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Der Traum & Das Spiel der MacKenzies (German Edition)

Der Traum & Das Spiel der MacKenzies (German Edition)

Titel: Der Traum & Das Spiel der MacKenzies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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musste eine Situation geschaffen werden, die brenzlig, aber zu überstehen war, um nicht Sunnys Misstrauen zu erwecken. Nahrung musste vorhanden sein, aber eben nur knapp. Das Gleiche galt für Wasser. Er hatte ganz bewusst keinen Proviant eingepackt, sonst hätte Sunny vielleicht nach demGrund gefragt. Also hatte sich Chance auf Wasser, die Decke und die Waffe beschränkt, und natürlich die Dinge, die sowieso zu einer Flugzeugausrüstung gehörten, wie zum Beispiel die Leuchtpistole. Aber die Frau war besser vorbereitet gewesen als er! Und genau das machte ihn misstrauisch. Sie hatte nicht gerade freiheraus erklärt, warum sie ein Zelt mit sich herumschleppte. Die junge Dame hatte offenbar ihre eigenen Geheimnisse.
    Chance war am anderen Ende des Canyons angekommen und sah nach, ob sich seit dem letzten Mal, als er mit Zane an derselben Stelle gestanden hatte, etwas geändert hatte. Nein, kein Erdrutsch hatte den möglichen Ausgang versperrt, das Wasser tropfte immer noch aus dem Fels, da waren auch Spuren von Kaninchen und Wildvögeln – Nahrung. Die Tiere zu erschießen wäre die einfache Lösung gewesen, aber er würde besser Fallen bauen und die Munition für Notfälle aufsparen.
    Alles war genau so wie beim letzten Mal. Der Plan funktionierte. Die Anziehungskraft zwischen ihnen beiden war stark, Sunny würde ihm nicht mehr lange widerstehen, vielleicht gar nicht. Bis jetzt hatte sie nichts getan, um den Lauf der Dinge aufzuhalten. Und wenn er sie erst einmal geliebt hatte … Nun, Frauen sind anfällig für Gefühle und lassen sich leicht mit Zuneigung manipulieren, überlegte er. Chance wusste, welche Macht körperliche Anziehung ausübte, und er wusste auch, wie er diese Macht für seine Zwecke einsetzen konnte. Er würde Sunny dazu bringen, ihm zu vertrauen. Er wünschte, er könnte auch ihr vertrauen. Doch er hatte zu viel über die Grausamkeiten, derer die menschliche Seele fähig war, erfahren. Ein hübsches Gesicht bedeutete nicht automatisch, dass dahinter auch ein guter Mensch steckte.
    Als er glaubte, dass genügend Zeit vergangen sei, die man benötigte, um einen Canyon auszukundschaften, ging er zurück zum Lagerplatz. Sunny sammelte noch immer Brennmaterial,er konnte sie sehen, wie sie zwischen den Büschen herumging und sich immer wieder bückte. Neben dem Zelt lag mittlerweile ein ansehnlicher Stapel. Als er näher kam, hob sie den Kopf und sah zu ihm hinüber. Hoffnung glomm in ihrem Blick auf.
    Chance schüttelte den Kopf, als er zu ihr trat. „Der Canyon ist wie ein Kasten, es gibt keinen Weg hier raus“, teilte er ihr tonlos mit. „Die gute Nachricht – es gibt Wasser am anderen Ende.“
    Sunny schluckte. Ihre Augen weiteten sich vor Sorge, dass sie das Gesicht dominierten. „Können wir hinausklettern?“
    „Alles glatter Fels.“ Er stemmte die Hände in die Hüften und sah sich um. „Wir müssen näher ans Wasser. Da hinten ist auch ein Überhang, der wird uns Schatten spenden. Außerdem ist der Boden dort sandiger, das macht das Liegen bequemer.“
    So bequem es werden könnte in dem winzigen Zelt.
    Sunny nickte nur und begann das Zelt abzubauen. Sie tat es wortlos und mit brüsken Bewegungen, Chance konnte sehen, wie sehr sie um Beherrschung rang. Er strich ihr leicht über den Oberarm und fühlte die zarte Haut, leicht feucht von der Anstrengung.
    „Es wird schon alles gut gehen“, versicherte er ihr. „Wir müssen nur durchhalten, bis jemand den Rauch sieht.“
    „Wir sitzen mitten im Nirgendwo, das hast du selbst gesagt.“ Ihre Stimme bebte. „Und mir bleiben nur vier Tage, bis …“
    „Bis was?“, hakte er nach, als sie abbrach.
    „Nichts. Ist nicht wichtig.“ Sie sah auf in den klaren Himmel über sich, der mit der höhersteigenden Sonne gleißender wurde.
    Vier Tage, bis was?, fragte Chance sich in Gedanken. Was passierte in vier Tagen? Was hatte Sunny dann zu tun? War ein Anschlag geplant? Würde das Attentat auch ohne sie stattfinden?
    Die Krümmung des Canyons erstreckte sich ungefähr über eine halbe Meile und bot mehr Schatten als die Stelle, an dersie gelandet waren. So zügig wie möglich schritten sie über den harten Boden, um das Camp zu verlegen. Chance trug die schweren Sachen, Sunny versuchte währenddessen an nichts zu denken, vor allem nicht an Margreta.
    Es war Mittag, die Sonne brannte direkt über ihnen. Mit einem erleichterten Seufzer ließ Sunny sich im Schatten unter dem Überhang nieder, er war größer, als sie erwartet hatte, etwa vier

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