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Der Tod wartet

Der Tod wartet

Titel: Der Tod wartet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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einen der Boys geärgert. Wissen Sie, über welchen und aus welchem Grund?»
    Mahmoud hob beide Hände gen Himmel.
    «Ich soll wissen? Warum ich? Alte Dame nicht sich beschweren bei mir.»
    «Könnten Sie es herausfinden?»
    «Nein, mein gnädiger Herr, das nicht möglich. So etwas Boys nie zugeben. Alte Dame sich geärgert, Sie sagen? Dann Boys bestimmt nichts verraten. Abdul sagen, war Mohammed, und Mohammed sagen, war Aziz, und Aziz sagen, war Aissa und so weiter. Sie alle sehr dumme Beduinen – verstehen nichts.»
    Er holte Luft und fuhr fort: «Aber ich, ich habe Vorzug von Missionsschule. Ich kann aufsagen Keats, Shelley – Sie wollen hören? ladadoveandasweedovedied – »
    Poirot zuckte zusammen. Obwohl Englisch nicht seine Muttersprache war, kannte er dieses Gedicht gut genug, um bei Mahmouds eigenwilliger Aussprache körperliche Schmerzen zu empfinden.
    «Hervorragend!», sagte er schnell. «Hervorragend! Ich werde Sie ganz gewiss allen meinen Freunden empfehlen.»
    Er schaffte es mit List und Tücke, den redseligen Dragoman loszuwerden. Dann ging er mit seiner Liste zu Colonel Carbury, den er in seinem Büro antraf.
    Carbury rückte seinen Krawattenknoten etwas schiefer und fragte: «Gibt’s was Neues?»
    Poirot sagte: «Wollen Sie meine Theorie hören?»
    «Wenn’s sein muss», sagte Colonel Carbury und seufzte. Schließlich hatte er sich im Laufe seines Lebens schon so manche Theorie anhören müssen.
    «Meine Theorie sagt, die Kriminologie ist die einfachste Wissenschaft von der Welt! Man muss Kriminelle nur reden lassen – früher oder später verraten sie Ihnen alles.»
    «Ich erinnere mich, Sie schon einmal etwas Ähnliches sagen gehört zu haben. Und wer hat Ihnen etwas verraten?»
    «Jeder.» Poirot schilderte kurz die Unterredungen, die er an diesem Vormittag geführt hatte.
    «Hm», brummte Carbury. «Na schön, Sie haben offenbar den einen oder anderen Fingerzeig bekommen. Nur schade, dass jeder in eine andere Richtung zu deuten scheint. Das Einzige, was mich interessiert, ist, ob wir etwas in der Hand haben.»
    «Nein.»
    Carbury seufzte abermals. «Das habe ich befürchtet.»
    «Aber vor Einbruch der Dunkelheit», sagte Poirot, «werden Sie die Wahrheit haben!»
    «Na ja, mehr hatten Sie mir auch nicht versprochen», sagte Colonel Carbury. «Und ich habe stark bezweifelt, dass Sie es schaffen würden! Sind Sie Ihrer Sache sicher?»
    «Absolut sicher.»
    «Muss ein schönes Gefühl sein», meinte Colonel Carbury. Falls seine Augen ironisch funkelten, so schien Poirot nichts davon zu bemerken. Er holte seine Liste hervor.
    «Sauber», sagte Colonel Carbury beifällig und beugte sich über sie.
    Ein oder zwei Minuten später sagte er: «Wissen Sie, was ich glaube?»
    «Ich wäre entzückt, wenn Sie es mir verraten würden.»
    «Der junge Raymond Boynton ist aus dem Schneider.»
    «Ah! Meinen Sie?»
    «Ja. Ist doch sonnenklar, was er dachte. Wir hätten es eigentlich von Anfang an wissen müssen. Weil er, genau wie in Kriminalromanen, der Hauptverdächtige ist. Da Sie ihn praktisch haben sagen hören, dass er die alte Dame um die Ecke bringen will, hätten wir eigentlich wissen müssen, dass er unschuldig ist!»
    «Sie lesen Kriminalromane?»
    «Stapelweise», sagte Colonel Carbury. Fast wie ein kleiner Junge setzte er sehnsüchtig hinzu: «Sie könnten es wohl nicht so machen wie die Detektive in den Büchern? Eine Liste der wesentlichen Fakten zusammenstellen – Dinge, die scheinbar nichts zu bedeuten haben, in Wahrheit aber furchtbar wichtig sind? So was in der Art eben.»
    «AM», sagte Poirot freundlich. «Diese Art von Kriminalromanen gefällt Ihnen also besonders? Aber gern, es wird mir ein Vergnügen sein.»
    Er griff nach einem Blatt Papier und schrieb schnell und fein säuberlich:
     
    Entscheidende Fakten
Mrs Boynton nahm ein Medikament, das Digitalis enthielt.
Dr. Gérard vermisste eine Injektionsspritze.
Es machte Mrs Boynton Spaß, ihre Familie daran zu hi n dern, mit anderen Menschen zusammen zu sein.
Mrs Boynton ermunterte ihre Familie an dem besagten Nachmittag einen Spaziergang zu machen und sie allein zu lassen.
Mrs Boynton war eine Sadistin.
Die Entfernung zwischen dem Gemeinschaftszelt und der Stelle, wo Mrs Boynton saß, beträgt (circa) 200 Meter.
Mr Lennox Boynton sagte zunächst aus, er wisse nicht, wann er ins Camp zurückgekommen sei, gab später jedoch zu, die Armbanduhr seiner Mutter gestellt zu haben.
Das Zelt von Dr. Gérard stand direkt neben dem von Miss

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