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Der Todeskünstler: Thriller (German Edition)

Der Todeskünstler: Thriller (German Edition)

Titel: Der Todeskünstler: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cody Mcfadyen
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Verschwiegenheitspflicht mit dem Hinweis, dass sein Mandant um die Vertraulichkeit seiner Identität gebeten hat?«
    »Ja.«
    »Damit kommt er nicht durch. Wenn Sie beweisen können, dass dieser Mandant möglicherweise Informationen besitzt, die für eine laufende Ermittlung von entscheidender Wichtigkeit sind, kann ich Ihnen diesen Namen besorgen.«
    »Verstanden.«
    »Es muss allerdings Hand und Fuß haben. Suchen Sie nach einer Möglichkeit, den angeblichen Mord-Selbstmord der Langstroms als gewöhnlichen Doppelmord aufzudecken. Sobald Sie das geschafft haben, werden die Ermittlungen gegen diese Langstrom-Stiftung zu einer logischen Spur, und wir können Gibbs dazu bewegen, die Identität seines Mandanten preiszugeben.« Ihr Tonfall ändert sich, wird freundlicher, weniger steif. »Ich sage Ihnen, was ich denke, Smoky. Gibbs mag nach außen hin hilfsbereit getan haben, doch dieser nette Satz, den er Ihnen mit auf den Weg gegeben hat … dass er durchaus bereit wäre zu kooperieren, solange es auf legale Weise seine Verpflichtung zur Verschwiegenheit außer Kraft setzt? Das ist eine Floskel, hinter der er sich verschanzt.«
    Ich will widersprechen, doch ich weiß, dass es Zeitverschwendung wäre. Ellen ist ein Mensch, der Probleme löst . Sie denkt in Bahnen von Wie können wir oder Wir können nicht, weil . Wenn sie sagt, dass der Anwalt nicht mitspielt, dann ist das so.
    Ich stoße einen resignierten Seufzer aus. »Verstanden, Ellen. Ich melde mich wieder bei Ihnen, sobald ich mehr habe.«
    Ich lege auf und wähle Callies Nummer.
    »Überarbeitung & Co.«, meldet sie sich. »Wie kann ich Ihnen helfen?«
    Ich muss kichern. »Wie kommst du voran?«
    »Bis jetzt haben wir nichts zum Prahlen gefunden«, sagt Callie, »aber wir gehen gründlich vor. Wir sind immer noch auf der Vorderseite des Hauses.«
    Ich berichte ihr, was ich herausgefunden habe. Ich fange bei Gibbs an. Dann erzähle ich von Nicholson. Und schließlich berichte ich ihr, was Ellen zu alledem gemeint hat. Callie schweigt ein paar Sekunden, nachdem ich geendet habe, und verarbeitet die Informationen, bevor sie antwortet.
    »Das waren ja aufregende achtundvierzig Stunden, selbst für dich.«
    »Das kannst du laut sagen.«
    »Dann mach Schluss für heute. Gene und ich sind hier. James ist irgendwo unterwegs und verbreitet seine miese Laune. Bonnie wartet bei Alan und Elaina. Wenn du schon nicht auf mich hören und dir einen Hund anschaffen willst, Zuckerschnäuzchen, dann fahr wenigstens nach Hause zu deiner Tochter.«
    »Also schön«, sage ich. »Aber du rufst mich an, sobald du etwas herausgefunden hast.«
    »Vielleicht«, sagt sie. »Vielleicht auch nicht. Und jetzt verschwinde endlich.«
    Ich lege auf und lehne mich zurück. Schließe für einen Moment die Augen. Callie hat recht. Es waren zwei irrsinnige Tage.
    Eine singende, blutbesudelte Sechzehnjährige. Verstümmelte Leichen. Das grauenvolle Tagebuch. Und schließlich das Schlimmste von allem. Meine Hände zittern, als mir bewusst wird, was ich sonst noch erlebt habe an diesem Tag. Ich beiße mir auf die Unterlippe, füge mir Schmerz zu, um die Tränen zu unterdrücken.
    Ein Mann hat sich vor meinen Augen erschossen. Er hat michangesehen, hat mit mir gesprochen, und dann hat er sich eine Pistole in den Mund gesteckt und abgedrückt. Sein Blut ist mir ins Gesicht gespritzt.
    Ich kannte Dave Nicholson nicht, aber das spielt keine Rolle. Er gehörte nicht zu Kirby Mitchells Kategorie der »anderen«. Er war einer von uns. Er war durch und durch menschlich, und ich kann nicht mehr tun als um ihn trauern.
    Ich höre Schritte auf dem Teppich und wische mir hastig mit der Hand über die Augen. Jemand klopft an meiner Tür; dann steckt Alan den Kopf herein.
    »Ich habe unsere fröhliche kleine Killerin zu ihrem Wagen gebracht«, sagt er.
    »Was hältst du von ›nach Hause fahren‹? Wenigstens für ein paar Stunden?«
    Er denkt darüber nach. Seufzt.
    »Für ein paar Stunden, ja. Großartige Idee.«

KAPITEL 41
    Ich habe Alan gesagt, dass ich nachkomme; ich habe vorher noch eine Erledigung zu machen.
    Ich fahre zum Krankenhaus. Es regnet schon wieder, und das ist okay so, weil es in meinem Innern ebenfalls regnet. Es ist kein starker Regen, nur ein leichtes, beständiges Nieseln. Es gehört zu meinem Job, sinniere ich. Das Wetter in dir drin. Zuhause und Familie ist Sonnenschein, die meiste Zeit. Die Arbeit ist fast immer Regen. Manchmal kommen Blitze und Donner hinzu, manchmal ist es nur ein

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