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Der Traum & Das Spiel der MacKenzies (German Edition)

Der Traum & Das Spiel der MacKenzies (German Edition)

Titel: Der Traum & Das Spiel der MacKenzies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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um sich selbst dann als Retter bei ihr einzuführen. Ein höchst ausgeklügeltes Schauspiel, eines, für das man Geld und Können und mehr Beziehungen brauchte, als sie überhaupt ahnen konnte.
    Er hatte geglaubt, dass sie mit ihrem Vater unter einer Decke steckte.
    Ja, der Vorfall in Chicago hatte Chance bestimmt auf sie aufmerksam gemacht. Wie hatte sein Plan ausgesehen? Wollte er sie dazu bringen, sich in ihn zu verlieben, damit er über sie an die Organisation ihres Vaters herankam? Nur, das hatte nicht funktioniert. Nicht nur, dass sie nichts mit ihrem Vater zu tun hatte, nein, sie fürchtete und hasste ihn auch zutiefst. Also hatte Chance seinen Plan ein wenig geändert und sie als Köder benutzt.
    Eine wahrhaft meisterliche Strategie. Und ein außergewöhnlich talentierter Schauspieler, eines Oscars würdig.
    Sunny ging jede Wette ein, dass die Cessna nicht einen winzigen technischen Fehler aufgewiesen hatte. Schließlich war ihr das Timing ihrer „Rettung“ auch aufgefallen. Ausgerechnet, nachdem sie Chance am Abend zuvor alles über ihren Vater erzählt hat, fliegt am nächsten Morgen ein Sportflugzeug über den Canyon. Und Charlie Jones eilt mit einem Hubschrauber herbei, um sie aus dem Graben herauszuholen. Irgendwie musste Chance Charlie ein Zeichen gegeben haben.
    Herrgott, wie leicht sie es ihm gemacht hatte! Sie hatte sich von ihm, seinem Charme und seinem Liebesspiel völlig in den Bann ziehen lassen. Wie ein helles Licht war er in ihr Leben getreten, ein Komet, der durch ihre einsame Welt rauschte, und sie war ihm auf den Leim gegangen, ohne auch nur das leiseste Flüstern von Argwohn oder Protest. Er musste sie für komplett naiv halten. Und damit hatte er nicht einmal unrecht,denn sie war eine noch größere Närrin, als er annahm – sie war schwanger mit seinem Kind.
    Sunny sah über das Feld zu Chance hin, wie er groß und kraftvoll in dem gleißenden Scheinwerferlicht stand und mit einem anderen großen Mann redete, einem Mann, den eine absolut furchterregende Aura umgab, wie Sunny es noch nie bei einem Menschen gesehen hatte.
    Und der Schmerz in ihr wuchs und wuchs, bis sie es kaum noch aushielt. Ihr helles Licht war soeben erloschen.
    Chance drehte sich um und sah zu Sunny, wie schon die ganze Zeit über in regelmäßigen Abständen, seit sie sich auf den Eimer gesetzt und in die Decke eingewickelt hatte. Sie war erschreckend blass, die Züge verkniffen, die Wangen eingefallen. Doch jetzt war keine Gelegenheit, um zu ihr zu gehen und sie zu trösten. Im Moment gab es für Chance zu viel zu tun. Er musste der lokalen Polizei Honig um den Bart schmieren, während er gleichzeitig deutlich durchblicken lassen musste, wer zuständig war – nämlich er. Die Leichen mussten abtransportiert werden, Schritte für Razzien in den Abteilungen, die Mel genannt hatte, eingeleitet werden.
    Sunny war alles andere als dumm. Chance hatte bemerkt, wie aufmerksam sie das Geschehen um sich herum beobachtete. Ihm war nicht entgangen, wie ihr Gesicht immer verschlossener wurde, bis sie zu dem einzigen Schluss gelangt war, der zu ziehen blieb. Sie hatte auch jedes Mal aufgehorcht, wenn man ihn mit Mackenzie ansprach anstatt mit McCall.
    Ihre Blicke trafen sich. Die drei Meter, die sie trennten, wurden zu einem unüberwindlichen Graben. Chance behielt eine regungslose Miene. Es gab keine Entschuldigung, die er ihr anbieten konnte und ihr nicht schon selbst eingefallen wäre. Aus guten Gründen hatte er so gehandelt, dessen war er sicher. Nur änderte das nichts daran, dass er Sunny benutzt und ihr Lebenaufs Spiel gesetzt hatte. Als der Mensch, der sie war, würde sie ihm Letzteres sogar verzeihen. Was allerdings das Benutzen betraf … das hatte sie bis in ihr Innerstes verletzt.
    Während er so zu ihr hinübersah, erkannte er, wie das lebensfrohe Funkeln in ihren Augen erlosch, so als hätte es nie existiert. Dann drehte sie den Kopf, wandte das Gesicht ab …
    … und versetzte ihm damit einen Schlag wie mit dem Vorschlaghammer.
    Erschüttert und von Reue geplagt, drehte er sich wieder zu seinem Bruder um und fand Zanes aufmerksamen Blick wissend auf sich ruhen. „Wenn du sie willst“, sagte Zane leise, „dann lass sie nicht gehen.“
    So einfach war das. Und so schwer. Sie nicht gehen lassen. Wie sollte er, wenn sie doch etwas so viel Besseres als ihn verdient hatte?
    Doch die Tatsachen ließen sich nicht abschütteln. Sie nicht gehen lassen. Er konnte nicht anders, er sah wieder zu ihr hinüber.
    Sie war

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