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Der Traum & Das Spiel der MacKenzies (German Edition)

Der Traum & Das Spiel der MacKenzies (German Edition)

Titel: Der Traum & Das Spiel der MacKenzies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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in den zwei Monaten, seit er sie zuletzt gesehen hatte, gewachsen waren.
    „Sie sind schon fast so schwer wie Nick, wenn auch noch nicht ganz.“ Die Zwillinge waren kompakt gebaut und zeigten schon jetzt die Anlagen für die typische hünenhafte Mackenzie-Statur, während Nick zierlich wie ihre Großmutter Mary war.
    „Wo sind Barrie und Nick überhaupt?“, erkundigte sich Chance. Er würde seine hübsche Schwägerin und seine quirlige Nichte gern begrüßen.
    „Wir haben eine größere Schuhkrise. Frag nicht.“
    Chance konnte nicht widerstehen. „Wie kommst du zu einer Schuhkrise?“ Er setzte sich mit den Babys auf dem Schoß in einen der breiten Sessel, die vor Zanes Schreibtisch standen. Seine Ohren schienen die Zwillinge nicht mehr zu interessieren, stattdessen begannen sie rege aufeinander einzuplappern und umarmten sich mit Armen und Beinen, so als suchten siedie Nähe zueinander, die sie im Mutterleib erfahren hatten. Ganz unbewusst streichelte Chance den beiden über den Rücken, erfreute sich an der weichen Haut der strampelnden Babys. Alle Mackenzie-Kinder wuchsen mit ständigem Körperkontakt auf, von der gesamten Familie.
    Zane verschränkte entspannt die Hände hinter dem Kopf. „Zuerst brauchst du dazu eine Dreijährige, die ihre schwarzen Sonntagsausgehlacklederschuhe mit Inbrunst liebt. Dann machst du den schwerwiegenden taktischen Fehler und lässt sie den ‚Zauberer von Oz‘ im Fernsehen sehen.“ Es zuckte verräterisch um Zanes Lippen, und seine Augen funkelten belustigt.
    Da er seine dreijährige Nichte sehr gut kannte, wusste Chance sofort Bescheid: Nick hatte also entschieden, dass sie unbedingt rote Schuhe brauchte. „Womit hat sie sie zu färben versucht?“
    Zane seufzte. „Mit Lippenstift, womit sonst.“ Es schien Tradition zu werden, dass die Mackenzie-Sprösslinge Lippenstift für ihre Dummheiten benutzten. John hatte damit angefangen, als er im stolzen Alter von zwei Jahren den Lippenstift seiner Mutter dazu verwandte, die Orden auf Joes Gala-Uniform anzumalen. Caroline hatte sich sehr viel mehr aufgeregt als Joe, denn einen neuen Lippenstift in dem Farbton zu finden war schwieriger, als die schmalen Metallstreifen zu ersetzen.
    „Konnte man das nicht einfach abwischen?“ Die Zwillinge hatten Chances Gürtelschnalle als neues Objekt ihrer Neugier entdeckt. Bevor sie ihm die Hose auszogen, setzte er die Kleinen auf den Boden.
    „Schließ die Tür“, sagte Zane sofort. „Sonst sind sie weg.“
    Einen Arm nach hinten ausgestreckt, lehnte Chance sich zurück und versetzte der Tür einen Schubs, gerade noch rechtzeitig. Den beiden fixen Krabblern wäre es fast gelungen zu entkommen. Ihrer Bewegungsfreiheit beraubt, ließen sie sich auf dengepolsterten Po fallen und wägten ihre Möglichkeiten ab, dann machten sie sich auf allen vieren auf Erkundungsreise durch den Raum.
    „Natürlich hätte ich das abwischen können“, fuhr Zane tonlos fort. „Wenn ich es gewusst hätte. Leider hatte Nick beschlossen, das selbst zu erledigen. Sie hat die Schuhe in die Spülmaschine gesteckt.“
    Chance brach in lautes Lachen aus.
    „Also hat Barrie ihr gestern ein neues Paar besorgt, genau die Gleichen. Du kennst ja Nick, sie weiß sehr genau, was ihr gefällt und was nicht. Nun, sie warf einen Blick auf die Schuhe, zog ein Gesicht und behauptete, sie seien hässlich. Sie weigert sich strikt, sie anzuziehen.“
    „Das heißt, Barrie ist jetzt mit meiner Lieblingsnichte einkaufen, damit die Kleine sich selbst ein Paar Schuhe aussuchen kann.“
    „Genau.“ Zanes Blick wanderte zu seinen Söhnen. Als hätten sie nur auf elterliche Aufmerksamkeit gewartet, gaben beide einen unwilligen Laut von sich und sahen erwartungsvoll zu ihrem Vater.
    „Zeit für die Raubtierfütterung.“ Zane drehte sich mit dem Stuhl und griff in die Kühltasche. Von den beiden Milchflaschen, die er in der Hand hielt, reichte er eine an Chance weiter. „Hier. Greif dir einen von den Zwillingen.“
    „Auf alles vorbereitet, wie immer.“ Chance schmunzelte, bevor er sich vorbeugte und eins von den Babys hochhob. Er hielt den Jungen und musterte das von einem tiefen Stirnrunzeln gezierte Gesichtchen. Doch, das war Zack, eindeutig. Chance hatte keine Ahnung, warum er wusste, welchen Zwilling er da hielt. Die Babys glichen sich wie ein Ei dem anderen. Der Kinderarzt hatte sogar vorgeschlagen, ihnen Fußkettchen mit Namen anzulegen. Dabei hatte niemand in der Familie Schwierigkeiten, die beiden auseinanderzuhalten.

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