Der Traum des Highlanders
»Wir haben beschlossen, einander zu vertrauen, wir sind darin übereingekommen, dass du, wenn auch auf andere Art, genauso stark bist wie ich, und wir haben sechs junge Menschen im Haus, denen wir mit vereinten Kräften dabei helfen müssen, den richtigen Weg zu gehen.« Er sah sie wieder an. »Was würdest du dazu sagen, dass wir unsere kleine Verschwörung ausweiten, deine Kinder und meine Jungs zusammennehmen und gucken, ob es uns nicht gelingt, sie gemeinsam aufzuziehen.«
»Das tun wir doch bereits.«
»Nein. Als ich heute Abend meine Hand auf Nathans Schulter gelegt habe, habe ich ihn zum ersten Mal berührt. Und außer, dass ich mich von Nora in der Schule habe an die Hand nehmen lassen, habe ich bisher auch zu ihr immer größtmögliche Distanz gewahrt.«
Sie senkte ihren Blick auf ihren Schoß. »W…was wollen Sie?«
Er legte eine Hand unter ihr Kinn und zwang sie sanft, ihn wieder anzusehen. »Ich bitte um deine Erlaubnis, Teil ihrer Leben zu sein. Ihnen ein Beispiel dafür zu geben, was ein richtiger Vater ist. Ihnen zu zeigen, dass man sich an einen ordentlichen Vater wenden kann, wenn man Schutz und Sicherheit benötigt, statt vor ihm zu fliehen.«
»Haben Sie mit den Jungen, Ihrer Familie und … den Dingen, die Sie oben auf dem Berg veranstalten, nicht schon mehr als genug zu tun?«
»Nein. Es wird nie zu viel, wenn es einen Menschen gibt, mit dem man Dinge teilen kann.«
»Aber warum sollten Sie sich auch noch meine Kinder aufhalsen?«
»Weil ich die Mutter dieser Kinder will.«
»Nein.«
»Ich habe dir einen dicken Knüppel mitgebracht.«
»Ich schlage nicht!«
»Aber das wirst du müssen, kleine Cat.« Abermals nahm er ihr Kinn und schob sich dicht vor ihr Gesicht. »Denn anders wirst du mich nicht los.«
»Ich werde einfach gehen.« Ihre Worte prallten von ihm ab und warfen das Echo des Bedauerns, mit dem sie gesprochen hatte, zurück.
»Du bist lange genug davongelaufen, Catherine. Entweder du lässt dich auf mich ein, oder du gräbst dir ein möglichst tiefes Loch, in das du dich verkriechen und das du hinter dir verschließen kannst.«
»Sie machen es schon wieder.« Sie rappelte sich auf die Knie und fuhr mit eindringlicher Stimme fort. »Sie gehen von etwas aus, was es nicht gibt. Ich bin nicht die mutige Frau, die Sie anscheinend in mir sehen. Es kostet mich meine gesamte Kraft, morgens aufzustehen und dem nächsten unsicheren Tag entgegenzusehen.«
»Aber trotzdem stehst du auf.«
»Ich will nicht, dass du mich begehrst. Das wird uns nur beide verletzen«, wisperte sie harsch.
»Zu spät«, murmelte er und umfasste ihr Gesicht. »Als du mich oben auf dem Berg gefunden und mir, statt davonzulaufen, das Leben gerettet hast, war es bereits zu spät.«
Catherine überlegte, ihm zu sagen, dass ihr an dem Abend auf dem Berg einfach nichts anderes übrig geblieben war. Dann erwog sie aufzustehen, sich den Stock zu schnappen und ihn so dazu zu bringen, dass er endlich verstand. Doch dann dachte sie an die Sicherheit, die seine Arme ihr geboten hatten, als sie auf ihn zugetreten war. Wie mutig sie sich plötzlich vorgekommen war. Wie mutig und wie stark.
So stark, erkannte sie, als sie in seine wunderschönen grauen Augen sah, dass sie endlich aufhören konnte sich zu fragen, wie es wäre, einen Kuss von Robbie zu bekommen. Indem sie einfach selbst das Küssen übernahm.
Sie ahmte seine Geste nach, umfasste sein Gesicht und zog seinen Mund zu sich herab.
Sie küsste ihn nicht flüchtig, denn, bei Gott, sie wollte keinen Zweifel daran lassen, dass es tatsächlich geschah.
Robbie stieß ein leises Stöhnen aus, zog sie eng an seine Brust, lehnte sich mit ihr erneut gegen die Wand, öffnete die Lippen und vertiefte die von ihr begonnene Zärtlichkeit.
Der Geschmack von feinem Scotch, von Hitze und von Männlichkeit rief ein Gefühl des Schwindels in ihr wach. Dieser Kuss war weder zögerlich noch flüchtig noch auch nur ansatzweise irreal.
Catherine öffnete den Mund, presste sich an seine Brust, köderte und kostete seine ausgestreckte Zunge und genoss das Beben ihres Leibs. Sie stieß ebenfalls ein Stöhnen aus, das jedoch Ausdruck der Verwunderung darüber war, dass seine Reaktion ihr, statt sie zu erschrecken, eine ungeahnte Kraft verlieh.
Er spannte seine Schultermuskeln unter ihren Händen an, reckte seinen Hals und glitt mit seinen Lippen warm über ihr Kinn. Ihre Brüste wurden schwer, und ihre Nippel brannten von der Hitze seiner Brust.
Catherine seufzte glücklich
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