Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Todeskreuzer

Der Todeskreuzer

Titel: Der Todeskreuzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Schreiber
Vom Netzwerk:
Stirn. Der Wartungssteg vor ihnen war so schmal, dass er im ersten Moment dachte, es sei lediglich irgendein Sims an der Wand. Der Steg verlief am Rand entlang, erstreckte sich so weit, wie er sehen konnte, und endete wahrscheinlich auf der anderen Seite.
    »Da ist kein Geländer.«
    »Tja, nun, wir können's uns wohl nicht leisten, hier wählerisch zu sein.«
    »Es muss doch einen richtigen Weg geben, um da rüber-zugelangen.«
    »Ich bin sicher, dass es den gibt«, beteuerte Han. »Was mich betrifft, habe ich allerdings nicht vor, noch länger hier rumzustehen.«
    Trig dachte daran, dass er vorgeschlagen hatte, den Turbolift zu nehmen, bloß ein paar Ecken weiter hinten. Zweifellos war der Lift die normale Methode, zur Brücke zu gelangen. Aber wollte er wirklich allein dorthin zurückgehen? War er jetzt überhaupt noch imstande, ihn zu finden?
    Er sah zu Chewbacca, doch der große Wookiee wirkte unbesorgt, und Hau trat bereits auf den Wartungssteg hinaus. Er drückte seinen Rücken gegen die Wand und tastete sich langsam vor, während er seine Handflächen links und rechts von sich gegen das Mauerwerk drückte, um das Gleichgewicht zu halten. »Haltet einfach den Kopf oben und schaut nicht nach unten, dann ist alles okay.« Er wandte den Kopf ruckartig dem Wookiee zu. »Also, worauf wartest du noch?«
    Mit einem unglücklichen Grummeln folgte Chewbacca ihm auf den schmalen Steg, und Trig wusste, dass er jetzt an der Reihe war. Er dachte, dass Han mit dem Kommandoturm wahrscheinlich recht hatte - auf seine eigenwillige, anmaßende Art und Weise schien er über den allgemeinen Grundriss des Zerstörers beängstigend gut informiert zu sein -, doch als Trig näher kam und seinen Fuß auf den Steg setzte, hatte er das Gefühl, dass sich seine Eingeweide verflüssigten. Seine Beine fühlten sich so schwerelos an. dass seine Knie bis hoch in die Oberschenkel zitterten, und als auch noch seine Handflächen schwitzten, war er sich plötzlich sicher, dass er so sterben würde: indem er in die Tiefe hinabstürzte. Jedes verbliebene Gefühl von Gleichgewicht und Balance schwand.
    »Ich kann das nicht«, murmelte er.
    Han drehte sich um und sah ihn an. Er konnte die Augen des Mannes auf sich spüren, und wie sie ihn dazu brachten, bis zum Haaransatz zu erröten.
    »Komm schon, wir haben jetzt keine Zeit für aufmunternde Worte.«
    Trig versuchte zu schlucken, aber seine Kehle war wir verklebt. Er zwang die Worte hervor. »Es muss einen anderen Weg geben. Vielleicht sollte ich einfach zurück zum Turbolift gehen.«
    »Allein?«, fragte Han.
    »Dann warte ich eben hier auf euch. Sobald ihr die Triebwerke wieder zum Laufen gebracht habt ...« Sein Kopf wippte auf und ab, wie um sich selbst davon zu überzeugen, dass das eine gute Idee war. »Ich bleibe einfach hier und warte drauf, dass ihr zurückkommt, okay?«
    Han sah ihn ein letztes Mal an. Die Entfernung zwischen ihnen war bereits groß genug, dass Trig den Ausdruck auf seinem Gesicht nicht ausmachen konnte, doch ein kleiner, schamerfüllter Teil von ihm vermutete, dass es sich wahrscheinlich um eine Mischung aus Verzweiflung und vielleicht ein bisschen Verachtung handelte.
    Aber falls da tatsächlich Verachtung war, spiegelte sich nichts davon in der Stimme des Mannes wider. »In Ordnung«, sagte er. »Wir kommen zurück, um dich zu holen.« Dann wandten er und Chewbacca sich in die entgegengesetzte Richtung und bahnten sich weiter ihren Weg den Wartungssteg entlang.
    Trig stand da und starrte die beiden schemenhaften Gestalten an, die tiefer in die Schatten vordrangen, bis er sich nicht mehr sicher war, ob er sie überhaupt noch sah. Dann waren sie verschwunden, und er war ganz allein.
    Er hatte sich selbst noch nie mehr gehasst als in diesem Moment. Ihm ging durch den Kopf, dass Kale ohne zu zögern auf diesen Sims hinausgetreten wäre, dass sein eigenes Leben voller Augenblicke war, wo ihm die Nerven versagt hatten, im Großen wie im Kleinen, und dass dies wahrscheinlich der jüngste vieler solcher Augenblicke war, die noch kommen würden.
    Er stand sehr lange am Rande des Abgrunds - zumindest kam es ihm so vor -, wartete darauf, Han irgendwo in weiter Ferne »Wir sind drüben« oder »Wir haben's geschafft« rufen zu hören, aber keine derartigen Laute drangen zu ihm herüber.
    Vielleicht sind sie abgestürzt, flüsterte eine feige Stimme in ihm. Aber falls dem so war, hätte er sie dann nicht schreien gehört?
    Er setzte sich an der offenen Luke hin, in sorgsamem

Weitere Kostenlose Bücher