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Der Tod und die Diebin (Bündnis der Sieben) (German Edition)

Der Tod und die Diebin (Bündnis der Sieben) (German Edition)

Titel: Der Tod und die Diebin (Bündnis der Sieben) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Swantje Berndt
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den Ring mit. Ich habe einen Käufer.“
    Der Ring. Verdammt. Wo war der abgeblieben? Mit dem Handy am Ohr suchte sie jede Ecke ab.
    „Warst du in der Nacht bei mir?“ Manchmal reichten Ethans Vatergefühle sehr weit.
    „Ich? Wieso?“
    „Weil ein Freund vo n mir ermordet wurde und ich trauere?“
    Ethan lachte trocken. „Igor war ein Komplize und kein Freund. Du selbst hast ihn einen dürren Halsabschneider genannt. Und trauern würdest du nicht einmal um mich.“
    Das war nicht wa h r. Ihr Herz würde zerbrechen und kein Heißkleber der Welt würde es je wieder flicken können.
    „Stimmt. Ich bin gleich bei dir.“
    Da lag er. Vor dem Sofa. Er musste hin untergefallen sein. Sie zog sich so schnell und so dick an wie möglich und steckte den Ring in die Tasche.
     
    Als Lucy das Antiquitätengeschäft betrat, war Ethan dabei, seinen Zwicker zu putzen. „Ich halte es für klug, wenn du für das nächste Jahrhundert keine Ausflüge mehr nach Moskau unternimmst. Das Pflaster könnte zu heiß für dich werden.“
    „Kommt meinen Vorstellungen von der Zukunft entgegen. Peter wird mir lästig. Ich sollte die Verbindung beenden.“
    Ethan schenkte ihr einen kritischen Seitenblick, bevor sich seine Mundwinkel an die Ohrläppchen zogen. „Warum so plötzlich? Ist er etwa untreu?“
    „Das Grinsen in deinem faltigen Gesicht ist mies und dein Hohn ist unbegründet.“ Sie wusste selbst, dass sie keine Heilige war. „Was ist das für ein Typ, der den Ring haben will?“ Die tiefe Ernsthaftigkeit, mit der Ethan zu einem Wattestäbchen griff, um akribisch die Tastatur des Computers zu reinigen, machte sie misstrauisch.
    „Ein gemeinsamer Freund von mir und Peter. Stell dir mal vor.“ Er lächelte unsicher. „Er war es, der mir bei der Entzifferung der Zeichen geholfen hat.“
    Die Ladentür bimmelte. Dann war es wieder still. Keine Schritte. Da hatte einer wohl nur mal die Nase reinstecken wollen.
    „Achtzehntes Jahrhundert vor Christus.“ Ethan kratzte sich am Ohr. „Meine Güte, das ist wirklich alt und mein Freund vermutet, dass er vielleicht noch älter sein könnte. Er ist gerade dabei, die restlichen Zeichen zu entziffern.“
    „Ich suche eine frühe Ausgabe des Decamerone.“
    Hinter dem Regal mit dem viktorianischen Geschirr trat Daniel hervor. Lucy war kurz davor, ihm um den Hals zu fallen. Er sah abgekämpft aus, als hätte er die ganze Nacht Kohlen schaufeln müssen.
    „Ist das nicht der Kerl vom Clink Inn?“
    „Er hat mich beim Klauen erwischt und ich ihn kurz nach einem Mord. Das verbindet.“
    „Mord?“ Ethans Misstrauen schlich sich über den Zwickerrand zu Daniel.
    „Sei nicht zu streng. Keiner ist perfekt. Außerdem kann er küssen, dass man meint, vor Verlangen sterben zu müssen. Ihm verdanke ich den lustvollsten Traum meines Lebens.“
    Dem trockenen Schlucken folgte ein tiefes Seufzen. „Ich beneide dich, Lucy.“
    „Ich weiß.“ Das Grinsen wollte nicht aus ihrem Gesicht verschwinden, als Daniel zu ihr kam. Sein Lächeln war vorsichtig. Ethan hatte sie früher auf diese Weise angesehen, wenn sie krank gewesen war. Bei kühler Stirn war sein Lächeln breiter, bei heißer zu lieb geworden.
    „Wie geht es dir?“ Ein Schatten huschte über sein schönes Gesicht. Er verschwand so schnell, wie er gekommen war.
    „Wilde Träume, sonst geht es mir gut. Kommst du, um dich als Blitzableiter anzubieten oder um einen Mord mit mir zu planen?“
    Ein klein wenig Spott mischte sich in seinen besorgten Blick. „Du kannst frei über mich verfügen.“
    Er legte seine Hand auf den Tresen und Lucy legte ihre hinein. War sie bei Sinnen? Zurückziehen ging nicht mehr. Er hielt sie schon fest. Neben ihr sog Ethan die Luft scharf ein. Sein Seitenblick fragte, ob diesem Mann zu trauen war. Ethan vergaß regelmäßig, dass sie es war, der man keinen Schritt über den Weg trauen konnte. „Bist du zufällig hier?“ Sie musste es einfach wissen.
    Daniel zuckte amüsiert die Braue. „Glaubst du an Zufälle?“
    „Ja.“ Schicksal war eine sentimentale Erfindung überspannter Romantikerinnen. Egal, was Jade behauptete.
    „Dann kreuzen sich unsere Wege zufällig Tag für Tag.“ Er blies sanft über ihr Handgelenk.
    Sofort stellten sich alle Härchen auf. Lucy träumte sich in seinen Arm. Unter seinen Atem, unter seinen Körper.
    „Wenn du die Augen wieder öffnest, kann ich hineinsehen und ihr faszinierendes Farbspiel genießen.“
    Ethan lachte neben ihr. Er grinste zu dem Mann, dann surfte er weiter

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