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Der Tod und die Diebin (Bündnis der Sieben) (German Edition)

Der Tod und die Diebin (Bündnis der Sieben) (German Edition)

Titel: Der Tod und die Diebin (Bündnis der Sieben) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Swantje Berndt
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was Daniel fühlte. Eine Nacht, ein Traum nicht enden wollender Ekstase. Lucys Duft haftete an den Kissen. Ihre Wärme wohnte noch in seinem Körper.
    Lucy!
    Daniel fuhr hoch. Sein Herz raste, Schweiß brach ihm aus. Er hatte sie getötet. Sie hatte dagelegen, reglos und mit geschlossenen Augen.
    Der Platz neben ihm war leer. Wo war sie? Hatten die Cleaner sie bereits geholt? Mitternacht war längst vorbei. Draußen wurde es hell.
    Die Schachtel Benson & Hedges war leer. Ein Gummi lag vor dem Bett, eins hing an der Tischkante, das d ritte klebte noch an ihm. Dreimal. Und keine Leiche. Innerlich sank er vor Erleichterung auf die Knie. Langsam kam die Erinnerung zurück. Er hatte ihr den Atem genommen. Nach endlosen Sekunden war ein Zittern durch ihren Körper gefahren, sie hatte nach Luft geschnappt und um mehr gebeten.
    Warum hatte Kepheqiah nicht längst angerufen, ihm mit Vorwürfen überschüttet und ihm die ewige Verdammnis angedroht? Sein Handy war aus. Als er es angeschaltet hatte, sprang ihm eine lange Liste unerreichter Anrufe entgegen. In seinem Kopf herrschte Chaos. Keph musste ihm helfen.
    „Und? Ist sie tot?“ Der gehetzte Klang in Kephs Stimme gefiel ihm nicht.
    „Ich weiß es nicht. Sie ist nicht mehr da.“
    „Was?“
    „Dafür fehlen ein paar meiner Ikonen.“ Fünf s pinnennetz ü berzogene Rechtecke an der Wand ließen sein Herz vor Freude höherschlagen. Er fühlte an seine Brust. Das Amulett war auch weg. Es gab keinen besseren Beweis für Lucys Lebendigsein.
    „Daniel, hör zu. Grigorjew ist hier. Er tobt auf eine eiskalte Weise, die mein Blut gefrieren lässt.“
    Der Russe. Lucy durfte ihm nicht in die Arme rennen.
    „Du hast den Vertrag gebrochen, du elender Scheißkerl!“
    Zorn. Bei Kepheqiah. Dann hatte Daniel den Bogen überspannt. „Was ist mit Lucy?“
    „Nenn das Ziel nicht Lucy!“ Keph schrie ihm ins Ohr. „Du hast mit ihr nichts mehr zu tun. Er will sich später selbst um sie kümmern. Vorher will er den Ring. Von dir. Oder er zieht dir die Haut bei lebendigem Leibe ab.“ Keph schnappte nach Luft. „Er sagt, der Ring sei in Japan und er sei nur dann bereit, auf dein Leben zu verzichten, wenn du ihn innerhalb von drei Tagen beschaffst.“
    „Der Ring ist bei Scarborough.“
    „Der hat ihn an einen japanischen Touristen verkauft.“
    „Sagt wer?“
    „Grigorjew. Er hat Scarborough diesbezüglich ins Verhör genommen.“
    „Scarborough lügt. Gestern Abend hat er Lucy danach gefragt. Er wollte ihn aus ihrer Wohnung holen.“
    Keph knirschte mit den Zähnen. „Ich zitiere Grigorjew wörtlich: Niemand lügt, der einen Bissen meiner Methoden kosten durfte.“
    Daniels Gedanken überschlugen sich. Lucy konnte überall sein. Er wusste nur, wo sie nicht war, bei Scarborough, der jetzt wie sie in größter Gefahr schwebte. Es war seine Schuld. Alles. Er musste sie finden.
    „Halte mir den Nephilim vom Hals. Verstrick ihn in die Verhandlungen über seine Schadensersatzansprüche oder tanz mit ihm. Meinetwegen kannst du ihm auch die Kehle durchschneiden , nur gib mir Zeit, Lucy zu finden.“ Daniel trennte die Verbindung. Seine Seele hatte er verspielt, seit er den Vertrag mit der Bruderschaft unterzeichnet hatte.
    „Du versaust schon wieder einen Job, Daniel Levant, Superkiller der Ewigkeit.“ Hatte er nicht schon von Beginn an gewusst, dass er versagen würde?
    Keph versuchte erneut , ihn anzurufen. Daniel schaltete das Handy aus. Er musste zu Scarborough, d er würde wissen, wo Lucy zu finden war. In Sekundenschnelle raffte er alles zusammen, was er brauch te . Das Wichtigste war Geld und der Dolch für die Moral.
    In Susannas Wohnung erwartete ihn ein Schlachtfeld. Hinter durchtrennten Balken und abgerissenen Tapetenfetzen lag eine Matratze mit Schlafsack und Inhalt. Daniel schüttelte das Mädchen he raus. Wenigstens war sie allein.
    „Daniel? Spinnst du?“
    „Noch nicht.“ Er packte sie am Kragen und schleppte sie hinter sich her. Auf dem Weg zur Tür sammelte er Socken und Turnschuhe auf. „Anziehen. Kannst du Autofahren?“
    Susanna riss sich von ihm los und schlüpfte in ihre Jacke. „Klar, kann doch jeder. Frag mich nur nicht nach dem Führerschein.“
    „Mach ich nicht. Du bist engagiert. Hinten steht eine Limousine, die auf uns wartet. Fahr schnell. Farringdon Road.“
    „Macht es Sinn, zu fragen …“
    „Nein.“
     
    Das Mädchen fuhr wie der Teufel. Die Hälfte der Fahrt verbrachte Daniel mit geschlossenen Augen.
    „Du bist gut.“ Daniel lauschte,

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