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Der Tod und die Diebin (Bündnis der Sieben) (German Edition)

Der Tod und die Diebin (Bündnis der Sieben) (German Edition)

Titel: Der Tod und die Diebin (Bündnis der Sieben) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Swantje Berndt
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sofort. Mahawaj zog ihn und Daniel von dem Auftrag ab. Er sollte seine Sachen packen und unverzüglich zurück nach Rom fliegen. Die Filiale in London w u rde aufgelöst. Die Hilfsteams hätten Anweisung erhalten, sich ebenfalls in der Zentrale einzufinden. Kepheqiah sollte den Diener von Meister Lacroix in das nächste Flugzeug nach Moskau setzen. Er würde auf den ausdrücklichen Wunsch des Klienten der Familie Grigorjew als Vergebungsgeschenk offeriert. Seine Akte, seine persönlichen Dinge und alles Weitere, was seine Existenz bei der Bruderschaft bezeugen konnte, sollte Kepheqiah persönlich vernichten.
    Er fuhr den Laptop hin unter. Ives stand über Maurice ’ Schreibtisch gebeugt. Seine schmalen Schultern zuckten. Mahawaj hatte ihn für dieses Leben abgeschrieben. Kepheqiah schloss die Augen. Es hatte eine Zeit gegeben, in der die Worte Fürchte dich nicht ein Versprechen gewesen waren, das nicht gebrochen werden konnte.
    „Du sollst nach Moskau. Zu Grigorjew. Du bist ein Geschenk an ihn.“ Jedes Wort schnürte seinen Hals enger.
    Ives erstarrte. Dann richtete er sich langsam auf und sah ihn mit leerem Blick an. „Ich bin nicht Mahawajs Eigentum.“
    Wäre es nicht so tragisch, Kepheqiah hätte gelacht. „Doch. Du, Daniel, Maurice und alle hier im Raum.“
    „Ich bin kein Meister! Ich trage kein Amulett.“
    Der Junge glaubte tatsächlich an seine Freiheit. Seine Naivität war rührend. „Wenn Daniel meint, er müsse für eine gewisse Zeit untertauchen, lässt ihm Baraq ’ el das durchgehen. Er ist wertvoll und Mahawaj Baraq ’ el erweckt gern den Anschein, die Meister handelten selbstbestimmt und an Meister Levant liegt ihm besonders viel. Aber wenn ein Diener wie du sich widersetzt, hetzt ihm Mahawaj einen Suchtrupp hinterher. Ich gebe dir drei, vielleicht vier Tage. Dann haben sie dich.“
    „Ich kann zur Polizei gehen. Ich kann alles sagen, was ich weiß.“ Trotzig reckte er das Kinn vor.
    „Und die würden dir Glauben schenken, ja?“
    Die erste Träne lief. Der Junge wusste viel zu wenig von der Bruderschaft. „Ich weiß, was Grigorjew ist.“ Er wischte sich die Tränen ab und verteilte Maurice ’ Blut über sein Gesicht. „Niemals werde ich mich ihm oder einem anderen dieser Sippschaft aussetzen.“ Das Lächeln tauchte sein Gesicht in tiefe Resignation. „Ich bin nicht zum ersten Mal auf der Welt. Ich weiß, was mich bei einem Grigorjew erwartet.“ Er hob eines der Sarazenenschwerter vom Boden. „Machst du es, oder muss ich es tun?“
    Kepheqiah hatte sich noch nie einer konkreten Anweisung widersetzt. Es war ein seltsames Gefühl.
    „Lass das Schwert fallen. Du brauchst es nicht.“
     
    *
     

Ethan saß am Tisch. Vor ihm stand eine Tasse Tee, als ob nichts Böses sein Leben je bedroht hätte. „Hast sie nicht mehr erwischt, was?“
    Daniel schüttelte den Kopf. „Wenigstens ist sie vorläufig vor Grigorjew in Sicherheit.“ Die Sorge um sie zerrte an ihm. Ebenso wie die Liebe, die sich trotz Schwüren und Verboten in sein Herz geschlichen hatte. In diesem Kampf brauchte er Verstärkung. Er würde Pelto-Pekka heimsuchen. Der Finne würde seinen Geist erkennen.
    Pelto-Pekka hatte schon auf die Bruderschaft geschissen, als es noch keine Wasserklosetts gegeben hatte. Mit seiner Hilfe hatte er die Flügel gespannt und über den schäbigen Hütten der Menschen nach Freiheit gesucht. Jetzt musste er Lucy suchen.
    Auf einem Dach saß eine Krähe. Sie spreizte die Flügel, hob ab und flog einen weiten Bogen um das fremde Haus . Auf die Hilfe ihrer Artgenossen im Norden wäre er erst angewiesen, wenn er eine Stimme und einen Körper brauchte, um sich bemerkbar zu machen.
    Daniel zog den Gürtel aus seiner Jeans und band sich die Fußgelenke zusammen. Der Körper wollte dem Geist folgen, egal, wohin. Er wollte sich aus Höhen stürzen und sich vom Wind fangen lassen. Ethan war kein Schwächling. Mit etwas Glück würde er Daniels Körper halten können, wenn der Geist ihn verlassen hatte. Er streckte Susanna die Hände hin. „Fessel mich. Was auch geschieht, ich darf meine Hände nicht freibekommen und dann habt ihr zwei die Verantwortung für meinen Körper, wehe , ihr lasst mich los und ich wache mit gebrochenen Knochen und aufgeschlagenem Schädel wieder auf.“
    „Was hast du vor?“ Susanna kaute nervös auf der Unterlippe, als sie Ethans Schal vom Hals zog. Als sie die Wundmale sah, pfiff sie durch die Zähne.
    „Ich verreise.“
    Pelto-Pekka war Finne. Immer gewesen. Er hatte

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