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Der Todeskreuzer

Der Todeskreuzer

Titel: Der Todeskreuzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Schreiber
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ja?«
    »Nichts von dem hier ist notwendig.« Kales Stimme klang so lässig, dass es beinahe war, als würde man ihrem Vater zuhören. Es war derselbe einschmeichelnde Wir-kriegen-das-schon-geregelt-Tonfall, der sie in der Vergangenheit aus so vielen brenzligen Situationen gerettet hatte. »Wir haben hier eine für beide Seiten vorteilhafte Geschäftsbeziehung aufgebaut, und es wäre verrückt, sie durch unüberlegte Entscheidungen aufs Spiel zu setzen.«
    »Unüberlegte Entscheidungen?«
    Kale fuhr mit einer Hand in die Höhe. »Natürlich erzählen wir euch gern, wo die Blaster und Energiezellen versteckt sind, ganz kostenlos. Ich überlasse sie euch mit meinen besten Empfehlungen. Betrachte das als mein Geschenk an dich, als neuer Anführer der Visagen-Gang. Und alle spazieren hier raus, um ein andermal wieder Geschäfte miteinander zu machen.«
    »Ein großzügiges Angebot.« Myss schien sich den Vorschlag eine ganze Weile durch den Kopf gehen zu lassen. »Da gibt's nur ein Problem.«
    »Und welches?«
    Myss musterte die delphanianischen Insassen, die links und rechts von ihm lauerten. »Ich habe meinen Männern bereits versprochen, dass sie euch töten dürfen.«
    »Ich verstehe.« Kale stieß ein theatralisches Seufzen aus. »In diesem Fall nehme ich an, dass wir keinen Deal haben, hm?«
    »Nein.«
    »Dann schätze ich, gibt es bloß noch eins zu tun.« Aur Myss hob sein Kinn leicht nach oben. »Und das wäre?«
    Zuerst rührte sich keiner von ihnen, und Trig hatte nicht die geringste Ahnung, was passieren würde. Dann, bevor er noch recht wusste, was geschah, schoss Kales Hand schneller nach vorn, als Trig auch nur sehen konnte, und seine gekrümmten Finger sausten nach unten, um Myss die Piercings aus dem Gesicht zu reißen.
    Der Delphanianer kreischte vor Überraschung und Schmerz, und eine seiner Hände schnellte empor, um die verletzten Lippen und seine Nase zu bedecken, aus denen Blut hervorspritzte. Gleichzeitig stürmten die beiden Insassen, die ihn flankiert hatten, wutentbrannt nach vorn, und Kale packte seinen Bruder an der Schulter, wirbelte ihn unsanft herum und stieß ihn in die Richtung zurück, aus der sie gekommen waren.
    »Lauf!«, rief Kale, und das taten sie. Trig voran, Kale hinter ihm. Beide rannten sie den Korridor hinauf, den sie eben heruntergekommen waren. Hinter ihnen dröhnten die Stiefel der Delphanianer auf dem Metallboden, und Trig konnte sie brüllen hören, als sie weiter aufschlössen. Es war völlig unmöglich, dass er und sein Bruder ihnen davonlaufen konnten. Und selbst, wenn es ihnen durch irgendeine Laune des Schicksals gelang zu entkommen, würde Aur Myss morgen auf sie warten und übermorgen und …
    Als sie um die Ecke bogen, stieß Trig beinahe mit einem Wachmann zusammen, der direkt vor ihm stand. Der Gefängniswärter hob in einer reflexartigen Abwehrgeste die Hände, und Trigs plötzlichem Halt, der verhinderte, dass er gegen die Wache krachte, folgte eine Sekunde später Kale, der von hinten gegen ihn stieß.
    »Was geht hier vor?«, fragte die Wache.
    »Nichts, Sir, wir haben bloß ...«, begann Trig, und dann ging ihm auf, dass es nicht den geringsten Anlass dafür gab, warum sich die Wachen so weit unten im Schiff aufhalten sollten.
    Und dann wurde ihm zwischen den pochenden, rhythmischen Schlägen seines eigenen Herzens noch etwas anderes bewusst.
    Vollkommene Stille hatte sich über die Sühne gesenkt.
    Die Vibrationen, die ihm so zugesetzt hatten und ihre Wellen durch die Knochen seiner Füße. Knöchel und Knie geschickt hatten, waren zur Gänze verschwunden.
    Zum ersten Mal, seit er hier an Bord gelandet war, waren die Triebwerke zum Stillstand gekommen.

4
    KRANKENSTATION
     
    »He, Batzen«, sagte Zahara Cody, »sind wir schon da?«
    Der 2-1B-Chirurgiedroide schaute mit leerem Blick zu ihr auf. Der Droide war gerade dabei, eine Spritze Kolto in den linken Arm des Dug zu injizieren, der zwischen ihnen in einem übergroßen Krankenbett lag. Nur Sekunden nach der Injektion krümmte sich der Dug und rollte sich auf den Rücken; seine vom Laken bedeckten Unterschenkel zuckten, bevor sie steif wurden und in einem sehr überzeugenden Zustand der Totenstarre verharrten.
    »Herzlichen Glückwunsch«, meinte Zahara, »du hast ihn umgebracht! Sieht ganz so aus, als hättest du dem Imperium weitere vierhundert Credits gespart.« Sie streckte den Arm über den erschlafften Körper hinweg und klopfte dem Chirurgiedroiden auf die Schulter. »Ausgezeichnete Arbeit. Du

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