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Der Torwächter Bd. 2 - Die verlorene Stadt

Der Torwächter Bd. 2 - Die verlorene Stadt

Titel: Der Torwächter Bd. 2 - Die verlorene Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Stromiedel
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Straßen und der verlassenen Häuser. Manchmal lachten sie, wenn jemand von ihnen einen Witz machte, und das Lachen tat gut, denn so waren die Einsamkeit und die Stille etwas leichter zu ertragen.
    »Was denkst du, wie weit ist es noch bis zur Stadtmauer?« Simon wischte sich den Schweiß von der Stirn. Ashakida, die neben ihm ging, knurrte. »Woher soll ich das wissen?« Sie fand es immer noch falsch, was Simon vorhatte, und je näher sie dem Stadtzentrum kamen, desto schlechter wurde ihre Laune.
    Sie rasteten in der leeren Eingangshalle einer Bank und verbrauchten die Vorräte, die Ashakida trug. Simon weigerte sich, als sie wieder aufbrachen, der Leopardin von seinem Gepäck abzugeben.
    Mit der Zeit wurden die Gebäude, an denen sie vorbeigingen, höher, und auch die Boulevards wurden breiter und prächtiger. Ab und an, wenn sich Lücken zwischen den Wohnblocks auftaten, konnten sie den Tower sehen. Doch meistens waren die Häuserreihen geschlossen und viel zu hoch, als dass sie einen Blick auf Drhans düsteren Palast werfen konnten.
    Es wurde bald dunkler, die Sonne ging hinter den Häusern unter. Ira blieb stehen und sah sich suchend um. »Wir brauchen etwas für die Nacht.«
    »Nicht noch ein Museum«, knurrte Ashakida missgelaunt.
    Simon ließ seinen Blick an den Häuser entlang der Straße streifen. Keines der Gebäude sah einladend aus, hinter den nüchternen Fassaden gab es nur Büros, zumindest ließen die Schilder neben den Eingängen darauf schließen. Sie berieten sich, dann gingen sie ein Stück zurück, Ira glaubte, in einer Seitenstraße Wohnhäuser gesehen zu haben.
    An einem Platz abseits der Hauptstraße entdeckten sie eine Reihe von Stadthäusern, helle und freundliche Gebäude mit verzierten Fassaden und Türen, in die Ornamente geschnitzt waren. Simon brach ein Fenster auf und kletterte in eines der Häuser, um den anderen von innen die Tür zu öffnen. »Herzlich willkommen!«
    Mit großen Augen betraten sie die Eingangshalle. »Ist ja irre!« Ira wusste nicht, wo sie zuerst hinsehen sollte. Auch Simon und Ashakida hatten niemals zuvor so prachtvolle Räume gesehen.
    »Ich such mir als Erster ein Zimmer aus!« Simon schleuderte seinen Rucksack zur Seite und rannte los. Auch Ira warf ihre Tasche zur Seite und stürmte ihm hinterher. Ashakida lief den beiden mit schnellen Sprüngen nach. Ausgelassen fegten sie durch die Flure und sahen sich alles an, und für einen kurzen Augenblick vergaßen sie, was geschehen war und was sie vorhatten. Die Betten in den Schlafzimmern, die sie entdeckten, waren breit und wuchtig, es gab für jeden eines. Doch keiner von ihnen wollte alleine in einem Zimmer schlafen, und so suchten sie sich das breiteste Bett aus und krochen gemeinsam unter die Bettdecke. Simon schlief so gut wie lange nicht mehr.
    Am nächsten Morgen hatte der Wind gedreht, der Dunst aus Drhans Reich drängte in die Vorstadt. Wie ein schwerer Nebel kroch er zwischen die Häuser und legte sich auf die Straßen. Sie frühstückten gemeinsam, dann verließen sie das Haus und machten sich schweigend auf den Weg. Der Geruch war intensiver, als Simon ihn vor ein paar Tagen am Strand wahrgenommen hatte. Es konnte nicht mehr weit bis zur Stadtmauer sein.
    Nach ein paar Stunden, sie bogen gerade in eine Straße ein, stutzte Simon plötzlich.
    Ira bemerkte sein Zögern. »Was ist?«
    Aufmerksam blickte Simon sich um. »Ich glaube, hier war ich schon mal.«
    »In deiner Welt?«
    »Nein. Genau hier, an diesem Ort.« Ihm fiel ein, woher er die Straße kannte. »Na klar! Ich bin hier entlanggegangen! Dort geht es zum Strand.« Simon erzählte Ira noch einmal, wie er vor ein paar Tagen die bewusstlose Leopardin genau auf dieser Straße zur Küste gebracht hatte.
    Ashakida erinnerte sich nicht gerne an den Tag. Sie knurrte. »Dann kennst du ja jetzt den Weg, den wir gehen müssen.« Je näher sie der Stadtmauer kamen, desto angespannter war sie.
    Simon übernahm die Führung. Es dauerte noch über eine Stunde, bis sie ihr Ziel erreichten. Endlich sahen sie die Mauer, die Drhans Reich umgab, am Ende einer Straße aufblinken. Sie stockten kurz, niemand von ihnen sagte etwas. Dann gingen sie langsam weiter.
    Wie beim ersten Mal war Simon auch jetzt fasziniert von der silbergrauen Wand. Sein Magen kribbelte. Die Mauer wirkte groß und massiv, doch er wusste, dass sich die Oberfläche bewegte. Jederzeit konnte sich ein Tor in ihr öffnen.
    Ashakidas Nackenhaare sträubten sich. »Und jetzt?« Sie waren unter einem

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