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Der Traum & Das Spiel der MacKenzies (German Edition)

Der Traum & Das Spiel der MacKenzies (German Edition)

Titel: Der Traum & Das Spiel der MacKenzies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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ihm eine Frau stellte, andie man ihn weitergereicht hatte. Chance war wie betäubt, völlig fixiert auf das Krankenabteil, in dem mindestens zehn Leute um Sunny herumschwirrten. Er hatte kaum mitbekommen, dass er überhaupt etwas gefragt wurde. Und die Frau drängte nicht, tätschelte ihm nur die Hand und sagte, sie würde später noch einmal zurückkommen, wenn der Zustand seiner Frau stabil sei. Chance war ihr unendlich dankbar für ihren Optimismus. Inzwischen hatte Zane, effizient wie immer, Sunnys Akte angefordert und sich auf seinen Pocketcomputer heruntergeladen. Dann hatte Chance wenigstens alle nötigen Informationen, wenn die Frau mit tausendundeiner Frage zurückkehrte. Was er damit an bürokratischer Verwirrung anstiftete, war Chance egal. Die Organisation würde das später bereinigen.
    Doch ein Schock folgte auf den anderen. Der Chirurg kam aus dem Abteil, sein grüner Kittel voller Flecke – Sunnys Blut.
    „Ihre Frau hat nur kurz das Bewusstsein wiedererlangt“, setzte er an. „Richtig klar war sie nicht, aber sie fragte nach dem Baby. Können Sie sagen, wie weit Ihre Frau ist?“
    Chance taumelte zurück und musste sich an der Wand abstützen. „Sie ist schwanger?“, fragte er heiser.
    „Ich verstehe.“ Der Chirurg schlug sofort eine andere Tonlage an. „Wahrscheinlich hat sie es gerade selbst erst herausgefunden. Wir machen einen Test und werden alle uns möglichen Vorsichtsmaßnahmen treffen. Wir bringen sie jetzt in den OP. Eine Schwester wird Ihnen den Weg zum Wartezimmer zeigen.“ Damit schritt er davon, die grünen Kittelschöße flatterten hinter ihm her.
    Zane drehte sich zu Chance, die blauen Augen durchdringend wie Laserstrahlen. „Deins?“
    „Ja.“
    Zane fragte nicht, ob er sicher war, und Chance war ihm dankbar dafür. Für Zane war es selbstverständlich, dass Chance sich bei einer so wichtigen Angelegenheit nicht irrte.
    Sunny war schwanger. Wie denn nur? Mit zwei Fingern massierte sich Chance die Nasenwurzel. Natürlich wusste er, wie. Er wusste auch ganz genau, wann. Zweimal hatten Sunny und er sich ohne Empfängnisschutz geliebt, nur zweimal. Aber einmal reichte aus.
    Jetzt ergaben plötzlich auch ein paar andere Dinge Sinn. Eigentlich hatte Chance den größten Teil seines Lebens schwangere Frauen um sich gehabt, wenn eine seiner Schwägerinnen mal wieder ein neues Mitglied des Mackenzie-Clans unter dem Herzen trug. Er kannte doch die Symptome. Er erinnerte sich an Sunnys Müdigkeit am Mittag, und dann ihre absolute Unnachgiebigkeit, dieses Glas Rote Beete zu kaufen. Dieses blöde Rote Beete, Sunnys Heißhunger darauf, hatte ihm das Leben gerettet. Bei manchen Frauen setzten solche Gelüste sofort ein. Er wusste noch, wie Shea, Michaels Frau, praktisch den gesamten Vorrat an Dosentunfisch in ganz Wyoming aufgekauft hatte, als sie selbst noch keinen Grund hatte zu glauben, sie könne schwanger sein. Und die Müdigkeit in den ersten Schwangerschaftswochen war geradezu klassisch.
    Wann das Baby zur Welt kam, konnte er sich ausrechnen – ungefähr Mitte Mai. Wenn Sunny überlebte. Sie musste einfach überleben. Die andere Möglichkeit würde er nicht durchstehen. Er liebte Sunny zu sehr, um überhaupt an so etwas zu denken. Aber er hatte auch die Wunde gesehen, die die Kugel in ihre rechte Seite gerissen hatte, und er stand eine schreckliche Angst aus.
    „Soll ich Mom und Dad anrufen?“, fragte Zane neben ihm.
    Die beiden würden sofort alles stehen und liegen lassen und herkommen, wenn er jetzt Ja sagte, das wusste Chance. Nicht nur sie, die ganze Familie würde herbeieilen und in das Krankenhaus einfallen. Der Zusammenhalt der Mackenzies war absolut und die Hilfe bedingungslos.
    Chance schüttelte den Kopf. „Nein. Noch nicht.“ Seine Stimmeklang rau, so als hätte er anhaltend geschrien. Dabei hätte er schwören mögen, dass er all die Entsetzensschreie still in sich behalten hatte. Wenn Sunny … wenn das Schlimmste eintraf, dann würde er seine Familie brauchen. Im Moment hielt er sich noch gerade. So eben.
    Also ging er los, Zane blieb an seiner Seite. Zane hatte reichlich Schusswunden gesehen und selbst mehr als einen fairen Anteil abbekommen. Chance dagegen hatte immer Glück gehabt. Außer ein paar Messerstichen und Rippenbrüchen hatte er nie etwas einstecken müssen.
    Überall war Blut gewesen, so viel Blut. Wie hatte Sunny sich überhaupt so lange aufrecht halten können? Sie hatte Fragen beantwortet und behauptet, alles sei in Ordnung mit ihr; sie war

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