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Der Todesflug der Cargo 03

Der Todesflug der Cargo 03

Titel: Der Todesflug der Cargo 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Fawkes.
    »Mein Name ist Emma. Nicht sehr männlich, gebe ich zu. Aber der Name erfüllt seinen Zweck.«
    »Schluss mit dem Unsinn! Lassen Sie uns jetzt durch!«
    Fawkes machte einen Schritt nach vorn, als ihm eine Kugel aus der schallgedämpften Hocker-Rodine um die Ohren pfiff. Wie angenagelt blieb er stehen. »Was wollen Sie von uns?«
    »Endlich einmal ein Gesprächspartner, der ohne Umschweife zur Sache kommt«, sagte die unbekannte Stimme spöttisch. Eine unheilvolle Pause folgte. »Kapitän Fawkes, ich habe Auftrag, Sie zu töten.«
    Im Sichtschatten der massigen Gestalt von Fawkes war Pitt während des Wortwechsels unbemerkt zur Seite geglitten. Leise, mit der Behändigkeit eines Raubtieres, stieg er die Stufen einer Stahlleiter hinauf, die an der Wand des Korridors zur Luke hochführte. »Auftrag, mich zu töten?« sagte Fawkes. »Von wem?«
    »Mein Auftraggeber legt Wert darauf, nicht genannt zu werden«, entgegnete die Stimme zynisch.
    »Warum dann dieses Vorspiel? Warum schießen Sie nicht, damit die Sache ein Ende hat?«
    »Den Zeitpunkt für Ihren Tod bestimme
ich,
Kapitän Fawkes. Ich denke, Sie sollten vorher noch wissen, dass man Sie betrogen hat.«
    »Betrogen?« fragte Fawkes. »Sie sprechen in Rätseln.«
    Sein in langen Jahren einer Katz- und Maus-Existenz geschärfter Instinkt sagte dem Agenten Emma, dass ihm aus irgendeiner Richtung, aus irgendeinem Grunde Gefahr drohte. Aufmerksam betrachtete er den Mann zu seinen Füßen, ohne seine Fragen zu beantworten, und lauschte ins Dunkel hinein. »Und was geschieht mit dem Mann, der hinter mir steht?« fragte Fawkes. »Er hat mit der ganzen Sache nichts zu tun. Sie haben kein Recht, einen Unschuldigen zu ermorden.«
    »Ihr Begleiter interessiert mich nicht«, sagte Emma. »Ich werde dafür bezahlt,
Sie
zu töten. Nur Sie, Kapitän Fawkes.«
    Millimeter um Millimeter schob Pitt seinen Kopf höher, bis er über die Kante der Luke hinwegsehen konnte. Die Umrisse des Agenten waren aus dieser Perspektive nur ungenau zu erkennen. Die Schuhe, deren Spitzen in Augenhöhe von Pitt standen, wurden vom Licht des Korridors her beleuchtet, aber das Gesicht des Unbekannten verschwamm im Dunkel. Die Silhouette eines ausgestreckten Armes und das Schimmern einer Waffe schienen sich gegen den dunklen Hintergrund abzuheben.
    Es gab keine Zeit mehr zu verlieren! Pitt war sicher, dass Emma sein wehrloses Opfer mitten in der Unterhaltung niederstrecken würde – in einem Moment, wo die Aufmerksamkeit des anderen sich auf den Gegenstand des Gesprächs konzentrierte. Ein alter, aber wirksamer Trick. Mit einer raschen Bewegung ergriff er Emmas Füße und zog sie mit der ganzen Wucht seines von der Leiter abschnellenden Körpers nach vorn.
    Wie in Zeitlupe spürte er, wie ein Schuss seine Schläfe streifte. Ein seltsames Gefühl, so als sei in diesem Bruchteil der Sekunde jede Verantwortung für sich und andere von ihm fortgenommen, durchströmte ihn. Dann hatte er das Gefühl ins Endlose zu fallen. Er fiel, bis ihn ein gnädiger Abgrund dunkler Zeitlosigkeit in sich aufnahm.
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    Beim Geräusch des Schusses war Fawkes an die Leiter gesprungen und wie ein Wilder nach oben gestürmt. Er stieß auf Emma, der soeben zu einem zweiten Schuß angesetzt hatte. Fawkes schlug ihm die Waffe weg, als handele es sich um ein Kinderspielzeug. Emma reagierte, indem er die Faust mit aller Kraft in Fawkes Weichteilen landete.
    Der Kapitän brüllte vor Schmerz wie ein zu Tode getroffener Bär, dann landete er beide Fäuste mit aller Kraft in Emmas Gesicht.
    Er spürte, wie sich der Nasenknorpel verformte und wie die Knöchel seiner Finger in blutiges Gewebe tauchten. Mit einem Satz zurück machte sich Emma von dem anstürmenden Koloss frei. Eine knappe Sekunde später spürte Fawkes, wie ihm Emma die Spitze seines Schuhes in die Magengrube landete. Er knickte vornüber und fiel über den Agenten, der jetzt seine Weichteile in den Griff bekommen hatte und mit der Kraft eines Schraubstockes zusammenquetschte. Er bekam Emmas Kopf zu fassen und begann ihn mit aller Kraft, die ihm blieb, auf den eisernen Boden zu schlagen. Er wiederholte die Bewegung so lange, bis sich der Druck von Emmas Händen löste. Der Schädel von Fawkes Gegner war zu einer blutigen Masse geworden. Fawkes rollte sich zur Seite, und massierte, vor Schmerz stöhnend, seine Leistengegend. Unsicher stand er auf, nahm die beiden reglosen Gestalten, die neben ihm lagen, und schleppte sie zu dem dämmrigen Lichtflecken, der von

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