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Der Todesflug der Cargo 03

Der Todesflug der Cargo 03

Titel: Der Todesflug der Cargo 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Luke.
    Ein schmaler Lichtspalt wurde sichtbar. Ein Zentimeter, drei, fünf – mit einem lauten Krachen brach die Stahltür aus der Halterung und fiel dröhnend hinunter auf das Eisendeck.
    Frische Luft drang in den Turm, der Rauch und Qualm wurde nach draußen gesogen. Fawkes wischte sich den Schweiß von der Stirn. Er verspürte ein seltsames Fieber, das er nie zuvor in seinem Leben kennen gelernt hatte. Sein Herz schlug ihm bis zum Halse. »Die Geschütze entladen!« befahl er.
    Shaba machte ein ratloses Gesicht. »Die hydraulische Hebevorrichtung geht nicht mehr.«
    »Dann entladet die Geschütze mit der Hand!« donnerte Fawkes.
    Shaba antwortete nicht. Er hatte keine Zeit mehr dazu. Der Lauf eines Gewehrs war in der aufgebrochenen Luke erschienen, und ein Kugelhagel hatte dem Leben des jungen Schwarzen ein Ende gesetzt.
    In hilfloser Wut sah Fawkes ihn sterben. Er ergriff den Gewehrlauf, der noch heiß von den abgegebenen Schüssen war, und zog den Soldaten, der das Gewehr hielt, mit einem mächtigen Ruck durch die offene Luke in den Geschützturm hinein. Der Schütze hatte den Finger noch am Abzug. Der Lauf war jetzt auf Fawkes gerichtet…
    Eine namenlose Angst befiel den Schotten. Nicht die Angst vor dem Tod, der ihm jetzt sicher schien. Es war die Angst, von dieser Welt ausgelöscht zu werden, bevor er die letzte Giftgranate entschärfen konnte, die im Schlund eines der drei Schiffsgeschütze ruhen mußte.
    »Geschütze… Giftgas…« stammelte er, den Blick auf seinen Angreifer gerichtet. Schreckensbleich sah Daniel Obasi, der junge Schwarze im Geschützturm zu, wie sich der Finger des Soldaten um den Abzug des Gewehrs krampfte. Er versuchte zu schreien, um den Mann im schwarzen Schwimmanzug abzulenken, aber seine Kehle war trocken. Nur ein Wispern entrang sich seinen Lippen. In namenloser Verzweiflung tat Daniel Obasi dann das einzige, was – so hoffte er – seinem Kapitän jetzt noch das Leben retten konnte. Er umklammerte die Abschußmechanik der Schiffsgeschütze und drückte auf den roten Knopf mit der Aufschrift »Feuer«.

65
    Das Undenkbare war geschehen. Die drei mächtigen Granaten, die in den Geschützrohren der ›Iowa‹ gelauert hatten, waren gezündet worden. Während zwei der Projektile zischend den Lauf verließen, blieb das dritte stecken. Die Devil-Fernlenkgeschosse hatten das Rohr unbrauchbar gemacht. Es barst. Im Bruchteil einer Sekunde war der Geschützturm in ein Flammenmeer gehüllt, das ins Munitionsdepot hinabzuckte und die tonnenschweren Pulvervorräte entzündete.
    Der Rest war ein flammendes Inferno. Die »Iowa« hatte aufgehört zu existieren.
    Patrick Fawkes wurde von der Macht der Explosion durch die offene Luke des Geschützturms aufs Deck geschleudert. In einer letzten Sekunde der Erkenntnis dachte er an die Schuld, die er auf sich geladen hatte. Er dachte an Myrna und daran, ob sie ihm verzeihen würde. Dann riß der Film. Aus Patrick Fawkes war eine seelenlose Masse von Blut, zerquetschten Knochen und Gewebe geworden.
    Die Granate des zweiten Geschützes hatte den Zenit ihrer Flugbahn erreicht und tauchte nun in eine sanfte Abwärtskurve ein. In raschem Flug näherte sie sich dem Nationalarchiv Washingtons , durchschlug – ohne zu detonieren – das Dach und bohrte sich in einer Entfernung von drei Metern vom gläsernen Schrein der Unabhängigkeitserklärung mit der halben Länge ihres mächtigen Schaftes in den steinernen Fußboden.
    Die Granate Nummer zwei war ein Blindgänger.
    Nicht so das dritte Geschoß, in dem die Sprengladung der ST Giftbakterien transportiert wurde. Wie vom Schöpfer dieses stählernen Todesengels vorgesehen, hatte der Radar-Höhenmesser die Messwerte an die eingebaute Lenkmechanik zu übermitteln begonnen. In einer Höhe von fünfhundert Metern wurde der Fallschirm aufgesprengt.
    Als riesiger orangefarbener Ball stand er gegen den blauen Himmel. Wie durch ein Wunder hatte das mehr als dreißig Jahre alte Textilmaterial der plötzlichen Beanspruchung beim Bremsvorgang standgehalten.
    In der unterirdischen Kommandozentrale saßen der Präsident und sein Krisenstab fassungslos in ihren Sesseln und verfolgten den unaufhaltsamen Flug des Projektils, das jetzt am Fallschirm auf sein Ziel zuschwebte. Wie einst die Fahrgäste der »Titanic«, die den Untergang ihres Schiffes einfach nicht glauben wollten, klammerten sich der Präsident und seine Berater wider besseres Wissen an die wahnwitzige Hoffnung, dass es im letzten Augenblick doch noch anders

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