Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Todeskünstler: Thriller (German Edition)

Der Todeskünstler: Thriller (German Edition)

Titel: Der Todeskünstler: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cody Mcfadyen
Vom Netzwerk:
Killer.
    Schließlich nickt Alan. »Okay, dann bin ich froh, wenn Sie bei uns sind. Elaina wird es ebenfalls freuen.«
    »Cool.« Sie dreht sich zu mir um, mit dem fingerschnippenden Blick eines Menschen, der fast etwas Wichtiges vergessen hätte. »Oh, hey, eine Frage habe ich noch. Falls dieser Heini sich zeigt, brauchen Sie ihn lebend oder tot?«
    Das Lächeln bleibt wie eingefroren auf ihrem Gesicht. Ich betrachte diese extrem gefährliche Frau und denke über meine Antwort nach. Wenn ich es ihr sage, wird Kirby Mitchell den Künstler als einen der »anderen« einordnen. Und sobald er dann auch nur sein Gesicht zeigt, wird sie ihn mit einem Lächeln wegpusten, um anschließend zum Strand zu gehen, ein Lagerfeuer anzuzünden und ein paar Dosen Bier zu trinken. Ichzögere nur aus einem Grund: Mir ist nur zu bewusst, dass ihre Frage nicht theoretisch gemeint ist.
    Möchten Sie, dass ich ihn umniete? Hey, kein Problem. Ich erledige den Kerl, und dann gehen wir in einen Club und trinken ein paar Margaritas. Cool.
    »Ich würde es vorziehen, ihn lebend zu schnappen«, sage ich. »Allerdings hat die Sicherheit von Elaina und Sarah oberste Priorität.«
    Es ist eine feige Antwort, und wir wissen es beide. Doch Kirby hat kein Problem damit.
    »Verstanden. Nachdem das geklärt wäre, fahre ich rüber zum Krankenhaus. Ich bleibe bis morgen bei Sarah, und dann komme ich mit dem Mädchen zu Ihnen nach Hause, großer Mann.« Sie erhebt sich. »könnte mich einer von Ihnen nach draußen bringen? So viel Regen, es ist einfach nicht zu fassen!«
    »Ich bringe Sie runter«, sagt Alan.
    Sie wirbelt aus dem Büro, und ich fühle mich, als wäre ich soeben von einem Panzer überrollt worden – wenngleich auf irgendwie angenehme Weise.

    Ich schaue auf die Uhr. Es ist nach sechs. Vielleicht ist Ellen, unsere Hausjuristin, noch im Dienst. Ich nehme den Hörer ab und wähle ihre interne Nummer.
    »Ellen Gardner«, meldet sie sich. Sie klingt gelassen, unaufgeregt. So klingt sie immer. Es ist beinahe ein wenig unmenschlich.
    »Hi, Ellen, ich bin’s, Smoky. Ich brauche eine richterliche Vorladung.«
    »Langsam, einen Augenblick bitte«, antwortet sie ohne Zögern. »Ich hole mir gerade etwas zum Schreiben.«
    Ich stelle mir Ellen vor, wie sie hinter ihrem großen Schreibtisch aus Kirschholz sitzt. Sie ist eine kantige Frau von herber, geschäftsmäßiger Schönheit. Sie ist Mitte fünfzig, mit braunen Haaren, die sie kurz geschnitten trägt (und gefärbt, nehme ichan; ich habe noch nie ein graues Haar an ihr gesehen). Sie ist groß, dünn, staksig, fast knabenhaft. Sie ist forsch, präzise und professionell – mit anderen Worten, sie ist Juristin. Ich habe sie nur ein einziges Mal lachen hören. Es war ein fröhliches, unverstelltes Geräusch, das mich ermahnte, nicht in Schubladenkategorien zu denken.
    »Schießen Sie los«, sagt sie.
    Ich erzähle ihr alles, gebe ihr einen groben Überblick und ich nenne ihr die Details über die Langstrom-Stiftung.
    »Der Anwalt sagt, wir benötigen eine richterliche Vorladung, um ihn zu überzeugen«, schließe ich. »Er sagt, dass er grundsätzlich bereit ist zu kooperieren, solange es auf legale Weise seine Verpflichtung zur Verschwiegenheit außer Kraft setzt. Was nur eine Vorladung bewirken kann.«
    »Genau«, sagt Ellen. »Und da liegt auch schon das Problem.«
    »Wieso?«
    »Es gibt bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt keinen rechtlich zwingenden Grund zur Ausstellung einer richterlichen Vorladung.«
    »Sie machen Witze.«
    »Ganz und gar nicht. Bis zu diesem Augenblick haben Sie nichts weiter als einen geschlossenen Fall. Einen Mord mit anschließendem Selbstmord. In der Folge taucht ein anonymer Wohltäter auf, der beschließt, eine Stiftung einzurichten, um das Haus der Familie zu erhalten und Sarah mit finanziellen Mitteln auszustatten. Es gibt bisher keinen unwiderlegbaren Hinweis auf ein Verbrechen, richtig?«
    »Nicht offiziell«, räume ich ein.
    »Okay. Nächste Frage: können Sie nachweisen, dass diese Langstrom-Stiftung eine kriminelle Unternehmung ist? Wurde sie auf illegale Weise eingerichtet, oder ist ihre Existenz illegal? Dient sie illegalen Zwecken?«
    »Das ist schon schwieriger«, sage ich.
    »Dann haben Sie ein Problem.«
    Ich kaue auf der Unterlippe, während ich angestrengt nachdenke. »Die einzige Information, die wir wirklich benötigen, ist der Name des Mandanten. Wir müssen wissen, wer diese Stiftung eingerichtet hat. Hilft das weiter?«
    »Gibbs beruft sich auf seine

Weitere Kostenlose Bücher