machte riesige Augen.
    Casey stellte sich innerlich auf eine Auseinandersetzung ein. Die Waffe hielt sie ruhig auf Leroy gerichtet.
    Jeder Polizist wusste, dass das die schwierigsten und wichtigsten Sekunden einer Festnahme waren. Sie konnte fast die Angst riechen, die Leroy zittern ließ, ebenso die Unentschiedenheit und seinen inneren Monolog: Gehe ich das Risiko ein, und drehe ich mich um und schieße, oder gebe ich auf?
    “Lass die Pistole fallen, Leroy!”
    “Okay, okay, in Ordnung, in Ordnung. Nicht schießen! Sehen Sie, ich lege sie hin.”
    “Ganz langsam, Leroy, und versuch keine Tricks!”
    Langsam legte er die Waffe auf den Tresen.
    “Und jetzt gehst du einen Schritt zurück. Sie da! Nehmen Sie die Pistole und gehen Sie aus dem Weg”, wies Casey die Kassiererin an.
    Das Gesicht der jungen Angestellten wurde noch blasser als zuvor. “Ich? Ich kann nicht …”
    “Tun Sie es!”
    Die Kassiererin erschrak ob des schroffen Befehls, aber sie gehorchte. Als sie die Waffe, die offensichtlich recht billig war, mit zwei Fingern anfasste, verzog sie das Gesicht und ging einige Schritte zurück.
    “Und jetzt du! Runter auf den Boden und Arme und Beine auseinander”, befahl sie dem Mann.
    Er tat, was sie sagte.
    Aus dem Augenwinkel nahm Casey wahr, dass Mark über das Regal schaute. Er schien auf dem Weg zu ihr zu sein, aber sie war zu abgelenkt, um ihm zu befehlen zurückzubleiben.
    Sie packte ihre Pistole zurück in ihre Handtasche und nahm die Handschellen heraus. Gerade, als sie dabei war, sich zu Leroy hinunterzubücken, rief Mark: “Casey, pass auf!”
    Sie drehte sich um und sah einen Mann auf sich zurennen. Bevor sie sich aufrichten konnte, hatte er sie erreicht und ihren Kopf in den Schwitzkasten genommen. Mit der freien Hand schlug der Mann ihr die Handschellen und die Tasche aus der Hand.
    “Ich habe die Schlampe, Leroy. Steh auf, nimm das Geld und lass uns verschwinden!”
    Casey gelang es, sich ein wenig aus dem Griff des Mannes herauszuwinden und sich mit ihm zusammen zu drehen. Sie sah, dass Mark sich über ihren Befehl hinwegsetzte und auf sie zukam.
    Im gleichen Moment rammte sie den Absatz ihrer Sandale in den Fuß des Angreifers und hieb mit ihrem Ellenbogen in seine Magengegend. Der Mann schrie vor Schmerz auf. Er ließ Casey los und humpelte einige Meter rückwärts.
    Casey drehte sich um und verpasste ihm blitzschnell zwei Tritte in die Brust und einen dritten gegen das Knie, sodass er gegen ein Regal geworfen wurde. Daraufhin fielen mit lautem Krach Flaschen und Dosen mit Limonade auf den Boden und verteilten sich auf dem Linoleum.
    Noch einmal schrie der Mann auf und hielt sich das Knie. Mit einem Wutgebrüll riss er sich von dem Regal weg und ging auf Casey los.
    Sie blieb ruhig stehen und warf ihn mit einem gezielten Handkantenschlag gegen die Nase aus der Bahn, als er nahe genug an ihr dran war. Danach hieb sie mit beiden Fäusten auf seinen Nacken ein, was ihn auf den Boden warf, wo er mit dem Gesicht nach unten regungslos liegen blieb.
    “Alles okay?”, fragte Mark

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