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Der Tod und die Diebin (Bündnis der Sieben) (German Edition)

Der Tod und die Diebin (Bündnis der Sieben) (German Edition)

Titel: Der Tod und die Diebin (Bündnis der Sieben) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Swantje Berndt
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ihn.
    „Solltest du Verwendung für mich haben, lass es mich wissen. Mich binden nur Geld und Feigheit an Maurice. Weiter nichts.“
    Er knöpfte sein Hemd auf und zeigte seine Brust. Kein Amulett beschwerte seine Atemzüge. Freiheit musste etwas Wunderbares sein.
     
    *
     
    Sie waren eben an den Gepäckbändern angekommen, als Peter schon sein Handy zückte.
    „Mutter? Ja, wir sind gerade gelandet. Der Flug war furchtbar.“ Der erste Koffer erschien auf dem Rollband. Peter fuchtelte hektisch in die Richtung eines Trolleys. „Ja, die Konferenz war ein Erfolg. Wie immer. Doch Moskau ist erbärmlich. Ja, wird immer dreckiger.“
    Woher wollte Peter das wissen? Lucy hatte nachts auf den Boulevards getanzt und roten Krimsekt aus überschäumenden Flaschen getrunken. Moskau war eine Perle, deren dunkle Einschlüsse Lucy bewusst übersehen hatte. Peter war aus dem Seminar nicht herausgekommen. Er wusste von den Städten, die er bereiste, nur das, was im Reiseführer stand.
    Er klemmte sich das Handy zwischen Schulter und Kinn und zog sie am Ärmel, als sein überdimensionierter Lederkoffer aus den Gummistreifen des Transportbandes hervorlugte. Mit spitzem Finger durchstocherte er die Luft.
    „Ich weiß nicht so recht, Mutter. Meine Nase ist verstopft und mein Hals kratzt. Sicher habe ich mir während des Fluges etwas eingefangen. Verdreckte Klimaanlagen. Ja, ganz sicher.“
    Lucy setzt e sich langsam in Bewegung. Bis sie den Trolley geholt hatte, würde sein Koffer schon auf der zweiten Runde sein. Schon lief Peter panisch hinter seinem Gepäck her und zerrte es einhändig kurz vorm Verschwinden vom Band. Mit der Faust in der Seite suchte er über die Köpfe der Wartenden ihren Blick. Sie wich ihm aus. Wenn er mit kompletten Bibliotheken reisen musste, sollte er sich selbst kümmern. Peter funkelte noch zornig, als sie endlich neben ihm stand und er hielt es durch, bis sie die Eingangshalle erreicht hatten.
    „Immer musst du trödeln, ständig kommst du zu spät.“ Missmutig sah er auf seine Armbanduhr. „Wenn ich so mit meiner Zeit umgehen würde, hätte ich es nie zu etwas gebracht.“
    Ein Mann in schwarzem Ledermantel schlenderte dicht an ihnen vorbei. Sein Blick streifte Peter, dann sah er zu Lucy. Was für unglaubliche Augen. Dunkel, verlockend, erschütternd erst. Etwas zitterte in ihr. Als er sie anlächelte, entspannte sie sich wieder.
    Er durchquerte die Halle, als würde es die Scharen gestresster Menschen um ihn herum nicht geben. Die Frauen sahen ihm irritiert nach. Einzelne Männer auch. Ein kleines Kind im Buggy reckte die Ärmchen nach ihm. Im Vorbeigehen streiften seine Finger die dicken Händchen. Die Mutter schob es schnell weiter. Lucy verstand das Kind. Diese schlanken schönen Hände hätte sie auch gern berührt.
    „Hast du mir zugehört?“ Peters übernächtigte Augen starrten sie empört an. „Du kannst nicht immer so tun, als ob alle Zeit der Welt dir gehören würde. Mutter wartet.“
    Der Mann war verschwunden. Lucy sah sich um. Er war wie vom Erdboden verschluckt. Peter lamentierte über britische Tugenden und dem Schlendrian russischer Flugbegleiterinnen, während er sie weiter durch die Menge Richtung Ausgang schob. Als sie an einem Buchladen vorbeikamen, blieb er stehen.
    „Ob ich Mutter ein paar Arztromane kaufe?“
    Seriös blickende Herren in weißen Kitteln mit Stethoskop um den Hals verbreiteten eine Aura der Ehrenhaftigkeit auf den Wühltischen. Peters Eile war verflogen. Lucy unterdrückte ein Gähnen. Hinter der Kasse war ein Ständer mit internationaler Presse. Ob ein vergifteter Kunsthändler in Moskau wenigstens eine Randnotiz wert war?
    „Warte hier, Peter. Ich will mir nur eine Zeitschrift kaufen.“ Sie strich über seine weiche Wange, die sich unter ihren Fingern nicht entschließen konnte, fest zu werden.
    „Die Prawda bitte.“ Lucy überflog die Schlagzeilen.
    „Ihr Freund irrt.“
    Die Stimme streichelte über ihren Rücken. Neben ihr stand der Mann mit dem ernsten Blick. Das scharf geschnittene Gesicht umrahmten schwarze Haare und einzelne Strähnen reichten bis zu seinem Mund. Vorhin war ihr nicht aufgefallen, wie sinnlich diese Lippen waren, wenn sie, so wie jetzt, in leichtem Spott lächelten.
    „Die Zeit dieser Welt steht Ihnen zu. Jede Sekunde.“
    Der grob gestrickte Pullover, die abgetragene Jeans, der Mantel. Alles an ihm war dunkel. Nur in den Augen glomm ein Licht. Es war warm wie der erste Sonnenstrahl nach einem Gewitter. Lucys Mund wurde

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