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Der Traum & Das Spiel der MacKenzies (German Edition)

Der Traum & Das Spiel der MacKenzies (German Edition)

Titel: Der Traum & Das Spiel der MacKenzies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Zack undCameron waren individuelle Persönlichkeiten.
    „Mir bleibt gar nichts anderes übrig, als vorbereitet zu sein. Barrie hat vor einem Monat abgestillt, und die beiden warten nicht gerne auf ihr Essen.“
    Zack ließ die Flasche in Chances Hand keinen Moment aus den Augen. „Warum hat Barrie so früh aufgehört?“ Chance setzte sich wieder und legte sich den Jungen in den Arm. „Nick hat doch das ganze erste Lebensjahr Muttermilch bekommen.“
    „Das wirst du gleich sehen.“ Das war alles, was Zane sagte, während er sich Cameron bequem in den Arm legte.
    Kaum dass Chance das Milchfläschchen in Zacks Reichweite brachte, griff das Baby auch schon danach und begann gierig zu saugen. Zwar ließ der Kleine Chance die Flasche halten, dafür aber umklammerte er mit beiden Händchen Chances Handgelenk und schlang die Beine um seinen Unterarm. Während des Saugens ließ er zufriedene Laute hören und hielt nur ab und zu inne, um Luft zu holen.
    Ein ähnliches Geräusch kam von Zanes Schoß, dessen Arm auf die gleiche Weise gefangen gehalten wurde. Und jetzt kaute Zack mit seinen vier Zähnchen auf dem Plastiksauger.
    „Kein Wunder, dass Barrie aufgehört hat zu stillen!“, entfuhr es Chance.
    Zack warf nur einen blasierten Blick auf seinen Onkel, ohne weder Murmeln noch Saugen noch Kauen zu unterbrechen. Schließlich musste der kleine Bauch gefüllt werden.
    Zane lachte leise und hob Cam so weit hoch, dass er an einem der pummeligen Beinchen knabbern konnte. Cam bedachte die Unterbrechung mit einem bösen Stirnrunzeln, doch dann überlegte er es sich anders und schenkte seinem Vater ein strahlendes Lächeln mit einem milchverschmierten Mund. Gleich darauf richtete der Kleine jedoch seine volle Aufmerksamkeit wieder auf die Mahlzeit.
    Zacks seidenweiches schwarzes Haar strich weich über Chances Arm. Babys zu halten war ein wunderbares Gefühl, auch wenn Chance beim ersten Mal ganz anderer Meinung gewesen war. Damals hatte er John gehalten, Joes erstes Kind, und der arme Kleine hatte sich die Lunge aus dem Hals geschrien, weil er gerade zahnte.
    Zu jener Zeit war Chance noch nicht lange bei den Mackenzies gewesen, erst ein paar Monate, und sein Misstrauen gegen all diese Leute war immer noch extrem gewesen. Zwar gelang es ihm – nur mit Mühe –, den instinktiven Drang zum Angriff, wann immer ihn jemand berührte, zu unterdrücken, trotzdem zuckte er jedes Mal zusammen und scheute vor jeder Berührung zurück wie ein wildes Tier. Joe und Caroline kamen zu Besuch, und von ihren Mienen zu schließen, als sie das Haus betraten, musste es eine sehr anstrengende Fahrt gewesen sein. Selbst den ruhigen Joe, der sich immer unter Kontrolle hielt, hatten die fruchtlosen Versuche, seinen Sohn zu beruhigen, mitgenommen. Und Caroline wirkte gehetzt und aufgewühlt in einer Situation, in der Logik keine Lösung brachte. Ihre sonst makellose Frisur saß schief, und in ihren Augen konnte Chance eine Mischung aus Sorge und Ärger erkennen.
    Als sie an ihm vorbeikam, blieb Caroline abrupt stehen und drückte ihm das schreiende Baby in den Arm. Chance wollte erschreckt zurückweichen, doch bevor er wusste, wie ihm geschah, hielt er schon den kleinen sich windenden Schreihals. „Hier“, sagte Caroline erleichtert. „Vielleicht kannst du ihn beruhigen.“
    In Chance war Panik aufgeschossen. Fast war es ein Wunder, dass er das Baby nicht fallen ließ. Nie zuvor hatte er ein Baby gehalten, er hatte nicht die geringste Ahnung, was er mit diesem kleinen Wesen anfangen sollte. Anderseits war er zutiefst erstaunt, dass Caroline ihm ihren angebeteten Sohn anvertraute – ihm, dem dahergelaufenen Streuner, den Mary –Mom – mit nach Hause gebracht hatte. Wieso erkannten diese Leute denn nicht, was er war? Warum verstanden sie nicht, dass er aus einer Welt kam, in der die Wahl hieß, zu töten oder getötet zu werden, und dass es besser war, Abstand zu ihm zu halten?
    Stattdessen schien niemand es ungewöhnlich zu finden, dass er dieses Baby hielt, selbst wenn es mit weit ausgestreckten Armen geschah.
    Und dann senkte sich himmlische Ruhe über das Haus. John hörte verdutzt auf zu brüllen und starrte stattdessen neugierig das neue Gesicht an. Chance legte sich das Baby in die Armbeuge, wie er es bei den anderen beobachtet hatte. Der Kleine sabberte, und Chance nutzte den Latz, um ihm vorsichtig den Mund abzuwischen. John packte die Gelegenheit beim Schopf, griff sich Chances Daumen und kaute erleichtert darauf herum. Chance verzog

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