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Der Tod und der Dicke

Der Tod und der Dicke

Titel: Der Tod und der Dicke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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rhetorische Zephire, um Kurs zu halten.
    Sie sprach von ihrem Stolz auf ihren Sohn und ihrer Freude an ihm, vom Stolz ihres Vaters auf seinen Enkel, der, wie dieser hoffte, später einmal den Familienkonzern übernehmen würde. Bevor dies jedoch möglich war, wurde Hodge Construction Opfer des eigenen Erfolgs und von einem großen amerikanischen Konzern geschluckt. Was keine große Rolle spielte, da der Teenager Luke keinerlei Anstalten machte, etwas anderes als Soldat werden zu wollen. Also ging er nach Sandhurst und absolvierte die Militärausbildung mit großem Erfolg.
    Hier eine Pause. Da Rod um die vorausliegenden Untiefen und Klippen wusste, kam er ihr mit einem seiner sanften Zephire zu Hilfe.
    »Edie, das muss Sie hart angehen, tut mir leid, ich wollte nicht, dass Sie …«
    »Schon okay«, sagte sie. »Man gewöhnt sich an den Schmerz. Etwas, was Sie selbst noch herausfinden müssen, Rod. Mein Junge ging zur Armee, und seine Karriere verlief weiterhin so, wie sie begonnen hatte. Bis zu dem Tag, an dem die Nachricht von seiner Verwundung eintraf.«
    Und nun änderte sich die Geschichte zu einer dunklen Tragödie.
    Die Nachricht war ein großer Schock. Doch so sehr hatten sich seine Freunde und seine Familie daran gewöhnt, dass er allen Gefahren letztlich immer entkommen konnte, dass sie bis zum Schluss Hoffnungen hegten. Bis bestätigt wurde, dass seine Verletzungen irreparabel seien.
    Diese Nachricht war noch schlimmer als die erste.
    Als er sie vernahm, brach Edies Vater, Matt Hodge, mit einem Herzinfarkt zusammen und war tot, bevor der Krankenwagen eintraf.
    Alexander Kewley-Hodge hatte kurz zuvor das Krankenhaus verlassen, wo er wegen Darmkrebs behandelt worden war. Wie sehr sein Zustand durch diese Nachricht beeinträchtigt wurde, vermochte niemand zu sagen, doch verschlechterte sich seine Gesundheit darauf zusehends, so dass er zwei Wochen darauf ebenfalls starb.
    »Wie schrecklich«, sagte Rod, ehrlich berührt.
    »Ja, das war es«, sagte die Frau sachlich. »Und es wäre auch so geblieben, wäre Luke nicht gewesen. Von Anfang an weigerte er sich, bemitleidet zu werden. Hilfe, die von Liebe herrührt, die war er bereit zu akzeptieren, aber beim leisesten Anschein von Mitleid warf er dem anderen dessen Hilfe vor die Füße. Das traf auf mich ebenso zu wie auf andere, die ihm nahestanden. Wie Sie gesehen haben, ist sein Ziel maximale Kontrolle, das betrifft sein Leben, nicht das der anderen. Ich bin hier seine Haushälterin, nicht seine Pflegerin.«
    »Und doch auch seine Mutter!«, protestierte Rod.
    »Das ist doch selbstverständlich«, sagte sie. »Also, junger Mann. Jetzt wissen Sie alles, was es an Interessantem über mich zu sagen gibt. Nehmen Sie sich den letzten Rest des Kuchens. In Ihrem Job weiß man nie, wann es das nächste Mal was zu essen gibt.«

11
    Richtungsänderung
    Und hat alles gepasst?«, fragte Pascoe.
    Sie fuhren vom Castle weg. Da Rod von seiner Begegnung mit Mrs. Kewley-Hodge berichten musste, verringerte sich seine Geschwindigkeit um die Hälfte. Sie waren so langsam, dass die Fasane, die die Straße überquerten, auf halber Strecke stehen bleiben und sich nach essbaren Happen umsehen konnten, bevor sie sich aus dem Weg machen mussten.
    »Ganz wie man es sehen will, Pete. Fahren wir noch mal zum Mittagessen zurück, oder sollen wir irgendwo unterwegs anhalten?«
    »Ich meine nicht ihre Küche, sondern ob sie Ihnen wirklich alles Interessante über sich erzählt hat«, sagte Pascoe gereizt.
    »Natürlich. Tut mir leid«, sagte Rod grinsend. »Nein, ich glaube nicht. Ich denke, sie hat mir genau das erzählt, was sie mir erzählen wollte. Aber das tun die meisten Frauen.«
    »Und sie war nicht neugierig, warum wir aufgetaucht sind?«
    »Kein bisschen.«
    »Finden Sie das nicht sonderbar?«
    »Nicht besonders. Sie hat sich wahrscheinlich einfach daran gewöhnt, dass ihr Kontrollfreak von Sohn das Sagen hat.
    Vermutlich geht sie davon aus, dass er es ihr schon erzählen wird, und falls nicht, dann muss sie es auch nicht wissen.«
    »Sie meinen, er verfügt wirklich über dieses Maß an Kontrolle?«
    »O ja. Sie betet den Boden an, auf dem er nicht geht«, sagte Rod. »Was ist mit Ihnen, Peter? Was halten Sie vom galoppierenden Major?«
    Pascoe sah ihn nachdenklich an. »Sie mögen ihn nicht, oder?«
    »Hab ihn ja kaum gesehen«, wich Rod aus. »Aber nach dem, was ich von dem Typen gesehen und vor allem gehört habe, beschleicht mich der Eindruck, solange er zu Hause in seiner

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