Der Traum & Das Spiel der MacKenzies (German Edition)
Hand und zog ihn nahezu die Verandastufen hinauf.
Sie traten in die Wärme, in die Lautstärke, in den Trubel. Ein kleiner Mensch in einem roten Overall stach aus der Menge heraus und kam wie ein Tornado auf pummeligen kurzen Beinen auf sie zugeschossen.
„Marwee, Marwee“, quietschte die kleine Person begeistert und warf sich der lachenden Tante in die weit ausgebreiteten Arme.
Mac sah auf das kleine Mädchen hinunter – und im selben Augenblick war es um ihn geschehen. Er hatte sich verliebt. So einfach war das. Die Kleine war einfach wunderbar. Sie war perfekt, eine Schönheit, mit ihrem schwarzen Haar, den strahlend blauen Augen, dem pausbäckigen Gesichtchen und dem kleinen roten Mund. Kinder hatten ihn bisher noch nie so berührt, seine Reaktion erschütterte ihn geradezu.
„Das ist Nick.“ Maris stand mit ihrer Nichte im Arm auf. „Sie ist die einzige Enkeltochter.“
Nick piekste ihn mit dem kleinen Zeigefinger in die Brust, eine Geste, die ihn so an Maris erinnerte, dass Mac grinsen musste. „Wer is’ das?“, fragte das kleine Engelchen.
„Und das ist Mac“, antwortete Maris und drückte einenherzhaften Kuss auf die weiche Wange. Nick musterte Mac eine Weile mit feierlichem Gesicht, dann streckte sie die Arme nach ihm aus, unverbrüchlich davon überzeugt, dass ihre Geste mit der entsprechenden Begeisterung beantwortet würde. Und Mac griff auch automatisch nach der Kleinen und nahm sie Maris ab. Ein zufriedener Seufzer entfuhr ihm, als das Mädchen sich vertrauensvoll an ihn schmiegte.
Und dann wurde ihm die plötzliche Stille im Raum bewusst. Männer erhoben sich, mit der Statur und Größe professioneller Football-Spieler, eine ganze Mannschaft … Angriffslust in jeder einzelnen Bewegung, Feindseligkeit auf jedem Gesicht. Mac sah auch, wie Maris sich mit einem strahlenden Lächeln zu ihnen umdrehte und dann verdutzt die Augen aufriss.
Er schätzte seine Gegenspieler ein. Sein Schwiegervater hatte eisgraues Haar und die gleichen schwarzen Augen wie Maris. Er sah aus wie jemand, der regelmäßig Nägel zum Frühstück aß. Seine neuen Schwager wirkten ebenso tödlich. Mac würde sich auf seine Erfahrung berufen und schnellstens herausfinden müssen, wer von ihnen der Gefährlichste war. Der mit den grau melierten Schläfen und den diamantblauen Augen musste wohl der General sein, und er sah aus, als würde er immer noch jeden Tag in seinen Kampfjet steigen. Der da war wohl der Rancher, drahtig, wettergegerbte Haut, ein Mann, der jeden Tag aufs Neue den Kampf gegen Mutter Natur antrat. Der Testpilot …? Das musste der Typ sein, der mit der typisch herausfordernden Haltung eines Mannes dastand, der sich gelassen mit dem Tod anlegte und dabei mit keiner Wimper zuckte.
Und dann traf Macs Blick auf ein Paar eisiger Augen. Der da, dachte er. Das ist der Gefährlichste, der mit der unbeweglichen Miene und den durchdringenden blauen Augen. Mac hätte ein Jahresgehalt darauf gesetzt, dass das der SEAL war.Der Mann allerdings, der jetzt, zur Hälfte verdeckt, hinter ihn trat, wirkte genauso tödlich, trotz seines fast überirdisch guten Aussehens. Das musste dann wohl der von der Marineaufklärung sein.
Mac wusste, er steckte in Schwierigkeiten. In großen Schwierigkeiten. Er reichte Nick an Maris zurück und stellte sich vor die beiden, schützte sie mit seinem Körper.
Sechs Augenpaare registrierten die Bewegung.
Maris blinzelte an Macs Schulter vorbei und schätzte die Situation ab. „ Mutter!“ Es war der Hilferuf nach Verstärkung.
„Maris!“ Überschäumende Freude klang in der sanften Stimme, die, wie Mac annahm, aus der Küche kam. Dem Aufschrei folgten schnelle Schritte. Eine kleine, zierliche Frau, nicht größer als Maris, mit der gleichen, fast durchsichtigen Haut, eilte in den Raum und umarmte lachend ihre Tochter und ihren neuen Schwiegersohn. Auch wenn der steif wie ein Stock dastand, weil er den Blick nicht von der Bedrohung zu wenden wagte, die sich da wie eine solide Mauer vor ihm aufgebaut hatte.
„Mom“, Maris machte ihre Mutter auf diese Männer aufmerksam, „was stimmt mit denen nicht?“
Mary warf einen einzigen Blick auf ihren Mann und ihre Söhne und steckte die Fäuste in Hüften. „Hört auf damit, sofort!“, forderte sie resolut. „Das erlaube ich nicht, verstanden!“
Wolf Mackenzie richtete die schwarzen Augen auf seine Frau. „Wir wollen einfach nur ein wenig mehr über ihn erfahren“, sagte er mit einer Stimme, tief wie Donnergrollen.
„Maris
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