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Der Tomorrow-Code - Thriller

Der Tomorrow-Code - Thriller

Titel: Der Tomorrow-Code - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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Bewegung, um sie zu verteidigen, aber Southwell war schneller. Sie zog Rebecca vom Tisch weg. »Was willst du damit sagen, Rebecca? Dass Vicky Green irgendwie eine Art Gegengift gegen die Menschheit geschaffen hat?«
    »Nein. Ich glaube, diese Dinge waren immer schon da. Schauen Sie doch nur mal unsere Gene an. Eine Art Sicherheitsschalter. Ein Selbstzerstörungsmechanismus für die Spezies Mensch. Ich glaube nicht, dass Vicky Green dieAntikörper erfunden hat. Sie hat sie vermutlich nicht einmal entdeckt. Aber sie hat mit den Bausteinen des Lebens herumgespielt und irgendetwas ausgelöst, sodass sie auf uns losgelassen wurden.«
    Southwell führte Rebecca zu dem großen Fenster und starrte in die Hügel in der Ferne, die von grünem Wald bedeckt waren. Darüber erstreckte sich der blaue Himmel. »Das ist doch verrückt, Rebecca. Hör mir zu, was ich dir sage. Du hast unrecht!«
    Tane und Fatboy waren ihnen gefolgt. Nach einer Weile sagte Fatboy: »Aber was wäre, wenn sie recht hätte?«
    »Hat sie aber nicht«, beharrte Southwell. »Ich habe mich mein ganzes Leben lang mit diesem Gebiet beschäftigt.«
    Aber irgendwie klang sie weniger überzeugt als noch vor ein paar Minuten.
    Fatboy ließ nicht locker. »Aber
wenn
sie recht hätte?«
    Southwell seufzte frustriert. »Ein Antikörper existiert nur für einen einzigen Zweck, nämlich eine Infektion einzudämmen. Ein Antikörper hat kein Bewusstsein, keine Moral, keinen eigenen Willen. Er tut, wofür er geschaffen wurde. Er bindet sich an einen Infektionserreger und macht ihn unschädlich, sodass es einem Makrophagen leichter fällt, ihn zu absorbieren und zu zerstören. Das ist alles, was ein Antikörper tun kann. Wenn das stimmt, was du sagst, Rebecca, dann ist es vorbei. Das wäre das Ende der Spezies Mensch.«
    »Ich weiß«, nickte Rebecca. »Und vielleicht hätten wir es auch verdient.«
    »Verdammt noch mal, schafft dieses Kind endlich hier raus!«, donnerte Crowe durch den Saal und schüttelte wütend den Kopf. Selbst den stoischen Manderson schien der untypische Wutausbruch seines Vorgesetzten zu schockieren.
    Manderson winkte Fatboy und Tane zur Tür, die ihm widerspruchslos folgten. Er stieß die Doppeltür auf undmarschierte den kurzen Korridor entlang zu der breiten Betontreppe. Fatboy trug das Chronophon. Southwell führte Rebecca. An der Treppe ließ Manderson die beiden Jungen vorausgehen.
    Rebecca weinte, und Tane wollte sie trösten, war aber nicht sicher, ob sie das überhaupt zulassen würde, und außerdem redete Lucy bereits tröstend auf sie ein.
    Sie verließen das Gebäude und gingen zu einem der riesigen schwarzen Trucks mit ihren Anhängern hinüber, die zur Ausrüstung des USABR F-Teams gehörten. Die lange Motorhaube des Trucks war zur windabgewandten Seite des Gebäudes gerichtet.
    Ein Armee-Landrover hielt neben einer Reihe von Ticketschaltern an. Eine junge Soldatin sprang heraus. Sie trug die Uniform des Transportkorps.
    »Warum will er nicht einmal zuhören?«, fragte Rebecca zwischen zwei Schluchzern. »Was ist mit ihm?«
    In Mandersons langsamer texanischer Sprechweise hörte Tane einen ganz leisen Zweifel   – vielleicht war der Texaner doch nicht so überzeugt davon, dass sich Rebecca irrte.
    »Was glaubst du wohl, was mit ihm ist? Der Boss hat sein ganzes Leben lang gegen gefährliche Keime und die gemeinsten Viren gekämpft.« Er spuckte einen Kaugummi in einen Plastikmülleimer, der neben den Hinterrädern an einem der Trucks hing. »Und nun hast du ihm gerade klargemacht, dass er selbst ein Virus ist!«

VOR DEM STURM
    19.00   Uhr
     
    Die Gefreite Gemma Shaw fuhr schnell, geübt und ohne ein Wort zu sprechen. Sie hielt das Lenkrad mit dem vorschriftsmäßigen Griff und an den vorgeschriebenen Stellen, die linke Hand auf zehn Uhr, die rechte Hand auf zwei Uhr. Ihre Mütze saß streng nach Vorschrift im richtigen Winkel, und ihre Uniform war vorschriftsmäßig gebügelt. Sie hielt sich genau an die vorgeschriebene Geschwindigkeit von achtzig Stundenkilometern.
    Tane fragte sich, ob sie sich wohl auch dann noch an die Vorschriften halten würde, wenn eines dieser weißen Dinger hinter ihr her wäre.
    Konvois von Militärtrucks begegneten ihnen auf der Gegenfahrbahn der Autobahn, große olivgrüne Lastkraftwagen mit riesigen Reifen, eine einzige lange Kolonne, die sich bis zum Horizont erstreckte. Aber in ihrer eigenen Fahrtrichtung war die Straße frei, jedenfalls bis sie aus dem Vorortsbezirk von Albany herauskamen.
    Die

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