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Der tote Raumfahrer

Der tote Raumfahrer

Titel: Der tote Raumfahrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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unterhalten können. Ich kenne Sie inzwischen gut genug, um zu wissen, wie das Getriebe in Ihrem Hirn funktioniert. Sie sind aus dem gleichen Holz geschnitzt wie die Männer, die da oben alles in Betrieb halten.« Er ließ sich in seinen Sessel zurückfallen und begegnete Hunts Gesichtsausdruck mit einem festen Blick. »Ich möchte, daß Sie Ihr Herumwur-steln bei der IDCC aufgeben und zu uns kommen.«
    Diese Bemerkung traf Hunt wie ein rechter Schwinger.
    »Was...! Zur Navkomm!«
    »Richtig. Reden wir nicht um den heißen Brei herum.
    Sie gehören zu der Art von Leuten, die wir brauchen, und wir können Ihnen die Möglichkeiten geben, die Sie brauchen. Ich weiß, ich muß nicht extra große Worte machen, damit Sie mich verstehen.«
    Hunts erste Überraschung währte vielleicht eine halbe Sekunde. Der Computer in seinem Kopf legte bereits die Antworten zurecht. Caldwell hatte diesen Augenblick vorbereitet und ihn wochenlang getestet. Deshalb also hatte er die Navkomm-Techniker in die Bedienung des Skops einweisen müssen. Hatte er schon so lange darauf hingear-beitet? Hunt hatte bereits keinen Zweifel mehr, wie das Gespräch enden würde. Die Spielregeln erforderten jedoch, daß eine ganze Reihe von Fragen gestellt und beantwortet werden mußten, bevor etwas Endgültiges dabei herauskom-men durfte. Unbewußt tastete er nach seiner Zigarettenpak-kung, aber Caldwell kam ihm zuvor und schob seine Zigar-renschachtel über die Tischfläche.
    »Sie scheinen sich ja ziemlich sicher zu sein, daß Sie das haben, was ich brauche«, sagte Hunt, während er sich eine Havanna aussuchte. »Ich bin mir nicht einmal sicher, ob ich das selbst weiß.«
    »Tatsächlich nicht...? Oder ist das nur ein Punkt, über den Sie nicht gerne sprechen?« Caldwell unterbrach sich, um sich seine eigene Zigarre anzuzünden. Er paffte, bis sie richtig brannte, und fuhr dann fort: »Eine neue Ehrenaus-zeichnung der Königlich Britischen Akademie der Naturwissenschaften, ganz für Sie allein. Eine Neuschöpfung für außerordentliche Verdienste.« Er machte eine anerkennende Geste. »Wir haben etwas für Leute übrig, die ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen – das ist so... Tradition. Warum haben Sie das alles studiert?« Er wartete die Antwort nicht ab. »Zuerst Elektronik, dann Mathematik...
    danach Nuklearphysik, später Nukleonik. Was kommt als nächstes, Dr. Hunt? Was ist Ihr nächstes Ziel?« Er lehnte sich zurück und stieß eine Qualmwolke aus, während Hunt über die Frage nachdachte.
    Der Engländer hob die Augenbrauen und zeigte auf diese Weise mäßige Bewunderung. »Anscheinend haben Sie sich mit Ihren Hausaufgaben Mühe gegeben«, meinte er.
    Caldwell ging darauf nicht direkt ein, sondern fragte statt dessen: »Wie ging's Ihrem Onkel in Lagos, als Sie ihn im Urlaub letztes Jahr besuchten? Sagt ihm das Wetter in Worcester, England, mehr zu? In letzter Zeit öfter mal Mike von der Cambridgeuni wiedergesehen? Ich bezweifle es – er hat eine Stellung bei der UNWO angenommen. In den letzten acht Monaten war er in Hellas Zwei auf dem Mars. Soll ich weitermachen?«
    Hunt hatte sich zu sehr in der Gewalt, um seine Empörung zu zeigen; außerdem hatte er schon immer gern einen Fachmann in Aktion gesehen. Er lächelte schwach.

    »Zehn Treffer von zehn möglichen.«
    Sofort wurde Caldwell wieder ernst. Er beugte sich vor und stützte die Ellenbogen auf den Tisch.
    »Ich werde Ihnen sagen, wohin Ihr nächster Schritt führt, Dr. Hunt«, sagte er. »Nach draußen... zu den Sternen! Von hier aus geht es auf direktem Wege zu den Sternen! Es hat bereits begonnen, als Danchekkers erster Fisch aus dem Urschlamm gekrochen ist. Der Drang, der ihn dazu getrieben hat, ist derselbe, der Sie nicht zur Ruhe kommen läßt.
    Sie sind so weit in den Mikrokosmos vorgestoßen, wie es nur möglich ist; Sie können nur noch nach draußen – in den Makrokosmos. Das ist es, was die UNWO Ihnen anzubie-ten hat und was Sie nicht ablehnen können.«
    Dem konnte Hunt nichts mehr hinzufügen. Ihm blieb die Wahl zwischen zwei Wegen: Der eine führte zurück zu Metadyne, der andere lockte mit der Unendlichkeit. Er war genausowenig dazu in der Lage, sich für den ersteren zu entscheiden, wie die ganze Menschheit in den Urozean zurückkehren konnte, dem sie entstammte.
    »Und was steht bei Ihnen auf der Haben-Seite?« fragte er nach kurzem Nachdenken.
    »Sie meinen, was Sie haben und was wir brauchen?«
    »Ja.«
    »Wir brauchen die Art und Weise, in der Ihr Verstand

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