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Der Tod und die Diebin (Bündnis der Sieben) (German Edition)

Der Tod und die Diebin (Bündnis der Sieben) (German Edition)

Titel: Der Tod und die Diebin (Bündnis der Sieben) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Swantje Berndt
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älter. Dieser Frau wären die meisten Männer erlegen. Es war schade um sie. Der Klient sollte ihr den Diebstahl verzeihen, statt sie töten zu lassen.
    „Der Russe ist ein Klient der Klasse A. Baraq ’ el kennt einige seiner Vorfahren persönlich. Angeblich reicht der Stammbaum zurück bis ins babylonische Reich.“
    „Wiedergeborene?“
    Maurice schüttelte den Kopf. Für einen Wimpernschlag tauchte eine Schwärze in seinem Blick auf, die Daniel vertraut war.
    „Genaueres erfahren wir erst, wenn d u den Vertrag unterschrieben hast. Die Regeln haben sich nicht geändert, Levant.“
    Er reichte Daniel den Stapel Papiere. Relevant war für ihn nur die erste Seite. Name des Ziels, Zeitpunkt des Todes. Bis auf die Ergänzung mit der Wiederbeschaffung eines Ringes handelte es sich um einen Standardvertrag.
    Daniel hielt Keph die Hand hin. Keph entnahm einem Samtetui ein Silbermesserchen und schnitt in Daniels Daumen. Dann reichte er ihm eine Feder. Daniel tauchte den Kiel in sein hervorquellendes Blut und unterschrieb. Keph blies silbrigen Sand über die feuchten Buchstaben, der das überschüssige Blut aufsog.
    „Du hast noch fünfzig Minuten, bis der Flieger in Heathrow ankommt. Studiere die Informationen unterwegs. Und ehe ich es vergesse …“ Maurice klappte einen schwarzen Koffer auf. „Peilsender, Earpiece, zwei Pick-Sets, Knopflochkameras und jede Menge Wanzen.“
    „Was ist das denn?“
    „Das Überwachungsequipment, mit dem du arbeiten wirst. Willkommen in der Gegenwart. Türschlösser knackt man nicht mehr mit einem selbst gebauten Dietrich.“ Maurice klappte ein Lederetui auf. „Picks, Spanner und Halter. Und bei Sicherheitsschlössern nimmst du den.“ Er hielt etwas hoch, das wie ein Akkuschrauber aussah. „In der Observierungsphase trägst du das Earpiece.“ Er tauschte den Minischrauber mit einem Funksender. „Es ist unauffälliger als ein Hörgerät. Trau dich nicht, es abzulegen.“
    Daniel schnippte das Ding aus Maurice ’ Hand. „Sei nicht naiv. Ich habe mich während der Arbeit nie bespitzeln lassen.“
    „Die Regeln sagen, dass du das hier zu benutzen hast. Wir sind verpflichtet, auf Anfrage dem Klienten ein lückenloses Überwachungsprotokoll vorzulegen.“ Maurice presste die Worte zwischen seinen Zähnen hervor. „Und es wird Zeit, dass du dich an die Regeln der Bruderschaft hältst.“
    Keph nickte Daniel unauffällig zu. Gut, dann würde er diesen Elektroschrot mitnehmen. Draußen warteten an jeder Ecke Mülleimer auf ihn.
    Maurice schob die Hände in die Taschen und ein spöttisches Grinsen ließ sein Kinn noch länger werden. „Ist es nicht schön, wieder im Schoß der Familie zu sein? Freut dich die Aussicht nicht, wieder deinem Handwerk nachzugehen?“
    Etwas krümmte sich in Daniels Magen zusammen, das Maurice ins Gesicht springen wollte. Keph hob beschwichtigend die Hand , doch Maurice übersah diese gut gemeinte Geste.
    „Wir sollten uns für das, was wir sind, nicht schämen.“ Maurice sah hinter sich. An der Wand über seinem Schreibtisch kreuzten sich zwei Sarazenenschwerter. „Ich liebe meinen Beruf über alles. Solltest du moralische Bedenken hegen, sag mir Bescheid . Die Frau ist hübsch. Es wird mir eine Freude sein, ihr die diebischen Hände zu entfernen, bevor ich ihr verlogenes Herz herausschneiden werde.“
    Die Faust ballte sich von selbst. Ob Maurice mit ausgerenktem Kiefer noch grinsen konnte?
    Keph hielt Daniels Arm fest .
    „Die Frau ist mein Job.“ Er würde sie nicht diesen Schwertern überlassen.
    „Für den du fünf Tage Zeit hast. Das ist üppig bemessen und sollte selbst dir reichen.“ Wieder verzerrte das hämische Grinsen Maurice ’ Gesicht. „Ich hörte, du seist ein Meister nicht nur im Töten, sondern auch im Lieben.“ Maurice kam ihm zu nah. „Vernaschst du jedes Opfer?“ Sein anzügliches Grinsen gehörte ihm aus dem Gesicht geschnitten. „Wahrlich, wenn ich dich so ansehe, muss ich die Ziele um ihr Glück beneiden, ein Rendezvous mit dir zu haben.“
    „Es wird mir eines Tages eine außerordentliche Freude sein, dich meine Künste ertragen zu lassen. Doch niemand wird dich dann darum beneiden. Glaub mir.“ Keph versuchte, ihn festzuhalten. Wozu? Alles war getan, alles war gesagt. Seine Zeit würde kommen. „Lass mich los, Kepheqiah.“
    Keph schüttelte unglücklich den Kopf. Tat es ihm leid, ihn ausfindig gemacht zu haben? Seine Hände sanken und Daniel verließ schweigend den Raum. Hinter der Tür wartete Ives auf

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