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Der Tod und der Dicke

Der Tod und der Dicke

Titel: Der Tod und der Dicke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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Geoffroy B. und konzentrieren uns darauf, in Schwung zu bleiben.«
    »Schwung, den hat ein Handkarren, der geradewegs in Richtung Hölle unterwegs ist. Wir sollten zunächst Ruhe bewahren, zumindest so lange, bis ich Pascoe aus dem Weg geschafft habe. Sagen Sie André, er muss sich ruhig verhalten, bis Vorkehrungen getroffen sind, um ihn außer Landes zu schaffen. Das kann sehr kurzfristig geschehen. Er soll sich ständig bereithalten. Machen Sie ihm das klar. Es läuft so, wie ich es sage.«
    »Ohne Sie, Bernard, wäre es nur schwer möglich, überhaupt etwas zu machen.«

13
    Knaben und Mädchen
    Sie hielten auf dem M1 für ein Sandwich an einer Woolley-Edge-Tankstelle. Pascoe ging auf die Toilette, und als er an seinen Tisch zurückkehrte, hing Rod an seinem Handy.
    Als Pascoe wieder Platz nahm, beendete er das Gespräch.
    »Dachte, ich sag lieber mal Bescheid, dass wir den Wagen länger haben, als ich angegeben habe.«
    »Wird pro Kilometer oder pro Stunde abgerechnet?«, erwiderte Pascoe leicht spöttisch. »Beantworte nie Fragen, bevor sie nicht gestellt werden, hat man Ihnen das auf Hogwarts nicht beigebracht?«
    Hogwarts, hatte er aufgeschnappt, war die interne Bezeichnung für ihre Ausbildungskurse.
    Er aß die Hälfte des Sandwiches, spülte es mit einem Kaffee hinunter, der gar nicht so übel war, und sagte: »Kommen Sie, wir können nicht den lieben langen Tag hier rumhängen.«
    Auf seinem Rückweg von der Toilette hatte er im Laden vorbeigeschaut und sich ein Branchenverzeichnis von Bradford besorgt. Im Wagen reichte er es Rod. »Wir suchen einen Vorort namens Marrside – 16 Blackwell Road.«
    In der nächsten Viertelstunde studierte Rod eingehend die Karte, legte sie dann beiseite und gab, als sie vom Motorway abbogen, kurze, prägnante Richtungsanweisungen.
    Marrside war früher wahrscheinlich ein kleines Dorf gewesen, aber das musste mindestens hundert Jahre her sein. Seitdem hatte es seine ländliche Identität unter einem Raster aus langen Häuserzeilen verloren, die das sich ausdehnende Bradford über die Ortschaft gelegt hatte. Zum größten Teil allerdings hatten sich die Bauten dem Anschein des Verfalls, der zum Beispiel über einer Straße wie der Mill Street gehangen hatte, entzogen oder sich davon wieder erholt. Sie sahen gepflegt aus, Wagen waren am Randstein geparkt, die kleinen Läden zeugten von Geschäftigkeit, und wenn Gebäude mit Brettern vernagelt oder halb abgerissen waren, dann aufgrund des laufenden Renovierungsprogramms, wie es von den Plakatwänden verkündet wurde, die sich gleichzeitig für die entstehenden Unannehmlichkeiten entschuldigten.
    Laut Pascoes Informationen war Sarhadi Teilzeitstudent, der sich mit Schichtarbeit im Taxiunternehmen seines Vaters über Wasser hielt. Er wohnte noch immer im Haus seiner Eltern in der Blackwell Road, zu der Rod sie ohne Verzögerungen oder Umwege lotste.
    Vor dem Haus war ein Taxi geparkt. Pascoe stellte seinen Wagen dahinter ab und betrachtete die Umgebung.
    Schau dir zuerst immer gut die Tür an, bevor du sie eintrittst, lautete einer von Dalziels nützlicheren Ratschlägen. Von ihr lässt sich eine ganze Menge ablesen. Zum Beispiel, ob du dir den Zeh brechen wirst.
    Diese Tür sah stabil genug aus, um ebendieses Ergebnis zu erzielen. Er wies Rod an, im Wagen zu bleiben, während er ausstieg. Nähere Betrachtung enthüllte, dass die Tür nicht nur sehr stabil, sondern auch frisch gestrichen war, einen schimmernden Messing-Briefkasten aufwies sowie einen ebensolchen Türklopfer, der so glänzend poliert war, dass er sich unwillkürlich die Finger an der Hose abwischte, bevor er ihn sich anzufassen traute.
    Einem Polizisten stehen eine Vielzahl von Klopfarten zur Verfügung. Das Razzia-Klopfen im Morgengrauen, das seinen Donnerhall durch das ganze Haus dröhnen lässt; das sanfte Klopfen, das noch nicht einmal eine nervöse Katze stören würde, bei der Beweiserhebung aber als wahrhaftiger Versuch gewertet würde, sich konventionellen Zugang erheischen zu wollen, bevor man die Tür eintrat; das widerwillige Klopfen, das der Übermittlung schlechter Nachrichten vorausging; und das höfliche, aber feste Klopfen, das einfach nur bedeutet, man möchte sich in aller Freundlichkeit unterhalten.
    Höflich, aber fest, so war es hier anzugehen. Die Tür wurde von einer mittelältlichen Frau geöffnet, mit rundem Gesicht, von komfortabler Figur, in einer weiten schwarzen Freizeithose und einer hüftlangen Bluse, deren Muster genügend rote,

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