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Der Tod traegt Turnschuhe

Der Tod traegt Turnschuhe

Titel: Der Tod traegt Turnschuhe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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und die Ärmel hochkrempelte. »Bei mir durfte früher nie irgendwer übernachten, schon gar nicht, wenn am nächsten Tag Schule war.« Lächelnd ging ich zurück in die Küche, stellte mich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Ich spürte Bartstoppeln und er roch nach …
    Dad. »Weil ich deine Lieblingstochter bin«, sagte ich und ließ damit einen Familienwitz wieder aufleben, den seit zehn Jahren niemand mehr gemacht hatte.
    Mein Dad lächelte und all meine Sorgen schienen plötzlich gar nicht mehr so schlimm. »Meine liebste und einzige«, erwiderte er und umarmte mich umständlich, weil er mich nicht mit Spülschaum bekleckern wollte. »Aber um zehn macht ihr das Licht aus. Ich mein's ernst!«
    Alles war in Ordnung zwischen uns und mir war schon viel leichter ums Herz, als ich in den Flur ging, wo Josh, seinen Schulrucksack über der Schulter, mit Nakita stand. Als er mich kommen sah, ließ er den Rucksack zu Boden gleiten. Aus der Küche drang das Geräusch von Wasser, das in die Spüle rauschte.
    Josh warf einen Blick zur Küchentür, als ich vor ihm stehen blieb. »Sehen wir uns morgen?«, fragte er und ich nickte. Wie auch immer das alles ausgehen würde, bei Sonnenaufgang würde ich wohl zurück sein.
    »Danke für alles«, sagte ich und deutete auf seinen Rucksack. Dann verzog ich zerknirscht das Gesicht. »Josh, tut mir echt leid. Ich weiß, du wolltest mitkommen. «
    Sein Blick wanderte zur Decke. »Nächstes Mal vielleicht «, seufzte er und ich fühlte mich noch schlechter. Nakita verschränkte die Arme vor der Brust und trat von einem Fuß auf den anderen. Josh sah sie an und hob die Augenbrauen. »Würde es dir was ausmachen, wenn ich mich mal kurz mit Madison allein unterhalte? «, fragte er.
    Schnaubend verdrehte sie die Augen. Dann fuhr sie mit einem Ruck auf dem Absatz herum und stapfte die Treppe rauf. Ich muss sagen, in mancherlei Hinsicht kriegte sie das mit dem Anpassen ziemlich gut hin. Ich grinste noch immer, als ich mich wieder zu Josh umdrehte. Als ich sah, wie seine Augen aufleuchteten, durchzuckte mich plötzlich ein Fünkchen Nervosität. Er will mit mir allein sein?
    »Hast du alle Hausaufgaben?«, fragte er und sah auf den Zettel in meiner Hand.
    »Dank dir, ja«, sagte ich und schob mir den Zettel in die Rocktasche. »Ich hätte dich wirklich gern dabeigehabt. Aber Nakita kann nicht mehr als eine Person tragen.«
    Sein Blick wanderte zur offenen Küchentür. »Schon okay«, winkte er ab und machte einen Schritt auf die Haustür zu. »Ich will nur nicht der Bibliotheksstreber sein, der Sachen für euch nachschlägt und immer den ganzen Spaß verpasst.« Er lächelte. »Das Essen war lecker. «
    »Wenn du das sagst.«
    Josh zog seine Autoschlüssel aus der Tasche und wandte sich halb zur Tür um. »Tja, dann bis morgen«, sagte er und warf sich den Rucksack über die Schulter. Enttäuschung machte sich in mir breit, aber was hatte ich auch erwartet? Wir hatten ja noch nicht mal ein Date gehabt - abgesehen vom Abschlussball letztes Jahr, und der war eine ziemliche Katastrophe gewesen. Ich beugte mich nach vorn und berührte seine Hand. Josh blieb auf der Stelle stehen.
    »Danke«, flüsterte ich. »Ich mein's ehrlich, Josh.« Er sah auf unsere Hände hinunter, dann in Richtung Küche, wo mein Dad geräuschvoll Teller in die Spülmaschine räumte. »Meinst du, dein Dad flippt aus, wenn ich dir einen Abschiedskuss gebe?«, fragte er. Ich blinzelte und mein Herz hüpfte einmal auf und ab, bevor ich es stoppen konnte. »Wahrscheinlich«, sagte ich, ein wenig außer Atem. Ich hatte schon früher Jungen geküsst - meine Mutter hatte mir den ganzen Hausarrest nicht ohne Grund verpasst. Aber in letzter Zeit hatte mich diese ganze Geschichte mit dem Totsein ziemlich in Atem gehalten und ich hatte erst mal andere Dinge im Kopf gehabt. Bei der Vorstellung, dass er mich küssen wollte, kribbelte mein ganzer Körper bis in die Zehenspitzen.
    Josh griff meine Hand fester. Aus der Küche hörte man das Scheppern von Töpfen in der Spüle. Ich hielt den Atem an und fühlte, wie die Erinnerung an mein Herz schneller zu schlagen begann. »Du vergisst mich doch nicht, oder?«, flüsterte er, seinen Kopf dicht an meinem.
    Er küsste mich nicht, aber er war mir wirklich nah.
    Der Duft von Spaghetti, Brot und Shampoo erfüllte mich mit einem Gefühl von Sicherheit. »Nie«, versprach ich ihm, und das meinte ich ernst. Ich neigte meinen Kopf zur Seite und schloss die Augen. Unsere

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