Der Tod und die Diebin (Bündnis der Sieben) (German Edition)
Pferde, wenn auch offenbar nicht für Galina.
„Ich habe ihn nicht gesehen.“ Sie lehnte sich an ihn und griff in seinen Schritt. „Und den hier habe ich auch nicht gesehen. Kommst du heute Nacht zu mir?“
Galina rieb ihm die düsteren Erinnerungen an die Beschwörung aus dem Kopf. Konstantin wollte sie wegschieben, doch sein Körper redete es ihm aus. Galina drängte ihn an die Wand und öffnete mit geschickten Fingern seine Hose. Die andere Hand schob sie unter seine Jacke und knetet seine Brustwarzen. Sie würden morgen noch wund davon sein.
„Ein kleiner Vorgeschmack, süßer Konstantin. Damit du nicht vergisst, wo dein Platz ist.“
Ihre gierigen Küsse ließen ihn nicht zu Wort kommen. Ihre Behandlung war grob und wild. Er zuckte unter ihren Fingern vor Schmerz zusammen, erst dann aus Lust. Konstantin klammerte sich in ihrem dichten Haar fest, um ihren Überfall lautlos ertragen zu können. Erst als er kam, stöhnte er auf. Galina lachte triumphierend. Sie biss ihn in die Lippe, über die er noch keine Kontrolle hatte. Sein Bewusstsein verharrte in seiner Hose zwischen ihren brutalen Fingern. Es musste eine Verheißung sein, unter den zärtlichen Händen einer sanftmütigen Frau kommen zu dürfen.
„Konstantin?“ Vater stand hinter ihm auf dem Treppenabsatz. „Scheuch die Hure weg.“
Galina drückte sich an ihm vorbei nach unten. Konstantin rutschte ohne Galinas Stütze an der Wand hinab. Auch wenn er Respekt für Ramuell empfand, von der Magd konnte er sich nur langsam erholen.
„Ich muss dir etwas zeigen. Ordne deine Kleider und komm mit.“
Ramuell schritt über den Hof zum Herrenhaus und Konstantin beeilte sich, ihm zu folgen. Vor der Bibliothek blieb er stehen. Ihm wurde übel. Die Erinnerung an das Blutritual saß ihm im Nacken. Er hatte Rebekka hinter der Koppel begraben. Nahe des Bachlaufs, an dem sie mit ihm und Kolja früher gespielt hatte. Der Boden war dort sandig und nicht vollständig hart gefroren. Blasen hatte er trotzdem an den Händen.
„Gestern Abend ist mir ein Missgeschick passiert.“ Ein überhebliches Lächeln zuckte über seinen Mund. „Ich vergaß, den Bannkreis aufzulösen. Ein dummer Fehler.“
„Was meinst du?“
Wortlos trat Ramuell zur Seite. Der Blutkreis war an zwei gegenüberliegenden Seiten durchbrochen. Die Stellen sahen verwischt aus, als ob etwas über den Rand gezogen worden wäre. Auf der einen Seite hinein, auf der anderen Seite wieder hinaus.
„Der Dämon hat den Kreis verlassen.“ Sein Vater zeigte auf die verwischten Stellen. „Er hat einen Körper und er hat einen Auftrag.“
*
Was für irrwitzige Träume. Lucy streckte sich die Müdigkeit aus dem Körper. Erst der blanke Horror, dann die absolute Ekstase in Daniels Armen. Wie er sie umschlungen hatte, wie er ihr den Verstand weggeküsst hatte. Es war fantastisch gewesen. Wie konnte ein Mensch nur durch Küsse solche ekstatischen Erdbeben auslösen? Sie musste ihn wiedersehen. Auf irgendeine Weise musste sie herausbekommen, wo er wohnte. Ihr Körper vibrierte vor Erregung, nur, wenn sie an ihn dachte.
Sie stolperte aus dem Bett und torkelte ins Bad. Ihre Knie gaben nach, als hätte sie sich tatsächlich Daniel die halbe Nacht hingegeben. Sie duschte, bis ihre Haut schrump e lig war. Das Pudding g efühl verließ sie nicht. Als ob ihre Nerven bis zum Zerreißen gespannt worden wären und jetzt überdehnt in der Gegend herumbaumeln würden.
Was war mit dem Handtuch los? Es war feucht. Lucy nahm das nächste aus dem Regal. Das war auch klamm. Der Badewannenvorleger war nass am Rand. Hatte sie gestern noch ein Bad genommen und das komplett verdrängt? Es war ein verrückter Tag gewesen. Gallebitter und süß. Ihre Nerven waren überspannt. Deshalb hatte sie diese Zustände. Deshalb hatte sie komische Träume und deshalb hatte sie einen moralischen Anfall bekommen. Das geschah ihr selten , aber angesichts der Ermordung eines Freundes war es nicht verwunderlich. Ihr Verstand konnte den Tod von Igor immer noch nicht fassen. Sicher spielte er ihr deshalb Streiche und bescherte ihr Träume, die sie selbst in der Erinnerung noch zittern ließen. Nicht nur vor Angst. Auch vor Lust.
Storytime erklang vom Fensterbrett. Ethan rief an.
„Wie geht es dir?“
„Weiß nicht. Ich habe das Gefühl, dass mir mein Leben entgleitet.“
„Das kenne ich. Normalerweise kommt das erst mit Mitte vierzig. Komm zu mir. Ich habe jede Menge Arbeit für dich. Das bringt dich wieder ins Lot. Und bring
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