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Der Traum & Das Spiel der MacKenzies (German Edition)

Der Traum & Das Spiel der MacKenzies (German Edition)

Titel: Der Traum & Das Spiel der MacKenzies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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die Möglichkeiten ab. Mit jeder Minute, die verstrich, wuchs die Aussicht auf Erfolg.
    Nichts davon konnte er Sunny erklären, nicht jetzt. Auch nicht, um diesen schrecklich verängstigten Ausdruck aus dem bleichen Gesicht zu vertreiben und ihr die Panik zu nehmen. Die Lippen hatte sie fest zusammengepresst, das Strahlen ihrer Augen war erloschen. Ihr ganzes Leben hatte sie darauf ausgerichtet,sich nie überrumpeln zu lassen. Chance hatte dafür gesorgt, dass es dennoch passierte.
    Dieses Bewusstsein bescherte ihm einen bitteren Geschmack im Mund. Sunny hatte unendliche Angst vor diesem Monster, von dem sie schon ihr ganzes Leben gejagt wurde. Und doch hatte sie hinausgehen wollen. Wie oft in den letzten vierzehn Tagen hatte sie sich eingesetzt, um ihn zu beschützen? Beim ersten Mal hatte sie ihn kaum gekannt, als sie sich auf die Schlange zu seinen Füßen gestürzt hatte. Ihr grauste vor Schlangen, und doch hatte sie es getan, um ihn zu retten. Jetzt zitterte sie am ganzen Leib vor Angst, aber Chance wusste: Ließe er es zu, würde sie genau das tun, was sie angeboten hatte. Dieser Mut verlangte ihm Bewunderung und unendlichen Respekt ab.
    Unablässig drehte Chance den Kopf in alle Richtungen, um die Übersicht zu behalten. Die Minuten zogen sich träge dahin. Langsam sank die Sonne am Horizont, doch es war immer noch hell. Die Dämmerung würde erst in fünfzehn oder zwanzig Minuten einsetzen. In der Dunkelheit fühlte Zane sich in seinem Element. Inzwischen müsste er wenigstens einen, wenn nicht zwei von den Kerlen unschädlich gemacht haben. Trotz der bedrohlichen Situation lächelte Chance.
    Plötzlich trat hinter dem Baum, unter dem Chance und Sunny ihr Picknick hatten abhalten wollen, ein Mann hervor. Er hielt eine 9-Millimeter-Automatik in der Hand und zielte auf Sunnys Kopf. Er sagte nicht: „Waffe fallen lassen“, oder etwas Ähnliches. Er lächelte nur, den Blick auf Chance gerichtet.
    Langsam legte Chance seine Pistole vor sich ins Gras. Wäre der Lauf der Automatikwaffe auf ihn gerichtet gewesen, hätte er es darauf ankommen lassen und auf seine Reflexe gezählt. Sunnys Leben riskierte er nicht. Sobald er die Hand vom Griff der Waffe wegzog, richtete sich der schwarze Mündungslauf auf seine Stirn.
    „Überrascht?“, fragte der Mann freundlich.
    „Nicht wirklich. Ich wusste, es musste jemanden geben.“
    Sunny sah von einem zum anderen. „Du kennst diesen Mann?“, fragte sie Chance fassungslos.
    „Ja.“ Chance hätte es voraussehen müssen. Zu wissen, dass einer seiner eigenen Männer involviert war, hätte ihn auch darauf vorbereiten sollen, dass der Verräter die Kunst beherrschte, sich lautlos anzuschleichen – und dass er den Baum als Deckung benutzte, hinter dem Chance und Sunny sich ja selbst versteckt hatten.
    „Aber … woher?“, stammelte Sunny.
    „Wir arbeiten seit Jahren zusammen.“ Immer noch lächelnd, gab Mel Darnell Antwort. Mel The Man. So nannten die anderen ihn, weil er sich für jede Mission, und sei sie noch so gefährlich, freiwillig meldete. Natürlich, einfacher kann man nicht an Insider-Informationen herankommen, dachte Chance.
    „Du hast dich an Hauer verkauft.“ Chance schüttelte den Kopf. „Das ist echt unterstes Niveau.“
    „Nein, es ist lukrativ“, widersprach Mel mit einem Schulterzucken. „Er hat überall Leute, im FBI, in der Justiz, bei der CIA … und selbst direkt unter deiner Nase. Er zahlt eben gut.“
    „Ich hab mich wohl in dir geirrt. Ich hätte dich nie für den Typ gehalten, der sich etwas aus Folter macht. Oder machst du dich lieber schnell aus dem Staub, wenn er sie in seine Finger bekommt?“
    „Netter Versuch, Mackenzie. Aber fruchtlos. Er ist ihr Vater, er will nur sein kleines Mädchen zurückhaben.“ Mel grinste Sunny aalglatt an.
    Chance schnaubte. „Schalte mal dein Hirn ein. Meinst du, sie hätte solche Angst, wenn er sich nur nett mit ihr unterhalten wollte?“
    Mel warf einen kurzen Blick zu Sunny und sah ihre Blässe, die dünnen Lippen. An ihrer Angst konnte kein Zweifel bestehen.Er zeigte sich gleichgültig. „Muss mich dann wohl geirrt haben. Ist mir aber auch egal, was er mit ihr macht.“
    „Ist es dir auch egal, dass er ein Kinderschänder ist?“ Zeit herausschlagen, weiterreden, ihn abgelenkt halten. Zane mehr Zeit verschaffen …
    „Vergiss es, Mackenzie.“ Mel war fast belustigt. „Und wenn er Hitlers Reinkarnation wäre … Geld stinkt nicht. Wenn du dir einbildest, ich würde jetzt Gewissensbisse

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