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Der Todeskreuzer

Der Todeskreuzer

Titel: Der Todeskreuzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Schreiber
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erfüllten die leere Andockbucht mit ohrenbetäubendem Lärm. Er wünschte, er hätte sich selbst davon überzeugen können, dass es sich bloß um irgendeinen Alarm handelte, um eine leckgeschlagene Luftschleuse, um irgendetwas anderes als das, was es in Wahrheit war, nämlich eine Kakofonie menschlicher Stimmen.
    Seine Augen weiteten sich noch mehr, gierten nach Informationen und sahen nichts. Die graue, dämmrige Fläche des Haupthangars erstreckte sich einfach immer weiter, eine Gleichung, für die es keinen letzten Quotienten gab. Ihm ging durch den Kopf, dass sie niemals erfahren hatten, was aus der anderen Gruppe des Enterkommandos geworden war, aus den Leuten, die hier oben verschwunden waren. Die Schreie, die er jetzt vernahm, klangen wie nichts, was er jemals zuvor gehört hatte, abgesehen vielleicht in seinen schlimmsten Kindheitsalpträumen. Das waren die Schreie der Toten, plapperte sein Verstand, von Leichen, die nicht tot und begraben bleiben wollten.
    Und sie klangen hungrig.
    Plötzlich wollte er wegrennen. Wohin?
    Das war der Moment, in dem die Schüsse ertönten.

32
    HORRORTRIP
     
    Als Zahara die Blaster das erste Mal hörte, sprang sie. einem animalischen Reflex gehorchend, vom Schacht zurück. Dann gewann die Vernunft wieder Oberhand, und sie ging zurück und packte Kale unter den Armen, um ihn von dem Schacht wegzuziehen. Als sie ihn über den Hangarboden schleifte, sackte sein verletzter Körper in ihren Händen unter dem Gewicht zur Seite. Sein Kopf hing schlaf! hinab, aber sie sah, dass seine Augen halb geöffnet waren. Irgendwo tief drinnen glänzte noch immer ein winziger Funke Klarheit.
    »Schüsse ...«, brachte Kale hervor. »Warum schießen die ...«
    Seine Augenlider hoben sich ein wenig, Erkenntnis dämmerte in ihm, und er runzelte die Stirn. Sein Mund ging auf und zu, in dem Versuch, weitere Worte zu bilden, eine Frage, die sie über den Lärm hinweg nicht hören konnte.
    Sie zog ihn schneller mit sich, lief rückwärts, sodass sie den Schacht im Auge behalten konnte. In diesem Moment durchschlug die erste Blastersalve die Außenhülle des Andockschachts. Im selben Moment, als sie den Schuss hörte, fühlte sie, wie er durch den Durastahlboden vibrierte, ein knisterndes Krack, das ein schwarzes, klaffendes Loch in der Wand des Turms hinterließ, ähnlich einem schiefen, idiotischen Grinsen, von dem eine winzige Rauchwolke aufstieg. Dann dröhnte eine weitere Explosion und noch eine. Schon waberte der Geruch von verschmortem Metall durch die Öffnung, der Ozongestank und der beißende Qualm, den sie mit defekten Maschinen assoziierte. Eine weitere Abfolge von Detonationen ertönte, noch heftiger. Einige wie von großkalibriger Artillerie, gefolgt von einem Schrapnellhagel, der direkt vor ihrem Gesicht durch die Luft pfiff.
    Sie ging weiter rückwärts, ohne den Blick abzuwenden.
    Das Loch im Schacht war jetzt groß genug, dass sie sie im Innern des Schachts sehen konnte, wie sie zu ihr herauslügten und ihre Hände den heißen, verbogenen Durastahl packten und ihn beiseitezuschälen versuchten. Sie verstopften den Schacht mit ihren Leibern - Sträflinge, die noch immer ihre Overalls trugen, Menschen und Fremdweltler gleichermaßen, Wachen, Verwaltungspersonal, nicht länger verschieden, sondern zu einem drängenden, gierigen Bund zusammengeschmiedet, der zu ihren Lebzeiten nie denkbar gewesen wäre. Sie konnte bereits ihre Gesichter ausmachen. Hängende Lippen. Runzelige Nasen. Tote gelbe Augen, in denen eine Art beschränkte, animalische Gerissenheit leuchtete. Ein schuppiger grüner Arm drang nach draußen, der ein Blastergewehr umklammert hielt und blind einen Schuss in den Hangar abfeuerte. Der rote Laserstrahl verblasste in der Ferne, schlug in irgendetwas ein, das zu weit weg war, um es erkennen zu können. In der Röhre feuerten weitere Blaster, vergrößerten das Loch, das sie geschaffen hatten, machten es auf allen Seiten länger und breiter.
    Sei vorsichtig, du siehst nicht, wo du hintrittst, wenn du zu schnell gehst ...
    Noch im selben Moment, in dem ihr dieser Gedanke durch den Kopf ging, stolperte sie mit einem Fuß über den anderen und schlug hart zu Boden; Kales Körper landete auf ihr.
    Los, los, steh auf, sofort!
    Sie sprang wieder auf die Beine, tastete nach Kale, mühte sich, ihn vom Boden hochzuhieven, und machte den Fehler, noch einmal aufzuschauen.
    Sie hatten begonnen rauszukrabbeln.
    Das von den Blastem gerissene Loch, das sie in der Schachtwand erzeugt

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