Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Tod und die Diebin (Bündnis der Sieben) (German Edition)

Der Tod und die Diebin (Bündnis der Sieben) (German Edition)

Titel: Der Tod und die Diebin (Bündnis der Sieben) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Swantje Berndt
Vom Netzwerk:
von einer Polizeisirene war nichts zu hören.
    „Ich weiß. Soll ich im Wagen auf dich warten?“
    Auf sein Nicken schob sie den Sitz nach hinten und legte die Beine aufs Lenkrad. Die Schutzgatter des Antiquitätenladens waren heruntergelassen und an der Tür hing ein Zettel, wegen Betriebsaufgabe geschlossen .
    Daniel klingelte Sturm. Nichts geschah. Hinter dem Fenster im ersten Stock bewegte sich eine Gardine. Daniel winkte nach oben. D er Scheme n verschwand wieder. Für Spielchen blieb keine Zeit. Daniel quälte sich die Fassade hoch. Die Nummer mit der Scherbe im Fuß bereute er bei jedem Auftreten und Halt suchen.
    „Verschwinde vo n meinem Fenster oder ich zieh dir einen über den Schädel!“
    Auch für Diskussionen war keine Zeit. Daniel klammerte sich an d en Sims über dem Fenster, holte aus und sprang mit den Füßen vorweg durch das Glas.
    Scarborough musterte ihn kalt, während sich Daniel auf seinem Teppich den Fuß hielt.
    „Warte mein Junge, ich hol nur eben meinen Golfschläger.“
    „Lucy ist in Gefahr, ich muss mit Ihnen reden. Ich weiß von Ihrem nächtlichen Besuch. Grigorjew ist ihr auf den Fersen.“
    Scarborough wurde eine Spur blasser. „Was hast du mit dieser Sache zu schaffen?“
    Als er die Arme vor der Brust verschränkte, gaben seine Manschetten tiefe rote Striemen an seinen Handgelenken preis. Grigorjew durfte nicht in Lucys Nähe kommen.
    „Ich sollte Lucy töten. Für den Irren, dem du das da zu verdanken hast.“
    Scarborough rieb über die wunden Stellen und sein Gesicht verwandelte sich in eine Maske der Ausdruckslosigkeit. „Und jetzt?“
    „Will ich sie schützen.“
    Scarborough lachte trocken. „Wehe , du sagst jetzt, dass du sie liebst.“
    „Das wäre mein nächster Satz gewesen.“
    „Verschwinde. Wie kann ich einem Killer trauen? Lucy ist längst weg und in Sicherheit.“
    „Ist sie nicht. Es gibt keinen Ort außer in meiner unmittelbaren Nähe, an dem sie sicher vor Grigorjew wäre. Er ist ein Nephilim. Die verzeihen Kleinigkeiten wie den Diebstahl ihrer Lebensquelle nicht.“
    Misstrauen schlich sich in Scarboroughs Blick. „Ein Nephilim? Willst du mich verarschen?“
    Daniel sprang ihn an und riss ihn mit sich. Dieses Geplänkel ging zu lang e . Er hockte sich auf dessen Brust und zerrte den Schal von Scarboroughs Hals. An einigen Stellen hatte das Seil tief genug eingeschnitten, dass die Wunden noch nässten. „Willst du das für Lucy?“ Daniels Berührung an den Würdemalen jagte einen Schau d er durch den Körper des Mannes. „Dabei wird es nicht bleiben. Er wird sie in Stücke schneiden. Aus reiner Lust an ihrer Qual. Ob sie dabei noch lebt oder bereits tot sein wird, wird ihn nur sekundär tangieren.“
    „Schwör es mir, dass du sie schützen wirst.“
    Aus seinem zitternde n Mund kam nicht mehr als ein raues Keuchen. Daniel nahm Scarboroughs Hand und legte sie sich an die Brust. „Solange dieses Herz schlägt, werde ich sie vor allem schützen, was sie bedroht. Vor den Nephilim, vor der Bruderschaft, vor ihrem eigenen Leichtsinn.“
    Scarborough starrte ihn fassungslos an. „Sie ist auf dem Weg nach Paris. Mit dem Eurostar. Du schaffst es nicht mehr. Der Zug fährt um fünf Uhr vierzig von St. Pancras ab.“
    Daniel sprang von ihm he runter. „Warte hier. Gleich kommt ein Freund von mir. Du erkennst ihn an einem Bramahnenknoten. Sein Name ist Kepheqiah und du wirst mit ihm gehen.“
    Scarborough nickte. Keph würde ihn vor Grigorjew verstecken müssen. Daniel nahm denselben Weg zurück, den er gekommen war.
     
    „Coole Nummer.“ Susanne pfiff durch die Zähne.
    „Zu m St. Pancras. Schnell!“
    Er rief Keph an. Der hielt ihn für geisteskrank. Dass er dem Plan dennoch zustimmte, war ein Wunder oder die Spuren uralter Freundschaft. Er würde Scarborough in Daniels Loft bringen und Ruben als Bewachung bei ihm lassen. Mehr konnte er nicht von ihm fordern.
    Daniel hechtete aus dem Wagen. Der viktorianische Uhrenturm läutete zweimal. Noch zehn Minuten. Lucy musste noch im Check-in-Bereich sein, sonst hätte er keine Chance mehr, sie vor dem Einsteigen abzufangen.
    Daniel rannte die Rolltreppen hin unter. Die Schalter waren bereits leer. Er war zu spät. Hinter der Sicherheitsabsperrung gingen die Lifts zu den Gleisen. Daniel setz t e über und rannte einem Security -M ann in die Arme. Bis er ihn von seiner Redlichkeit überzeugt hatte, fuhr der Zug los. Daniel hätte den Kerl verprügeln können.
     
    „Und?“ Susanna drehte die Musik leiser.

Weitere Kostenlose Bücher