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Der Todesflug der Cargo 03

Der Todesflug der Cargo 03

Titel: Der Todesflug der Cargo 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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einem entfernten Bullauge einfiel. Pitts Verletzung – so stellte er fest – war nur ein Streifschuß, der offensichtlich einen Schock und Bewußtlosigkeit ausgelöst hatte. Eine Narbe würde bleiben. Vermutlich hatte Pitt auch eine Gehirnerschütterung erlitten, deren Folgen nach einigen Tagen der Ruhe schwinden würden.
    Als nächstes inspizierte Fawkes die Überreste des Agenten Emma. Die Haut über dem völlig entstellten Gesicht war blau geworden. Fawkes durchsuchte die Taschen des Toten und fand nur ein Ersatzmagazin für die Hocker-Rodine Pistole. Unter einem dicken Wollpullover trug der Tote eine aufblasbare Schwimmweste.
    »Die wirst du nicht mehr brauchen«, murmelte Fawkes grimmig. Er streifte dem Toten die Rettungsweste ab und legte sie dem immer noch bewußtlosen Pitt um. Dann griff er in seine Tasche, holte ein kleines Logbuch heraus und machte darin einige Eintragungen mit einem Bleistift. Er entleerte seinen Tabakbeutel, steckte das Logbuch hinein und verstaute den Beutel unter Pitts Hemd. Dann zog er an dem Öffnungsventil für die CO 2 -Flasche. Zischend füllte sich die Schwimmweste. Angeekelt ergriff Fawkes Emmas blutigen Leichnam und zerrte ihn am Pullover bis zu einer Seitenluke, die sich an der Außenwand des Schiffes auf den Fluss hinaus öffnete. Das Gewicht des Toten war so groß, dass der Pullover, an dem Fawkes zog, nachgab. Das Kleidungsstück rutschte über den blutigen Kopf. Eine Nylonbinde, die fest um den nackten Oberkörper des Toten gebunden war, erregte Fawkes Aufmerksamkeit. Neugierig löste er den Knoten. Die Binde glitt zur Seite, zwei weibliche Brüste wurden sichtbar. Fawkes stand da, als ob ihn der Blitz getroffen hätte. Der Agent Emma war eine Frau gewesen.
    Dale Jarvis deutete auf das Fernsehbild an der Stirnseite der unterirdischen Kommandozentrale. »Da! Eine Luke wird geöffnet!«
    »Was mag das bedeuten?« fragte der Präsident.
    »Möglicherweise ein Fluchtversuch der Mannschaft«, sagte Kemper. Er wandte sich an General Higgins. »Verständigen Sie unsere Truppen! Die Mannschaft der ›Iowa‹ darf nicht entkommen!«
    »Geht in Ordnung«, sagte Higgins. »Wenn sie fliehen, werden sie keine zehn Schritte vom Ufer wegkommen.«
    Gebannt betrachteten sie den Fernsehschirm, wo jetzt an der Luke die Gestalt eines kräftigen großen Mannes sichtbar wurde. Etwas, das wie ein Körper aussah, wurde in den Fluss hinabgeworfen. Der Körper tauchte ins Wasser und verschwand. Wenig später kehrte der Hüne, der sich an der Luke gezeigt hatte, zurück. Diesmal ließ er einen Körper, den er an ein Seil gebunden hatte, vorsichtig zum Fluss hinunter. Dann ließ er das Seil los, so dass der Körper mit der Strömung davon getrieben wurde. Wenige Sekunden später schloss sich die Luke.
    Kemper wandte sich zu einem Adjutanten um, der hinter ihm stand. »Verständigen Sie per Funk die Küstenwache, damit der Körper, der dort flussabwärts treibt, geborgen wird.«
    »Was war denn das für eine Sondereinlage?« fragte der Präsident, der das kurze Geschehen mit verständnislosem Blick verfolgt hatte. »Ich fürchte«, sagte Kemper ruhig, »das werden wir nie erfahren.«
    Nach einer beklemmenden Odyssee durch die dunklen Eingeweide der ›Iowa‹ hatte Hiram Lusana endlich einen Ausgang gefunden.
    Er stolperte ans Licht. Eisige Kälte umfing ihn. Immer noch hielt er den Sack mit den kleinen ST-Splitterbomben in den Händen. Wie er mit einem kurzen Blick feststellte, befand er sich auf dem hinteren Teil des Schiffes. Das Geräusch einzelner Schüsse war zu hören. Er zwang sich, seine Angst zu überwinden und sich auf die Aufgabe zu konzentrieren, zu der er sich verpflichtet hatte. Die ST-Splitterbomben mussten vernichtet werden. Mit raschen Schritten ging er auf die Reling zu. Er war nur noch wenige Meter von dem Stahlgeländer des Schiffes entfernt, als ein Marinesoldat, der einen schwarzen Schwimmanzug trug, seine Pistole auf ihn richtete.
    Kapitän Leutnant Fergus dachte nicht mehr an den beißenden Schmerz in seinem Bein. Er zitterte vor Wut und Hass. Haß gegen die Männer, die seine Leute erschossen hatten. Es interessierte ihn nicht, dass der Mann, der vor ihm stand, keine Uniform, sondern einen grauen Geschäftsanzug trug. Es war ihm auch egal, dass der Fremde unbewaffnet war. Fergus sah in dem Schwarzen, der jetzt in Reichweite seiner Pistole war, nur einen jener Unbekannten, die für den sinnlosen Tod seiner Soldaten verantwortlich waren.
    Lusana war stehen geblieben und

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