Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der tote Raumfahrer

Der tote Raumfahrer

Titel: Der tote Raumfahrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
Vom Netzwerk:
Leute, die damit umgehen können. Er zahle alles, sagte er – jeden Preis, den wir verlangen. Er will das Instrument unbedingt haben; scheint irgend etwas mit einem Projekt zu tun zu haben, das die ganze UNWO
    in helle Aufregung versetzt hat. Als ich ihn danach frage, ist sein Mund plötzlich verschlossen, und er sagt nur noch, daß dies im Moment noch streng geheim sei.«
    »Hört sich ja nett an«, kommentierte Hunt mit einem Stirnrunzeln. »Und es wird Metadyne einige verdammte Probleme bescheren.«

    »Das habe ich ihm auch gesagt.« Borlan streckte die Handflächen aus, um seine Hilflosigkeit zu zeigen. »Ich habe ihm gesagt, was das für Metadynes Produktionspläne und Lieferfristen bedeutet. Aber er meinte nur, daß es wirklich dringend sei und er mir nicht solche Schwierigkeiten machen würde, wenn es nicht tatsächlich erforderlich wäre. Das glaube ich ihm«, fügte Borlan überzeugt hinzu.
    »Ich kenne ihn schon seit Jahren. Er versprach mir, die UNWO würde uns für alle entstehenden Kosten entschädi-gen.« Borlan wiederholte seine hilflose Geste. »Was also sollte ich tun? Sollte ich einem alten Kumpel, der zudem noch mein bester Kunde ist, sagen, er könne mich mal?«
    Hunt rieb sich das Kinn, leerte sein Glas bis auf den letzten Tropfen und nahm einen langen, nachdenklichen Zug von seiner Zigarre.
    »Und das ist alles?« fragte er schließlich.
    »Das ist alles. Nun wissen Sie genausoviel wie ich –außer vielleicht, daß wir während Ihrer Flugreise Anweisung von der UNWO erhalten haben, den Prototyp zu einem Ort in der Nähe von Houston zu schaffen... zu einem biologischen Institut. Die Einzelteile des Skops sollten übermorgen eintreffen. Das Installationsteam ist bereits auf dem Weg, um dort alles vorzubereiten.«
    »Houston... Bedeutet das, daß wir auch dorthin sollen?«
    erkundigte sich Gray.
    »Das ist richtig, Rob.« Borlan legte eine kleine Kunst-pause ein und kratzte sich an der Nase. »Ich... äh... frage mich... Die Installateure werden einige Zeit brauchen, Sie könnten also noch ein wenig hierbleiben. Wollen Sie hier nicht ein paar Tage verbringen, was? Sie könnten... äh...
    sich mit einigen von unseren Technikern zusammensetzen und ihnen erzählen, wie das Skop funktioniert... so eine Art Kurz-Unterweisung. Nun, was halten Sie davon?«
    Hunt lachte still in sich hinein. Borlan hatte sich monate-lang darüber beklagt, daß all das Skop-Know-how bei Metadyne liege, obwohl der größte potentielle Absatzmarkt die USA seien. Die amerikanische Abteilung des Unternehmens benötigte einfach mehr Informationen, als sie bisher erhalten hatte.
    »Sie lassen auch keinen Trick aus, Felix«, stellte er fest.
    »In Ordnung, Sie Strolch. Geht in Ordnung.«
    Auf Borlans Gesicht machte sich ein feistes Grinsen breit.
    »Dieser UNWO-Typ, mit dem Sie gesprochen haben«, sagte Gray und kam damit zum Kern der Sache zurück.
    »Was waren das für Beispiele?«
    »Beispiele?«
    »Sie sagten, er hätte Ihnen einige Beispiele genannt, die ihm im Hinterkopf herumspukten.«
    »Ach so, ja. Augenblick, lassen Sie mich mal nachdenken... Er schien an Einblicken in das Innere von Körpern interessiert zu sein – Knochen, Gewebe, Arterien, so was eben. Vielleicht will er eine Autopsie durchführen. Er wollte auch wissen, ob wir ihm, ohne das Buch aufzuschlagen, Bilder von Buchseiten zeigen könnten.«
    Das war zuviel. Hunt blickte völlig verwirrt von Borlan zu Gray.
    »Man braucht kein Trimagniskop, um eine Autopsie durchzuführen«, sagte er mit deutlicher Skepsis in der Stimme.
    »Warum macht er das Buch nicht auf, wenn er wissen will, was drinsteht?« fügte Gray in einem ähnlichen Tonfall hinzu.
    Borlan zeigte ihnen seine leeren Handflächen. »Klar.
    Weiß ich ja. Verdammt komische Sache, nicht?«
    »Und dafür zahlt die UNWO Tausende?«
    »Hunderttausende.«
    Hunt fuhr sich mit der Hand über die Stirn und schüttelte den Kopf. »Geben Sie mir noch einen Scotch, Felix«, seufzte er.

    4
    Eine Woche später stand der Mercury Drei startbereit auf dem Dachlandefeld der IDCC-Zentrale. Auf eine Anfrage, die über einen Monitor in der Pilotenkonsole flimmerte, gab Hunt das Ocean Hotel im Zentrum von Houston als Ziel an. Der DEC-Minicomputer vor ihm kontaktierte seinen großen IBM-Bruder, der irgendwo in dem unterirdisch angelegten Portlander Verkehrs-, Kontroll- und Überwa-chungszentrum seinen Standort hatte, und nach einer kurzen Konsultation entwickelte er eine Flugroute, die über Salt Lake City, Santa Fé

Weitere Kostenlose Bücher